28.09.2018 17:47:47

Aktien Schweiz knapp behauptet - Sorge um Italien belastet

ZÜRICH (Dow Jones)--Die Sorge um eine Ausweitung der italienischen Staatsschulden hat am Freitag die Stimmung auch am schweizerischen Aktienmarkt getrübt. Im späten Handel verringerten die Kurse allerdings ihre Verluste, als sich die US-Börsen in positives Terrain vorarbeiteten.

Der SMI verlor 0,2 Prozent auf 9.090 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 15 Kursverlierer und fünf -gewinner gegenüber. Umgesetzt wurden 57,11 (zuvor: 44,66) Millionen Aktien.

Das überraschend hohe Defizit im Haushaltsentwurf der neuen italienischen Regierung hatte Befürchtungen geweckt, dass sich die Griechenlandkrise in Italien wiederholen könnte - nur in einer deutlich größeren Volkswirtschaft, mit unkontrollierbaren Folgen für die EU. Wenn Italien in diesem Tempo neue Schulden anhäufe, stelle sich die Frage nach der langfristigen Schuldentragfähigkeit, sagte Thomas Altmann von QC Partners.

Die Nachricht, dass die italienische Regierung mit einem Defizit von 2,4 Prozent plant, während die EU lieber einen Wert unter 2 Prozent gesehen hätte, trieb die Renditen italienischer Anleihen in die Höhe, was die Aufnahme von Schulden für Italien verteuert. Unter Druck gerieten Aktien von Banken aus Sorge um die Bestände an italienischen Anleihen in ihren Portfolios. Dem konnten sich auch die Titel der schweizerischen Geldhäuser nicht entziehen. Credit Suisse verloren 2,6 Prozent, Julius Bär 3,1 Prozent und UBS 2,1 Prozent.

Die Nachrichten aus Italien trieben Anleger in sichere Häfen wie den Schweizer Franken, der zum Euro deutlich aufwertete. Mussten am Donnerstag noch gut 1,14 Franken für einen Euro gezahlt werden, so waren es am Freitag nur noch etwa 1,1340. Der festere Franken belastete die Aktienkurse in der Schweiz zusätzlich, denn er verschlechtert die Exportchancen schweizerischer Unternehmen.

Roche zeigten sich derweil kaum bewegt von einem Zukauf. Der Pharmakonzern übernimmt den britischen Krebsspezialisten Tusk Therapeutics für bis zu 655 Millionen Euro.

Ein positiver Analystenkommentar stützte die Aktie von Sonova nur anfangs; die Titel drehten mit der Aufwertung des Franken ins Minus und schlossen 0,5 Prozent niedriger. Die Analysten der Bank Credit Suisse hatten das Kursziel auf 220 von 205 Franken erhöht, um dem Aktienrückkauf des Herstellers von Hörgeräten Rechnung zu tragen. Die Einstufung "Outperform" wurde bekräftigt.

Eine Personalie drückte den Kurs des Vermögensverwalters GAM um fast 2 Prozent. Compliance-Chefin Natalie Baylis verlässt das Unternehmen, nachdem sie ihr Amt erst im Juni angetreten hatte. GAM war im Sommer in die Schlagzeilen geraten, nachdem ein leitender Mitarbeiter gegen Risiko- und Dokumentationsrichtlinien verstoßen hatte. Der Vermögensverwalter liquidierte daraufhin Fonds im Volumen von 7,3 Milliarden Franken.

Ein erfolgreiches Börsendebüt verzeichnete SIG Combibloc. Der erste Kurs hatte bei 11,85 Franken gelegen. Ihren ersten Handelstag beendete die Aktie des Verpackungsspezialisten bei einem Kurs von 12,30 Franken und somit 9,3 Prozent über dem Ausgabekurs von 11,25 Franken.

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/cln/jhe

(END) Dow Jones Newswires

September 28, 2018 11:48 ET (15:48 GMT)

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GAM AG 4,07 2,36% GAM AG
Roche AG (Genussschein) 246,45 0,10% Roche AG (Genussschein)
Roche Holding AG (Inhaberaktie) 245,00 -0,08% Roche Holding AG (Inhaberaktie)
Roche Holding AG Sponsored American Deposit Receipt Repr 1/2 NVTGSh 34,99 0,74% Roche Holding AG Sponsored American Deposit Receipt Repr 1/2 NVTGSh
SIG Combibloc 9,93 5,64% SIG Combibloc
Sonova AG 198,35 -2,24% Sonova AG