28.05.2015 18:26:41

AKTIEN IM FOKUS 2: Übernahmefantasie schiebt Infineon und Co. an

(neu: Übernahmepläne von Avago offiziell, Schlusskurse)

FRANKFURT (dpa-AFX) - Das Übernahmefieber in der Halbleiterindustrie greift um sich und steckt die Anleger einmal mehr an: Die Aktien von Infineon (Infineon Technologies) und Dialog Semiconductor erklommen am Donnerstag den höchsten Stand seit mehreren Jahren. Die Branche steht vor ihrer bislang größten Übernahme: Der in Singapur beheimatete Konzern Avago Technologies will den US-Spezialisten für Drahtlos-Chips Broadcom kaufen. Das Gesamtvolumen der Transaktion liegt bei rund 37 Milliarden US-Dollar.

Die Papiere von Infineon verteuerten sich als unangefochtener Favorit im deutschen Leitindex DAX um 3,22 Prozent auf 12,17 Euro. In der Spitze waren sie bis auf 12,525 Euro gestiegen. Mehr hatten sie zuletzt im Juli 2007 - bevor die Finanzkrise hochkochte - gekostet. Seit Jahresbeginn hat die Aktie mittlerweile um mehr als 37 Prozent zugelegt und ist damit allen Dax-Kollegen davon geeilt.

Für die Aktien des Apple-Zulieferers (Apple) Dialog Semiconductor ging es im TexDax (TecDAX) um 1,42 Prozent nach oben auf den höchsten Stand seit 2000.

KONSOLDIERUNGSDRUCK IN DER BRANCHE

In der Halbleiterindustrie dreht sich das Übernahmekarussell schon seit einiger Zeit. Börsianer sprechen von Konsolidierungsdruck. In der Branche zähle die Größe, sagte ein Analyst. Er rechnet mit weiteren Transaktionen, wenngleich er davon ausgeht, dass die Geschwindigkeit der Konsolidierung ihren Höhepunkt erreicht hat.

Dass die Branche in Bewegung ist, zeigte am Donnerstag ein anderer Deal: Der niederländische Infineon-Konkurrent NXP schlug zur Finanzierung einer Übernahme das Geschäft mit Hochfrequenzleistungsverstärkern für 1,8 Milliarden Dollar los. Im März hatte NXP angekündigt, das US-Unternehmen Freescale kaufen zu wollen. Zum Zeitpunkt der Ankündigung belief sich der Wert der Übernahme inklusive Schulden von Freescale auf insgesamt 16,7 Milliarden Dollar. Da der Kurs der NXP-Aktien - mit denen soll ein Teil des Kaufs finanziert werden - seitdem deutlich zugelegt hat, stieg der Wert auf zuletzt rund 19 Milliarden Dollar.

INFINEON PROFITIERT VON JÜNGSTER ÜBERNAHME

Auch Infineon war in den vergangen Monaten nicht untätig: Der Dax-Konzern schluckte das US-Unternehmen International Rectifier. Mit dem rund 3 Milliarden Dollar teuren Kauf wollten sich die Münchener vor allem einen besseren Zugang zum amerikanischen und asiatischen Markt verschaffen. Das scheint aufzugehen. Neben einer starken Nachfrage in allen Bereichen und der Euro-Schwäche hatte auch die Übernahme den Umsatz und den operativen Gewinn des Dax-Konzerns zuletzt in die Höhe getrieben. Das Unternehmen schraubte die Prognose für das gesamte Geschäftsjahr nach oben.

Vorerst dürfte Infineon nach Einschätzung von Händler Stefan de Schutter von Alpha Wertpapierhandel allerdings keine weiteren Transaktion ins Auge fassen. Der Kurs profitiere von der guten Stimmung in der Branche./mis/das/stb/he

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