Aktien Osteuropa Schluss: Verluste nach US-Wahlen - Euro-Krise wieder im Fokus

    BUDAPEST/MOSKAU/PRAG/WARSCHAU (dpa-AFX) - Die wichtigsten osteuropäischen Aktienmärkte haben am Mittwoch im Minus geschlossen. Nachdem die US-Wahlergebnisse im Vormittagshandel noch für weitgehend positive Stimmung an den europäischen Handelsplätzen gesorgt hatten, flaute die Freude am Nachmittag wieder zunehmend ab und die Börsen drehten klar in die Verlustzone. In den Vordergrund rückte dagegen wieder die Schuldenproblematik sowohl in den USA als auch in Europa, meinten Marktteilnehmer. Darüber hinaus senkte die EU-Kommission die Wachstumsprognosen für die Eurozone.

 

    Der Budapester Leitindex Bux (BUX) schloss 1,55 Prozent tiefer bei 18.898,34 Punkten. Zur Wochenmitte verbuchten unter anderem Bankwerte Kursverlusten. So schlossen FHB Land Credit & Mortgage Bank um 1,05 Prozent leichter bei 467,0 Forint und OTP Bank (Orságos Takar És Ker BK ON) verloren 1,44 Prozent auf 4.100,0 Forint.

 

    Dagegen fanden Pharmawerte keine einheitliche Richtung. Während Egis ein Minus von 2,14 Prozent auf 17.320,0 Forint verzeichneten, legten Richter Gedeon um 0,12 Prozent zu auf 40.310,0 Forint. Nach der Zahlenvorlage am Dienstag hatten die Papiere noch mit einem kleinen Abschlag geschlossen.

 

    In Prag gab der Leitindex PX um 0,62 Prozent auf 989,37 Punkte nach. Nach Vorlage von Zahlen des spanischen Mutterkonzerns schlossen Telefonica um klare 2,60 Prozent schwächer bei 377,90 Kronen. Ebenfalls im Minus tendierten Orco mit einem Abschlag von 3,46 Prozent auf 57,98 Kronen sowie Komercni Banka , die um 3,28 Prozent auf 3.859,0 Kronen fielen. Am Vortag waren die Bank-Papiere noch um über ein Prozent gestiegen.

 

    Der Warschauer Leitindex WIG-20 gab 0,75 Prozent auf 2.325,15 Zähler ab, der breiter gefasste Wig-Index (WIG) fiel um 0,68 Prozent auf 43.304,29 Punkte. Die polnische Notenbank (NBP) senkte ihren Leitzinssatz um 25 Basispunkte auf 4,50 Prozent. Damit habe die NBP ihren geldpolitischen Lockerungszyklus eingeleitet, schreiben die Analysten der Raiffeisen Research in einem tagesaktuellen Kommentar. Für die kommenden sechs Monate rechnen die Experten mit weiteren Zinssenkungen um insgesamt 75 Basispunkte.

 

    Mit Drittquartalszahlen machte ING BSK auf sich aufmerksam. Die Ergebnisse fielen weitgehend im Rahmen der Erwartungen aus, kommentierten die Analysten der KBC Bank. Das Finanzinstitut verdiente im dritten Quartal unterm Strich 203,2 Millionen Zloty und damit etwas mehr als erwartet, hieß es. Die Titel schlossen um 0,64 Prozent leichter bei 86,00 Zloty.

 

    Auch TVN legte Ergebnisse für das dritte Quartal 2012 vor. Für die Experten der KBC Bank waren die Zahlen stark und weit über den Erwartungen ausgefallen. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen habe die durchschnittlichen Marktschätzungen übertroffen, so die Wertpapierspezialisten. Dennoch schlossen TVN unverändert zum Vortagesschlusskurs bei 6,67 Zloty.

 

    Indes fielen die Aktien von PGNiG zur Wochenmitte um 2,54 Prozent auf 4,22 Zloty. Am gestrigen Dienstag waren die Anteilsscheine noch um fast zehn Prozent nach oben gesprungen, nachdem die staatlich kontrollierte polnische Gasgesellschaft mit dem russischen Gaskonzern Gazprom einen niedrigeren Importpreis ausgehandelt hatte.

 

    Der RTS-Interfax-Index (RTS) in Moskau fiel um 1,52 Prozent auf 1.426,94 Punkte./bel/APA/la