Aktien Schweiz schließen schwach - Sorge vor zweiter Welle

ZÜRICH (Dow Jones)--Mit einem kräftigen Minus hat der schweizerische Aktienmarkt zur Wochenmitte den Handel beendet. Teilnehmer sprachen von Gewinnmitnahmen nach den zuletzt gesehenen Aufschlägen. Weiter bewegte sich der Markt im Spannungsfeld zwischen der Hoffnung auf eine rasche konjunktureller Erholung und der vor allem wieder sprunghaft steigenden Neuinfektionen. Dies schürt die Sorge vor einer möglichen zweiten Infektionswelle. Der führende Seuchenexperte der US-Regierung, Anthony Fauci, bezeichnete die jüngsten Fallzahlen in Florida, Texas und Arizona als "beunruhigende Welle".

Darüber hinaus belastete die mögliche Verschärfung eines Handelskonflikts: Der US-Handelsbeauftragte Robert Lighthizer erwägt zusätzliche Zölle im Wert von 3,1 Milliarden Dollar auf Produkte aus Deutschland, Frankreich, Spanien sowie dem Vereinigten Königreich. Dies geht aus einer Aktennotiz im Subventionsstreit um Airbus und Boeing hervor. Zudem sind neue Zölle auf kanadisches Aluminium geplant.

Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat zudem seine Prognose für die Entwicklung der Weltwirtschaft im laufenden Jahr erneut gesenkt. Wie aus der Aktualisierung seines Weltwirtschaftsausblicks hervorgeht, rechnet der IWF nicht damit, dass diese schwächere Entwicklung durch eine entsprechend stärkere Erholung im Folgejahr ausgeglichen wird. Für 2020 sieht der IWF einen Rückgang des weltweiten Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 4,9 Prozent. Im April war ein Minus von nur 3,0 Prozent vorausgesagt worden. Für 2021 wird nun ein Wachstum von 5,4 (5,8) Prozent vorausgesagt.

Der SMI verlor 2,2 Prozent auf 10.022 Punkte. Alle 20 SMI-Werte schlossen im Minus. Umgesetzt wurden 60,54 (zuvor: 55,75) Millionen Aktien.

Die Abgaben zogen sich dabei quer durch alle Sektoren. So verloren Credit Suisse 4,2 Prozent, UBS gaben um 2,6 Prozent nach, Sika verloren 1,3 Prozent und Clariant büßten 2,5 Prozent ein. Auch die defensiven Index-Schwergewichte standen auf den Verkaufslisten der Anleger. Die Papiere von Nestle, Novartis und Roche fielen zwischen 1,6 und 2,6 Prozent. Die Luxusgüterwerte Richemont und Swatch, am Vortag noch mit die größten Gewinner, verloren 2,1 bzw. 3,7 Prozent.

Für die Basilea-Aktie ging es um 1,3 Prozent nach unten. Das Pharmaunternehmen plant die Ausgabe einer Wandelanleihe im Volumen 100 Millionen Franken. Der Erlös aus der Emission werde zur Finanzierung eines geplanten Rückkaufangebots für die ausstehenden Wandelanleihen und für allgemeine Unternehmenszwecke verwendet.

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June 24, 2020 11:51 ET (15:51 GMT)