23.10.2009 08:53:43

Aktien Frankfurt Ausblick: Fest - Positive Vorgaben aus USA und Japan

    FRANKFURT (dpa-AFX) – Dank freundlicher Vorgaben der Überseebörsen werden die wichtigsten deutschen Aktienindizes am Freitag mit deutlichen Gewinnen erwartet. Der X-Dax, der auf Basis des Dax-Futures den außerbörslichen Stand des deutschen Leitindex anzeigt, stand kurz nach 8.00 Uhr bei 5.830 Zählern und damit 1,16 Prozent über dem Xetra-Schluss des Vortages.

    Der dreistellige Punktanstieg des Dow zurück über die Marke von 10.000 Punkten und die entsprechend positive Reaktion der asiatischen Börsen dürften den Weg für weitere Kursgewinne vor dem Wochenende frei machen, sagte Analyst Ben Potter von IG Markets. Der Future auf den US-Leitindex gewann seit Xetra-Schluss 0,96 Prozent und die asiatischen Börsen lagen ebenfalls deutlich in der Pluszone. Neue Impulse dürfte vor allem das ifo-Geschäftsklima geben, am Nachmittag folgen dann noch Daten vom US-Immobilienmarkt.

    Im vorbörslichen Handel beim Broker Lang & Schwarz profitierten bereits Finanztitel wie Deutsche Bank und Commerzbank deutlich von dem sich abzeichnenden, positiven Marktumfeld. Im Dax (DAX) und im TecDax (TecDAX) notierte vorbörslich kein Wert im Minus.

    Unter den Einzelwerten könnten sich indes die Aktien von ThyssenKrupp unterdurchschnittlich entwickeln. Der Konzern stoppte den geplanten Verkauf seiner Dienstleistungstochter Xervon. Dies habe der Vorstand beschlossen, sagte ein Konzernsprecher am Donnerstagabend in Düsseldorf und bestätigte einen Bericht der "Rheinischen Post" von diesem Freitag. Für die US-Tochter Safway hat ThyssenKrupp laut dem Bericht aus Bankenkreisen dagegen einen Käufer gefunden. Der Börsianer rechnet mit einer leicht negativen Reaktion auf den gescheiterten Xervon-Verkauf. Der absehbare Safway-Abschluss sei ohne Verkaufspreis kaum einzuschätzen. Zudem könnten die drastisch gestiegenen Kosten beim Bau des neuen Stahlwerks von ThyssenKrupp in Brasilien nach einem Bericht des "Manager Magazins" ein juristisches Nachspiel haben. Der Düsseldorfer Konzern prüfe eine mögliche Schadensersatzklage gegen den ehemaligen Vorstand Karl-Ulrich Köhler, berichtet das Blatt.

    Auch Volkswagen-Aktien (Volkswagen St (VW)) sollten am Freitag im Auge behalten werden. Audi-Finanzvorstand Axel Strotbek stellte in der "Financial Times Deutschland" (FTD) für das dritte Quartal "sehr gute operative Ergebnisse" in Aussicht. "Unsere Rendite wird in den ersten drei Quartalen des laufenden Jahres trotz Krise bei mehr als fünf Prozent liegen", womit er einen Spitzenwert in der Branche erwarte. Ein Börsianer rechnet allerdings nicht mit größeren Kursreaktionen bei den Aktien der Konzernmutter. Sie würden derzeit von anderen Dingen wie beispielsweise der Porsche-Übernahme bestimmt.

    Hochtief-Papiere (HOCHTIEF) zählten im vorbörslichen Handel bei Lang & Schwarz bereits zu den Gewinnern. Der "Platow Brief" berichtete, dass der Baukonzern die notwendigen Vorbereitungen für einen Börsengang seiner Tochter zur Entwicklung und Realisierung von Konzessions- und Betreiberprojekten getroffen habe. Zudem sollten die Titel von Wacker Chemie im Auge behalten werden. Der US-Waferhersteller MEMC (MEMC Electronic Materials) hatte am Vorabend nach US-Börsenschluss einen unerwartet hohen Quartalsverlust berichtet, zeigte sich aber mit Blick auf die weitere Preisentwicklung vorsichtig optimistisch. Nachbörslich gaben die Titel um zeitweise über neun Prozent nach. Der Kurseinfluss auf den deutschen Chemiekonzern und Halbleiter-Zulieferer sollte nach Einschätzung eines Börsianers aber begrenzt bleiben.

    Deutsche Solarwerte könnten laut Händlern nach Zahlen eines US-Konkurrenten unter Druck geraten. SunPower hatte am Vortag nach der Schlussglocke an der Wall Street zwar einen über den Erwartungen liegenden Quartalsgewinn präsentiert. Den Ausblick für das Gesamtjahr präzisierte das Unternehmen allerdings in Richtung des unteren Endes seiner bisherigen Erwartungsspanne. Nachbörslich war die Aktie daraufhin um bis zu über 14 Prozent eingebrochen./la/gl

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