07.05.2013 17:53:34

AKTIE IM FOKUS 3: Commerzbank sehr fest nach Zahlen

    (neu: Analystenkommentare von Equinet und JPMorgan, Schlusskurse)

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Commerzbank-Aktien (Commerzbank) haben am Dienstag deutlich von vorgelegten Quartalszahlen profitiert und zeitweise um etwas mehr als vier Prozent zugelegt. Zum Handelsschluss notierten sie 2,59 Prozent höher bei 11,090 Euro, während der Dax (DAX) 0,86 Prozent fester aus dem Handel ging.

    "Alles in allem sind die Zahlen für das erste Quartal etwas besser ausgefallen und der qualitative Jahresausblick wurde bestätigt", sagte ein Händler.

ERGEBNISKENNZAHLEN BESSER ALS ERWARTET

    Ein weiterer Händler verwies vor allem auf den Handelsgewinn, der die Erwartungen übertroffen habe, sowie auf den geringer als erwartet ausgefallenen Fehlbetrag der Bank. "Statt eines wegen des Sparprogramms erwarteten Verlusts von etwas mehr als 130 Millionen Euro hat die Commerzbank ein Minus von 94 Millionen Euro gemeldet", hob er positiv hervor. Der Ausblick sei aber weiterhin nicht konkret, fügte er an und verwies auf die Aussagen des Finanzvorstandes Stephan Engels. Dieser hatte unter anderem gesagt: "Vor dem Hintergrund eines nach wie vor herausfordernden Konjunktur- und Kapitalmarktumfeldes gehen wir unverändert weiterhin davon aus, dass das operative Ergebnis im Gesamtjahr 2013 durch einen anhaltenden Ertragsdruck, eine leicht steigende Risikovorsorge sowie den investitionsbedingten Kostenanstieg geprägt sein wird."

    Das operative Ergebnis habe seine Schätzungen leicht übertroffen und die Restrukturierungskosten seien etwas geringer als von ihm erwartet ausgefallen, erklärte ein Analyst. Er lobte die Kostenkontrolle insgesamt. Auf den ersten Blick sähe die Quartalsbilanz besser als zuvor von vielen befürchtet aus.

'ENTSCHEIDEND IST DER AUSGABEPREIS FÜR DIE JUNGEN AKTIEN'

    "Das Kerngeschäft schreibt schwarz. Eine halbe Milliarde Euro Aufwand für die Entlassungswelle ist ein Einmalaufwand", resümiert Hans Bernecker vom gleichnamigen Börsenbrief. Daher hält er das Quartalsminus von 94 Millionen Euro nur für einen "rechnerischen Saldo ohne Aussagekraft". Entscheidend sei vielmehr der Ausgabepreis für die jungen Aktien, schrieb er und äußerte zugleich auch seine Zweifel an der Qualität des Managements der Commerzbank.

    Die Investmentbank Equinet beließ ihre Einstufung auf "Sell" mit einem Kursziel von 8 Euro. Die teilverstaatlichte Bank habe insbesondere beim Provisionsüberschuss, der Risikovorsorge und den Kosten positiv überrascht, schrieb Analyst Philipp Häßler. Allerdings sei der Zinsüberschuss unter seinen Erwartungen geblieben. Die geplante Kapitalerhöhung dürfte den Kurs belasten. Daher ändere sich am bisherigen Kursziel nichts. Bei der US-Bank JPMorgan hieß es, die Commerzbank habe qualitativ schwach abgeschnitten, aber die Konsensschätzungen dank des Handelsergebnisses und niedrigerer Abschreibungen übertroffen. Allerdings müsse das Management mehr tun, um zu verdeutlichen, dass die langfristigen Ertragsziele erreichbar seien, so Analyst Jaime Becerril./ck/rum/gl/he

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