18.11.2013 17:58:34
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AKTIE IM FOKUS 3: Rhön-Klinikum sehr fest - AR-Chef Münch für Aktienrückkauf
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien von Rhön-Klinikum (RHOeN-KLINIKUM) haben am Montag von Aussagen des Aufsichtsratschef Eugen Münch über seine Präferenz für Aktienrückkäufe profitiert. Zum Handelsschluss zählten die Papiere des Krankenhausbetreibers mit plus 2,89 Prozent auf 20,83 Euro zu den stärksten Werten im MDAX (MDAX). Der Index der mittelgroßen Werte schloss 0,74 Prozent fester.
Münch hatte sich in der "Süddeutsche Zeitung" gegen eine Sonderdividende aus dem geplanten Verkauf des Großteils der konzerneigenen Krankenhäuser an den Medizinkonzern Fresenius (Fresenius SECo) ausgesprochen. Er bevorzuge einen Rückkauf von 50 Prozent der ausgegebenen Aktien zu einem Preis von rund 28 Euro je Aktie. Er und seine Frau wollten aber an ihrem 12,5-prozentigen Anteil an Rhön-Klinikum festhalten.
'GENANNTER RÜCKKAUFPREIS SORGT FÜR FANTASIE'
Börsianer begrüßten den Vorschlag, machten sich aber Gedanken über die Realisierbarkeit. Von einem Händler hieß es, der genannte Preis sorge für Fantasie bei den Titeln. Die von Münch vorgeschlagenen 28 Euro liegen rund 34 Prozent über dem aktuellen Kursniveau.
Analyst Konrad Lieder von der Investmentbank Equinet sprach von einem sehr attraktiven Angebot für verkaufswillige Anteilseigner. Zudem seien die Aktien unter Berücksichtigung des Verkaufserlöses für die Kliniken geradezu "absurd" niedrig bewertet. Allerdings dürfte der Vorschlag auf der Hauptversammlung nicht die Zustimmung einiger Anteilseigner wie etwa B.Braun bekommen, gab der Experte zu bedenken. Während eine Dividendenzahlung nur eine einfache Mehrheit benötige, müssten einem Aktienrückkauf in dieser Größenordnung 90 Prozent des Aktienkapitals zustimmen.
NÖTIGE 90-PROZENT-MEHRHEIT FÜR RÜCKKAUF FRAGLICH
Ähnlich äußerte sich Commerzbank-Analyst Volker Braun. Zum Jahresende laufe die Zustimmung der Hauptversammlung zum Rückkauf von zehn Prozent der Aktien aus. Angesichts der nötigen 90-Prozent-Mehrheit erscheine es keinesfalls sicher, dass die nächste Hauptversammlung einem weiteren Rückkauf zustimme. Die von Rhön vorangetriebene Streichung der Satzungsklausel, die für wichtige Entscheidungen eine Mehrheit von 90 Prozent vorsieht, beschäftigt seit Mitte Juni die Gerichte.
Münch würde sich durch den von ihm vorgeschlagenen Aktienrückkauf in eine günstige Stellung bringen, falls diese Klausel fallen sollte, schrieb Analyst Ulrich Huwald vom Analysehaus Warburg Research. Sollten mindestens 50 Prozent der ausstehenden Rhön-Papiere zurückgekauft werden und Münch seine Aktien nicht andienen, würde seine Beteiligung auf über 25 Prozent steigen. Eine Beteiligung von mehr als 25 Prozent ermöglicht nach dem deutschen Aktienrecht, bestimmte Hauptversammlungsbeschlüsse zu verhindern. Dazu zählen auch Satzungsänderungen./gl/zb/mis/he
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Fresenius SE & Co. KGaA (St.) | 33,40 | 0,33% | |
RHÖN-KLINIKUM AG | 13,80 | 0,00% |