18.07.2016 18:18:42
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AKTIEN IM FOKUS 2: ARM-Übernahme treibt auch andere Technologiewerte an
(neu: Schlusskurse)
LONDON/FRANKFURT (dpa-AFX) - Das Übernahmefieber in der Technologiebranche hat am Montag auch die Anleger angesteckt. Anlass war der geplante Kauf des Chipdesigners ARM durch den japanischen Telekommunikations-Anbieter Softbank. Es wäre der bisher größte Deal in Europa im Technologie-Geschäft: Die Japaner wollen rund 24,3 Milliarden Britische Pfund auf den Tisch legen - dies entspricht 1700 Pence je ARM-Aktie.
Die Aktien von ARM Holdings schnellten dementsprechend in London bis auf einen Rekordstand von 1752 Pence hoch - zum Schluss behaupteten sie ein Kursplus von knapp 41 Prozent auf 1675 Pence. Der Stoxx 600 Technology stand mit einem Anstieg um 3,54 Prozent an der Spitze des europäischen Branchentableaus.
INFINEON UND DIALOG SEMICONDUCTOR ZIEHEN AN
Hierzulande waren die Papiere des Halbleiterkonzerns Infineon (Infineon Technologies) mit plus 2,06 Prozent Favorit im deutschen Leitindex DAX. An der Spitze des Technologiewerte-Index TecDAX gewannen die schwer gewichteten Anteilsscheine des Apple-Zulieferers (Apple) Dialog Semiconductor 6,32 Prozent.
Mit Softbank gebe es genau den Käufer, der ARM eine weitgehende Unabhängigkeit garantiere, hieß es bei den Experten der Investmentbank Liberum. Sie sei wichtig, um weiterhin für eine Vielzahl von Kunden in unterschiedlichen Industriebereichen als Zulieferer in Frage zu kommen. Chips auf der Basis der ARM-Technik treiben die meisten Smartphones und Tablet-Computer an.
ANALYST: GEGENGEBOTE UNWAHRSCHEINLICH
Die geplante Übernahme von ARM Holdings ist einem Händler zufolge eventuell nur der erste Schritt der Japaner, um den Chinesen bei ihrer Einkaufstour in Europa in die Quere zu kommen. Insofern hätten die Bewertungen der europäischen Technologieaktien noch Luft nach oben. Dabei spiele die Größe der Unternehmen keine Rolle, vielmehr könnten auch Konzerne wie SAP (SAP SE) oder ASML Holding (ASML) zum Übernahmeziel werden.
Analystin Tammy Qiu von der Privatbank Berenberg hält es für unwahrscheinlich, dass chinesische Unternehmen bei ARM noch zum Zuge kommen könnten, da sich die Kunden der Briten wie etwa Apple oder QUALCOMM wohl dagegen stemmen dürften. Auch einen Kauf durch Wettbewerber wie Intel hält Qiu für nicht wahrscheinlich, weil in diesem Fall die anderen Rivalen wohl gegen eine zu starke Marktmacht protestieren würden. Insofern dürften die Briten wohl tatsächlich von den Japanern übernommen werden./la/das/gl/he
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