27.01.2019 21:33:42

Allg. Zeitung Mainz: Der Notstand / Reinhard Breidenbach

Mainz (ots) - Hat Donald Trump tatsächlich einen kleinen Dämpfer bekommen? Einen, der ihn zumindest ein wenig von seinen notorischen Lügen, seiner unsäglichen Arroganz und seiner Ignoranz wegbringt? Es wäre zu schön, um wahr zu sein. Zu befürchten steht eher, dass er nun, da er beim "Shutdown" zumindest vorerst nachgeben musste, noch wütender wird, noch unberechenbarer, noch gefährlicher vor allem für sein eigenes Land und dessen Bürger, aber darüber hinaus für jedes Land, das mit den USA irgendetwas zu tun hat. Es ist nicht der erste "Shutdown" in der amerikanischen Geschichte, man kann also nicht behaupten, dass es ausschließlich an Donald Trump liegt, wenn Bürger ohne Gehalt in den Zwangsurlaub geschickt werden und schlimmstenfalls auf Lebensmittelspenden angewiesen sind. Aber andererseits ist eine solche Lage doch sehr bezeichnend für die Ära Trump: Er richtet Unheil an, oder verhindert es zumindest nicht. Dies ist so, weil er den Anforderungen, die das Amt des US-Präsidenten mit sich bringt, intellektuell und vor allem moralisch nicht annährend gewachsen ist. Man könnte, wenn das nicht zynisch wäre, davon sprechen, dass diese Krise auch ihr Gutes hat: Die Zustimmungswerte für Trump sind gesunken; manche scheinen zu merken, wer sich da im ehrwürdigen Weißen Haus eingenistet hat. Einer, der mit der Ausrufung des nationalen Notstandes droht, wo er doch, satirisch formuliert, selbst der nationale Notstand ist. Einer, der mit einer Mauer in die Geschichte eingehen will. Dies im Jahre 2019, da der Fall einer Mauer, der Berliner, 30. Geburtstag feiert.

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