05.11.2014 18:41:47
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Aktien Osteuropa Schluss: Uneinheitlich - Moskauer Börse sehr schwach
BUDAPEST/MOSKAU/PRAG/WARSCHAU (dpa-AFX) - Die wichtigsten Aktienmärkte Osteuropas haben am Mittwoch uneinheitlich geschlossen. Während in Ungarn Gewinne verbucht wurden, gaben die Börsen in Polen und Tschechien nach. Die russische Börse, die tags zuvor geschlossen geblieben war, beendete den Handel vor dem Hintergrund der Ukraine-Krise besonders schwach.
Der RTS-Interfax-Index (RTS) büßte in Moskau nach einem Feiertag am Dienstag nun 2,21 Prozent auf 1054,45 Punkte ein. Die umstrittenen Wahlen in der Ostukraine werden vom ukrainischen Präsidenten und auch von westlichen Staaten nicht anerkannt. Die Separatisten hingegen und auch Russland erklärten die Wahl dagegen für gültig.
In Prag gab der Leitindex PX den dritten Tag in Folge nach. Er verlor 1,02 Prozent auf 963,10 Punkte. Das Handelsvolumen lag bei 0,85 (Vortag: 0,61) Milliarden Tschechische Kronen. Belastet wurde der Index vor allem von deutlichen Kursverlusten der Aktie des polnischen Spirituosenherstellers Stock Spirits, die mit minus 26,5 Prozent mehr als ein Viertel ihres Wertes verlor. Das Unternehmen hatte mitgeteilt, dass der Gewinn im Gesamtjahr um bis zu 10 Millionen Euro niedriger ausfallen könnte als erwartet.
Schwächer schlossen auch die Papiere von O2 C.R., die ein Minus von 1,05 Prozent verbuchten. Die Anteilsscheine der Komercni Banka gewannen dagegen 0,24 Prozent. Mit plus 0,08 Prozent schlossen die Papiere des Versorgers Ceske Energeticke Zavody (CEZ) (CEZ AS) kaum verändert. In dem von CEZ betriebenen Atomkraftwerk Dukovany waren am Mittwoch wegen einer undichten Rohrleitung im Kühlsystem zwei von vier Reaktorblöcken ungeplant abgeschaltet worden.
In Budapest gewann der Leitindex BUX 0,68 Prozent auf 17 272,27 Punkte. Das Handelsvolumen belief sich auf 4,2 (Vortag: 4,0) Milliarden Ungarische Forint. Unter den Index-Schwergewichten stiegen die Titel von Magyar Olay es Gazipari (Mol) um 0,78 Prozent. Der Mineralölkonzern legte den tschechischen Behörden ein Konzept für den Zusammenschluss mit der Tschechien-Sparte von Lukoil (LUKoil Oil Company (Spons ADRS)) vor. Mol könnte damit die alleinige Kontrolle über übernehmen.
Richter Gedeon gewannen 1,19 Prozent. Magyar Telekom (Magyar Telekom Telecommunications) legten um 1,75 Prozent zu. Schwächer tendierten hingegen die beiden Bank-Aktien im Bux. Die Papiere der OTP Bank (Orságos Takar És Ker BK ON) verloren 0,23 Prozent, die Anteilsscheine der FHB Land Credit & Mortgage Bank gaben um 0,28 Prozent nach.
In Warschau ging der WIG-30 mit minus 0,69 Prozent bei 2620,03 Punkten aus dem Tag. Der breiter gefasste Wig-Index (WIG) fiel um 0,58 Prozent auf 53 591,07 Zähler. Der polnische Automarkt ist auf Erholungskurs. In den ersten neun Monaten war die Autoproduktion nominell um 3,3 Prozent zum Vergleichszeitraum des Vorjahres gestiegen. Real hatte sie sogar um 5,1 Prozent zugelegt. Auch die Zahl der Fahrzeug-Zulassungen war stiegen.
Unter den Einzelwerten legte die Aktie von PKN ORLEN nach einer positiven Analystenäußerung um 0,98 Prozent zu. Raiffeisen Centrobank (RCB) hatte das Kursziel um 10 Prozent angehoben und die über den Erwartungen ausgefallenen Quartalszahlen gelobt. Das Aufwärtspotenzial der Aktie sei inzwischen aber beschränkt.
Die Titel von Ciech gewannen 3,07 Prozent. Der Chemiekonzern erwartet zwischen 2014 und 2019 Umsätze in der Höhe von 3,8 Milliarden Polnische Zloty, was die Experten der PKO Bank als "ambitioniert" ansehen. 2,76 Prozent tiefer schlossen hingegen die Titel von PGNig. Das Unternehmen hat Verhandlungen mit Gazprom (Gazprom (Spons ADRs)) über Gaslieferungen aufgenommen./APA/dkm/ck/he
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