Aktien Frankfurt: Dax bricht nach schwachen US-Konjunkturdaten Erholung ab

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die leichte Erholung des DAX hat sich am Montag als Strohfeuer erwiesen. Die Gewinne im Leitindex waren im Tagesverlauf immer weiter abgebröckelt, bis der Dax schließlich am frühen Nachmittag deutlich ins Minus drehte.

Zuletzt rutschte das Börsenbarometer unter den von Anlegern viel beachteten 200-Tage-Durchschnittkurs bei etwa 10 930 Punkten und fiel um 1,14 Prozent auf 10 860,06 Punkte. Grund dafür waren enttäuschende Konjunkturnachrichten: Die Stimmung in der Industrie des US-Bundesstaats New York hatte sich im August überraschend verschlechtert.

UNSICHERHEIT BLEIBT HOCH

Der MDAX der mittelgroßen Werte rutschte ebenfalls ins Minus und gab um 0,76 Prozent auf 20 552,37 Punkte nach. Der Technologiewerte-Index TecDAX verlor nach anfänglichen Gewinnen 0,54 Prozent auf 1751,75 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroSTOXX 50 büßte 0,81 Prozent ein.

In der Vorwoche hatte insbesondere die Abwertung der chinesischen Währung die Kurse in Europa deutlich unter Druck gesetzt. Grund waren unter anderem Befürchtungen, dass ein schwacher Yuan ausländische Waren für die Chinesen verteuert. Zu Wochenbeginn bleibe die Unsicherheit hoch, schrieb Chartexperte Franz-Georg Wenner vom Börsenstatistik-Magazin Index-Radar.

STABILUS ÜBERRASCHT POSITIV MIT UMSATZPROGNOSE

Unter den Einzelwerten standen die zuletzt von China-Sorgen gebeutelten Aktien aus der Automobilindustrie im Fokus. Für erfreuliche Nachrichten sorgte dabei Stabilus : Der Zulieferer habe seine Umsatzprognose für das Geschäftsjahr 2015 etwas deutlicher angehoben als gedacht, sagte ein Händler. Die Anteilsscheine büßten in dem schwachen Umfeld allerdings ihre anfänglichen Gewinne von mehr als 5 Prozent ein und bewegten sich zuletzt kaum vom Fleck.

Im Dax zählten die Papiere von BMW mit minus 0,20 Prozent noch zu den besten Werten. Die britische Investmentbank Barclays hatte sich positiv zu den Papieren des Autobauers geäußert. Mit Blick auf die Geschäfte in China sei das schlimmstmögliche Szenario bereits in den Kursen berücksichtigt, schrieb Analystin Kristina Church.

AIRBUS MIT AUFTRAG AUS INDIEN

Im MDax gaben die Papiere von Airbus (Airbus Group (ehemals EADS)) zuletzt um rund ein halbes Prozent nach und schlugen sich damit etwas besser als der Gesamtmarkt. Der zahlenmäßig bisher größte Auftrag für den Flugzeugbauer ist unter Dach und Fach: Die indische Fluglinie Indigo bestätigte ihre Bestellung von 250 Passagiermaschinen vom Typ A320neo.

Die Anteilsscheine des Baukonzerns HOCHTIEF fielen nach einer skeptischen Studie um 2,63 Prozent. Angesichts der starken Kursentwicklung der vergangenen Monate lasse sich ein weiterer deutlicher Anstieg nur schwer rechtfertigen, schrieb Analyst Marcin Wojtal von der US-Investmentbank Merrill Lynch.

BVB LEGEN NACH SIEG GEGEN GLADBACH ZU

Die Aktionäre des Fußballvereins Borussia Dortmund (BVB (Borussia Dortmund)) freuten sich indes über den gelungenen Saisonstart. Das überzeugende Auftreten beim 4:0 gegen den Champions-League-Teilnehmer Borussia Mönchengladbach zeige, dass in der neuen Saison mit schwarz-gelb zu rechnen sei, sagte Marktbeobachter Daniel Saurenz von Feingold Research. Bei Anlegern keime wohl mehr Hoffnung auf eine neue Ära unter dem neuen Dortmunder Trainer Thomas Tuchel auf. Die BVB-Papiere gewannen rund anderthalb Prozent./la/das

--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---