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29.09.2016 22:02:38

Allg. Zeitung Mainz: Das Ende naht / Kommentar zum NSU-Prozess / Von Reinhard Breidenbach

Mainz (ots) - Einen einzigen positiven Aspekt hat die Erklärung der Beate Z. immerhin: Als Ikone oder Märtyrerin der Neonazi-Szene taugt sie nun nicht mehr. Doch das, was sie da von sich gibt, zum ersten Mal selbst und nicht von Anwälten vorgetragen, das ist so dünn und ärmlich, was soll das denn letztlich sein? Ein Schuldeingeständnis? Nicht wirklich. Reue und Bedauern? Wohl eher Selbstmitleid. Eine Entschuldigung gegenüber den Hinterbliebenen der Opfer? Mitnichten, nicht einmal deren Fragen beantwortet Zschäpe unmittelbar, sondern nur dann, wenn das Gericht sie sich zu eigen macht und fragt. Beate Zschäpe will auf der Zielgeraden dieses Prozesses den Kopf noch aus der Schlinge ziehen. Das ist ihr gutes Recht. Es gilt die Unschuldsvermutung, und es ist ein Wesenselement des Rechtsstaats, dass ein Angeklagter fast alles darf: schweigen, heucheln, lügen. Für Zschäpe steht alles auf dem Spiel. Wird sie als Mittäterin bei zehn Morden verurteilt, droht lebenslänglich mit besonderer Schwere der Schuld, faktisch womöglich 20 Jahre. Wird sie "nur" wegen Beihilfe verurteilt, fällt die Strafe deutlich niedriger aus. Deshalb versucht sie mit Macht, das Image der strippenziehenden, eiskalten Nazibraut loszuwerden. Schon im vergangenen Dezember ließ sie ihren Anwalt eine Version vortragen, wer denn Beate Zschäpe sei: eine Hausfrau, die in einer braunen WG die herumliegenden Pistolen ordentlich in die Schränke räumt, entsetzt ist, wenn sie von Morden hört und nur aus Angst vor Liebesentzug nicht zur Polizei geht. Es ist Zschäpes gutes Recht, das so darzustellen. Es ist auch das gute Recht des Gerichts, es genauso milde zu sehen - oder aber völlig anders.

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Pressekontakt: Allgemeine Zeitung Mainz Wolfgang Bürkle Newsmanager Telefon: 06131/485890 online@vrm.de

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