06.08.2015 19:22:40
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Aktien Osteuropa Schluss: Überwiegend deutliche Verluste - Prag kaum bewegt
BUDAPEST/MOSKAU/PRAG/WARSCHAU (dpa-AFX) - Die wichtigsten osteuropäischen Börsen haben am Donnerstag überwiegend mit deutlichen Kursabschlägen geschlossen. Lediglich der Prager Aktienmarkt hielt sich mit einem minimalen Minus besser. Im übrigen Europa gaben die Notierungen vor dem am Freitag anstehenden, wichtigen US-Arbeitsmarktbericht moderat nach.
In Moskau ging der RTS-Interfax-Index (RTS) 2,78 Prozent tiefer bei 820,43 Punkten aus dem Handel.
An der Warschauer Börse sank der Wig-30-Index um 2,47 Prozent auf 2439,05 Punkte. Der breiter gefasste Wig-Index (WIG) verlor 2,38 Prozent auf 52.418,07 Punkte. Die Indizes wurden vor allem von sehr schwachen Bankwerten nach unten gezogen. So gaben Aktien der mBank um 7,79 Prozent nach und standen damit am Ende des Wig 30. PKO fielen um 7,32 Prozent und Bank Zachodni verloren 6,66 Prozent.
Mögliche zusätzliche milliardenschwere Belastungen im Zusammenhang mit Fremdwährungskrediten schickten polnische und einige ausländische Banken auf Talfahrt. Auslöser der Kursverluste war ein geplantes Gesetz, das es polnischen Kreditnehmern ermöglicht, ihre in Schweizer Franken aufgenommenen Hypotheken in Polnische Zloty umzuwandeln. Die Geldhäuser bleiben bei diesen Geschäften wohl auf Verlusten in Höhe von 19 Milliarden Zloty (4,6 Mrd. Euro) sitzen - doppelt so viel wie im ursprünglichen Entwurf.
Aktien der Alior Bank schlossen mit minus 0,48 Prozent. Die Wettbewerbsbehörde UOKiK gab grünes Licht für die Übernahme durch den Versicherer PZU. Die Behörde erkenne keine potenziellen negativen Auswirkungen auf den Wettbewerb oder die Konsumenten, hieß es. PZU hatte Ende Mai eine vorläufige Vereinbarung für die Übernahme eines 25-prozentigen Anteils an der Alior Bank für 1,6 Milliarden Zloty unterzeichnet. PZU verloren 1,32 Prozent.
In Prag schloss der Leitindex PX hingegen nur 0,03 Prozent tiefer bei 1034,70 Punkten. Das Handelsvolumen lag bei 0,48 (zuvor: 0,29) Milliarden Tschechische Kronen.
Auch eine Reihe tschechischer Konjunkturdaten brachte keine Bewegung ins Handelsgeschehen. So war die inflationsbereinigte Industrieproduktion im Juni um 8,1 Prozent im Jahresvergleich gestiegen, wie das Statistikamt CSU bekannt gab. Im Vergleich zum Vormonat hatte es ein Plus von 1,0 Prozent gegeben. Die tschechische Nationalbank (CNB) erhöhte unterdessen die Prognose für das Wirtschaftswachstum im Gesamtjahr von bisher 2,6 Prozent auf 3,8 Prozent. Für das darauffolgende Jahr nahm sie die Schätzung allerdings von 3,2 auf 2,8 Prozent zurück.
Bank- und Finanzwerte verzeichneten einheitlich leichte Verluste. Komercni Banka schlossen kaum bewegt mit minus 0,04 Prozent, nachdem sie am Vortag nach Zahlen zum zweiten Quartal deutliche Einbußen hatten hinnehmen müssen. Erste Group (Erste Group Bank) sanken am Donnerstag um 0,34 Prozent und VIG gaben 0,06 Prozent ab.
Zu den größten Gewinnern gehörten hingegen die Aktien von Unipetrol: Sie stiegen um 1,64 Prozent. Die Papiere des Textilkonzerns Pegas Nonwovens gewannen 1,70 Prozent. Die Aktien des Index-Schwergewichts CEZ fielen um 0,32 Prozent auf 583,00 Kronen.
An der Budapester Börse ging es für den Leitindex BUX um 1,58 Prozent auf 22 420,84 Punkte abwärts. Das Handelsvolumen lag bei 6,4 (zuvor: 7,5) Milliarden Ungarische Forint.
Belastet wurde der Index unter anderem von den Aktien von Magyar Olay es Gazipari (Mol), die mit einem Minus von 1,77 Prozent schlossen. Am Mittwoch hatten die Papiere wegen guter Quartalszahlen noch deutlich zugelegt.
Die Aktien von Magyar Telekom (Magyar Telekom Telecommunications) verloren 0,24 Prozent. Das Unternehmen gab bekannt, dass eine Dividende von 15 Forint je Aktie für das Jahr 2015 vertretbar sei. Am Vortag hatte die Aktie noch rund ein Prozent im Plus geschlossen.
Die Titel des Indexschwergewichts Gedeon Richter büßten 1,89 Prozent ein. Das Pharmaunternehmen unterzeichnete eine Vereinbarung mit Stada (STADA Arzneimittel) aus Deutschland bezüglich des Medikaments Pegfilgrastim. Mit der Vereinbarung bekommt Stada die Distributionsrechte in Europa.
Bankenwerte zeigten sich ebenfalls schwach: Die Papiere von OTP Bank (Orságos Takar És Ker BK ON) fielen um 1,91 Prozent und FHB Land Credit & Mortgage Bank verloren 1,17 Prozent./tri/APA/gl/he
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