Aktien Frankfurt: Dax stabilisiert sich - Warten auf Fed und Schotten

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der DAX hat sich am Montag nach dem jüngsten Sinkflug etwas stabilisiert. Nachdem zunächst schwache chinesische Wirtschaftsdaten belastet hatten, kämpfte sich der deutsche Leitindex in die Gewinnzone vor. Die Zurückhaltung der Anleger vor wichtigen Ereignissen hielt das Plus aber in Grenzen. Am Nachmittag notierte der Dax 0,11 Prozent fester bei 9661,88 Punkten. Der MDAX verlor 0,15 Prozent auf 16 140,84 Punkte und der TecDAX sank um 0,10 Prozent auf 1255,39 Punkte. Der Eurozone-Leitindex EuroSTOXX 50 gab 0,06 Prozent ab.

Nach Regierungszahlen vom Wochenende ist die Industrieproduktion Chinas im August so schwach gestiegen, wie seit der weltweiten Finanzkrise Ende 2008 nicht mehr. Zudem erinnerte Marktstratege Stan Shamu vom Broker IG an das am Donnerstag anstehende Schottland-Referendum über eine mögliche Abspaltung von Großbritannien sowie die mit Spannung erwartete Leitzinsentscheidung der US-Notenbank Fed. Dass der US-Stimmungsindikator Empire State Index überraschend deutlich stieg und den höchsten Stand seit Oktober 2009 erreichte, hatte keinen erkennbaren Einfluss auf die Kurse. Am Montag könnten noch Daten zur US-Industrieproduktion und zur Kapazitätsauslastung für Impulse sorgen.

STREIKS BELASTEN LUFTHANSA - POST LEIDET UNTER CHINA-DATEN

Die Lufthansa-Titel (Deutsche Lufthansa) büßten vor weiteren Streiks 1,41 Prozent ein. Die Piloten und Copiloten der Fluggesellschaft kündigten an, am Dienstag die Flugzeuge für Langstreckenflüge vom größten deutschen Flughafen Frankfurt in der Zeit von 9.00 bis 17.00 Uhr nicht abheben zu lassen. Mit dem Streik soll ein neuer Tarifvertrag über die von der Lufthansa gekündigte Übergangsversorgung erreicht werden, teilte die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit mit.

Dax-Schlusslicht waren die Aktien der Deutschen Post (Deutsche Post) mit minus 1,69 Prozent. "Die schwachen Wirtschaftszahlen aus China drücken auf den Kurs", sagte Händler Andreas Lipkow vom Kliegel & Hafner. "Eine fortgesetzte Abkühlung in China wird sich auch direkt negativ auf die Logistikbranche auswirken."

INVESTORENDRUCK AUF ADIDAS - FUSIONSEINIGUNG HILFT TUI

Die Papiere von adidas gewannen hingegen 1,52 Prozent und eroberten damit den Spitzenplatz im Leitindex. Laut "Wall Street Journal" machen Investoren Druck auf den Sportartikelhersteller, die Trendwende zu beschleunigen. Es gebe sogar erste Stimmen gegen den langjährigen Chef Herbert Hainer, hieß es. Ein Börsianer sieht den Druck von Seiten der Anleger als richtigen Schritt. Adidas ist seit Jahresbeginn mit rund 40 Prozent Minus mit Abstand der schwächste Dax-Wert.

Im MDax kletterten die Aktien von TUI um 0,86 Prozent, nachdem sich die Führungsgremien des Touristikkonzerns und seiner Tochter Tui Travel auf die Bedingungen der anstehenden Fusion geeinigt hatten. Zudem machte Tui nach neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres 2013/14 spürbar Boden gut. Bei den Technologiewerten gehörten Dialog Semiconductor mit plus 1,77 Prozent zu den Favoriten. Das Halbleiterunternehmen gilt als Zulieferer des Elektronikkonzerns Apple, der über eine Rekord-Nachfrage bei den Vorbestellungen für seine neuen iPhone-Modelle berichtete./gl/edh

--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---