Aktien Frankfurt: Verluste - Impulsarmer Feiertagshandel

    Händler sprachen wegen des Feiertags von einem ruhigen und nachrichtenarmen Handel. Auch die überraschend aufgehellte Stimmung unter den europäischen Einkaufsmanager habe die Anleger nicht "hinterm Ofen vorlocken können". Nachmittags rücken die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe und der Philadelphia-Fed-Index aus den USA in den Fokus und könnten für etwas Bewegung an den Märkten sorgen.

    Auf Unternehmensseite gehörten unter anderem die Stahlwerte zu den deutlicher bewegten Titeln. Salzgitter <SZG.ETR> rutschten 2,32 Prozent auf 62,22 Euro ab. ThyssenKrupp <TKA.ETR> fielen um 2,42 Prozent auf 17,35 Euro. Die Credit Suisse hatte zuvor den Metall- und Minensektor von "Overweight" auf "Benchmark" gesenkt. Bei Salzgitter machte sich zudem die Klage eines amerikanischen Getränkeabfüllers gegen die Tochter Klöckner-Werke <KLK.ETR> bemerkbar. Eine 100-prozentige Tochter der Klöckner-Werke befinde sich in einer streitigen Auseinandersetzung mit einer amerikanischen Kundin, teilte Klöckner-Werke am Mittwochabend mit. Es sei damit zu rechnen, dass der amerikanische Kunde Gehl erhebliche Schadensersatzansprüche von bis zu 150 Millionen Dollar geltend machen werde. Händlern zufolge wäre diese Summe für Klöckner-Werke eine deutliche Belastung, auch wenn der Einfluss auf Salzgitter nicht ganz so hoch sein dürfte.

    Die Aktien der Lufthansa <LHA.ETR> verbilligten sich um 1,37 Prozent auf 9,745 Euro. Im Ringen der deutschen Fluggesellschaft um die Übernahme der angeschlagenen Fluggesellschaft Britisch Midlands (BMI) deutet sich juristischer Streit an. BBW Partnership, Großaktionär der BMI, habe rechtliche Schritte gegen die Lufthansa eingeleitet, teilte das britische Unternehmen am Mittwochabend mit. Die deutsche Fluggesellschaft solle gezwungen werden, die Übernahme von BMI abzuschließen. Lufthansa-Finanzvorstand Stephan Gemkow hatte der "Financial Times" (Mittwochausgabe) gesagt, Lufthansa stehe weiterhin zu der Zusage, den 50-Prozent-Anteil plus eine Aktie von Hauptaktionär Sir Michael Bishop zu kaufen und damit auf insgesamt 80 Prozent zu kommen. Händler bewerten dies leicht negativ.

    Heidelberger Druck <HDD.ETR> gehörten mit plus 2,53 Prozent auf 6,08 Euro zu den größten Gewinnern im MDAX <MDAX.ETR>. Händler verwiesen darauf, dass sich der Druckmaschinenhersteller auf Staatshilfen einstellen kann. Details gibt es allerdings noch nicht. "Das wirkt sich positiv auf die Stimmung auswirken", kommentierte ein Börsianer. Berichten vom Wochenende zufolge hofft Heidelberger Druckmaschinen auf einen Kredit der staatlichen KfW-Bankengruppe über 300 Millionen Euro und eine Bürgschaft über 400 Millionen Euro.

    Werte wie unter anderem die Deutsche Börse <DB1.ETR>, AIXTRON <AIXA.ETR>, SolarWorld <SWV.ETR> und Vossloh <VOS.ETR> standen nur optisch im Minus - sie werden ex Dividende gehandelt./rum/dr

---Von Henrietta Rumberger, dpa-AFX---