06.11.2015 20:20:41

Aktien New York: Starker Arbeitsmarkt und Zinssorgen gleichen sich aus

NEW YORK (dpa-AFX) - Ein starker Arbeitsmarktbericht hat am Freitag für ein Wechselbad der Gefühle bei den US-Anlegern gesorgt. Die wichtigsten Indizes schwankten um ihre Schlusskurse vom Donnerstag und bewegten sich zuletzt kaum vom Fleck. Die US-Wirtschaft präsentierte sich im Oktober zwar sehr stark, was bei den Anlegern einerseits für Optimismus sorgte. Andererseits steigt damit aber auch die Wahrscheinlichkeit, dass die US-Notenbank noch im Dezember erstmals seit der Finanzkrise von ihrer Nullzinspolitik abrückt. Steigende Zinsen lassen Aktien gegenüber anderen Anlageformen wie etwa Anleihen weniger attraktiv erscheinen.

Der Dow Jones Industrial (Dow Jones) rückte um 0,20 Prozent auf 17 898,64 Punkte vor. Für den breit gefassten S&P 500 ging es um 0,09 Prozent auf 2098,04 Punkte nach unten. Der technologielastige Index NASDAQ 100 rückte um 0,05 Prozent auf 4705,10 Punkte vor.

Die US-Wirtschaft schuf im Oktober deutlich mehr Arbeitsplätze als erwartet. Analystin Viola Julien von der Landesbank Helaba hob auch den unerwartet starken Anstieg der Stundenlöhne hervor. Damit werde eine Erhöhung des US-Leitzinses noch im Dezember in den Augen der Anleger wahrscheinlicher.

Andere Analysten äußerten sich ähnlich: "Im Ergebnis lässt der überraschend gute Arbeitsmarktbericht für Oktober der US-Notenbank kaum eine andere Wahl, als im Dezember das Einläuten der Leitzinswende zu beschließen", schrieb Chefvolkswirt Uwe Burkert von der Landesbank Baden-Württemberg.

Unternehmensseitig profitierten vor allem Bankaktien von der Aussicht auf einen bald steigenden Leitzins in den USA. So zogen die Papiere von Goldman Sachs und JPMorgan (JPMorgan ChaseCo) im Dow um jeweils rund 3 Prozent an. Bei höheren Zinsen steigen die Zinserträge der Banken.

Darüber hinaus rückte Walt Disney in den Fokus. Der Unterhaltungsriese hatte am Donnerstag nach Börsenschluss über gute TV-Geschäfte und sprudelnde Einnahmen durch Fanartikel und Vergnügungsparks berichtet. Disneys Gewinn übertraf die Prognosen der Analysten, so dass die Aktien mit einem Plus von 2,12 Prozent auf 115,40 US-Dollar zu den Favoriten im Dow zählten.

Der Luxusjuwelier Tiffany litt unter schlechten Vorgaben der europäischen Luxusgüterbranche. Diese war nach dem aktuellen Geschäftsbericht der Schweizer Richemont unter Druck geraten. Der Konzern, zu dem Edelmarken wie Cartier, Mont Blanc und Chloé gehören, rechnet mit einem anhaltend "herausfordernden" Marktumfeld, dies insbesondere im Großhandel. Die Aktien von Tiffany verloren mehr als 2 Prozent.

Der Hotelkettenbetreiber InterContinental Hotels, zu dem auch Holiday Inn und Crowne Plaza gehören, wies einen Medienbericht zurück, wonach der Unternehmen derzeit einen möglichen Verkauf oder Zusammenschluss auslote. Die Aktien waren zunächst um mehr als 5 Prozent angesprungen, standen nach dem Dementi allerdings nur noch rund 1 Prozent im Plus.

Der Medienkonzern News Corp enttäuschte die Anleger mit seinen Geschäftszahlen. Das Verlagsgeschäft von Medienmogul Rupert Murdoch mit Flaggschiffen wie dem "Wall Street Journal" litt im dritten Quartal unter schrumpfenden Werbeeinnahmen. Die Papiere büßten 3 Prozent ein.

Schließlich drehte sich auch das Übernahmekarussell weiter: Der britisch-schwedische Pharmakonzern AstraZeneca kauft sich mit der Firma ZS Pharma einen Hoffnungsträger ein. Für die Amerikaner zahlen die Briten 90 US.Dollar je Aktie. Der Gesamtwert der Transaktion liegt damit bei 2,7 Milliarden Dollar. Das ZS-Management unterstützt die Offerte. Die Papiere von ZS schnellten um 40,88 Prozent auf 89,19 Dollar nach oben, AstraZeneca-Anteilsscheine schlossen in London rund ein halbes Prozent tiefer./la/das

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Dow Jones 44 627,59 0,16%