27.05.2009 12:36:00
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Aktien Frankfurt: Gewinne - DAX pendelt sich über 5.000 Punkten ein
"Der Markt pendelt sich nun ein, nachdem er am Dienstag dank eines viel besser als erwartet ausgefallenen US-Verbrauchervertrauens noch ins Plus gedreht hatte", sagte Dirk Müller, Händler bei MWB Fairtrade. Einen nachhaltigen Ausbruch nach oben hält er aus technischer Sicht nur dann für recht wahrscheinlich, wenn der Leitindex die Marke von 5.350 Zählern überschreiten sollte. Dies erscheine aus heutiger Sticht aber wenig realistisch.
Post-Aktien <DPW.ETR> kletterten mit plus 3,18 Prozent auf 10,05 Euro an die DAX-Spitze. Händler sprachen von potenziell positiven Nachrichten für den Logistiker, nachdem laut "Handelsblatt" das Umsatzsteuerprivileg der Deutschen Post AG als weiteres Zugeständnis der Union bestehen bleiben könnte.
Aktien von Arcandor <ARO.ETR> verteuerten sich im MDAX nach einer Reihe positiv aufgenommener Nachrichten um 6,90 Prozent auf 1,86 Euro. So berichtet das "Wall Street Journal" über Belastungen für die zu Goldman Sachs gehörenden Whitehall Funds aus einer möglichen Insolvenz der Einzelhandelskette. Whitehall, führend in einem Konsortium, das 51 Prozent an einem Portfolio aus 85 Karstadt-Warenhäusern halte, sei entsprechend sehr an der Unterstützung von Arcandor gelegen. Es fänden bereits Verhandlungen über entsprechende Hilfen statt. Der "Platow-Brief" meldet zudem unter Berufung auf Bankenkreise, dass die Gläubiger Royal Bank of Scotland (RBS) <RBS.ISE> <RYS.FSE> und Commerzbank <CBK.ETR> vor der Verlängerung ihrer Kreditlinien stünden - auch ohne Staatsgarantie. Die Politik sandte Börsianern zufolge ebenfalls positive Signale aus. So schließt Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) staatliche Hilfe für den Arcandor-Konzern mit seiner angeschlagenen Kaufhaustochter Karstadt nicht aus.
Praktiker-Titel <PRA.ETR> sprangen um 7,47 Prozent auf 7,05 Euro an. Die Baumarktkette hat nach einem schwachen Start ins Jahr wieder gut zu tun. Alleine im April habe Praktiker soviel umgesetzt, dass die Rückgänge aus dem ersten Quartal weitgehend ausgeglichen worden seien, sagte Vorstandschef Wolfgang Werner laut Redetext auf der Hauptversammlung. Und Papiere von Premiere <PRE.ETR> schnellten an der Indexspitze um 10,58 Prozent auf 2,30 Euro nach oben. Händler verwiesen vor allem auf einen positiven Analystenkommentar als Antrieb: "Das neue Goldman-Ziel von 3,30 Euro ist ein Wort und sorgt für Fantasie", sagte ein Händler. Goldman Sachs hatte Premiere-Aktien von "Neutral" auf "Buy" hochgestuft und das Kursziel von 2,30 auf 3,30 Euro je Aktie angehoben. Angesichts der verbesserten Konjunkturaussichten habe er seine Ergebnisprognosen für die Medienbranche im Jahr 2010 um 23 Prozent angehoben, schrieb Analyst Richard Jones.
Auch Geschäftszahlen sorgten für Gesprächsstoff in den Handelsräumen. So übertraf die zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft Air Berlin <AB1.ETR> im ersten Quartal die Umsatz- und Ergebnisprognosen der Analysten - die Aktien zählten mit plus 2,46 Prozent auf 4,17 Euro zu den Favoriten im SDAX <SDXP.ETR>. Ein konkreter Ausblick sei allerdings noch nicht gegeben worden, bemängelten Händler, was Air Berlin im Verlauf noch nachholen könnte.
AIXTRON-Titel <AIXA.ETR> sprangen im TecDAX um 5,07 Prozent auf 7,88 Euro nach oben. Händler sprachen von mehreren positiven Impulsen, welche die Papiere in die Nähe des Jahreshochs bei 7,99 Euro trieben. Zum einen stufte Cheuvreux die Aktien von "Underperform" auf "Outperform" hoch und hob das Kursziel für die Anteile an dem Aachener Spezialanlagenhersteller von 3,20 auf 10,00 Euro. Ein weiterer Händler verwies auf eine Prognoseerhöhung am Vorabend durch den US-Wettbewerber Cree, die positiv auf AIXTRON ausstrahle./la/gl --- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---
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