29.10.2014 18:17:47
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AKTIE IM FOKUS 2: Anleger bejubeln Ferrari-Abspaltung von Fiat Chrysler
(neu: Schlusskurse, weiterer Händlerkommentar)
MAILAND (dpa-AFX) - Die Aussicht auf Ferrari-Aktien hat die Investoren in Verzückung versetzt. Der italienisch-amerikanische Autobauer Fiat Chrysler will seine weltbekannte Sportwagen-Tochter abspalten und als eigenständiges Unternehmen an die Börse bringen. Parallel dazu gab der Konzern am Mittwoch eine Kapitalerhöhung sowie seine Geschäftszahlen für das dritte Quartal bekannt.
Die Aktie von Fiat Chrysler schoss an der Mailänder Börse um 12,79 Prozent auf 8,60 Euro nach oben. Zuvor waren die TItel bis auf 9,025 Euro gestiegen. Auch die Anteilsscheine an der Investmentholding Exor verteuerten sich um 7,03 Prozent. Die italienischen Industriellenfamilien Agnelli und Nasi kontrollieren über Exor unter anderem einen guten Teil von Fiat Chrysler. Der Mailänder Leitindex FTSE MIB ging dagegen 1,64 Prozent tiefer aus dem Handel.
ANALYST: POSITIV FÜR FIAT-AKTIONÄR
"Für den Fiat-Aktionär, der künftig Anteile an der Konzernperle Ferrari erhält, ist die Meldung sicherlich positiv", sagte Commerzbank-Analyst Sascha Gommel in einem ersten Kommentar. Ferrari sei sehr profitabel und eine ganz starke Marke. Die angeschlagene Bilanz von Fiat Chrysler dürfte von dem Schritt aber kaum profitieren.
Ein solcher Schritt sei am Kapitalmarkt schon lange im Gespräch gewesen, sei aber von dem italienischen Autobauer bisher immer abgelehnt worden, sagte ein Händler. Ferrari verdiene gutes Geld. Durch die Abspaltung dürften neue Werte gehoben werden. Entsprechend positiv reagiere die Aktie. Fiat brauche Geld und zapfe nun neue Quellen an.
EXPERTE: 'BEREICHERUNG DER BÖRSENLANDSCHAFT'
Andreas Lipkow vom Vermögensverwalter Kliegel & Hafner sagte: "Das Thema Ferrari-Spin-Off ist ja nicht neu. Bereits im Jahre 2000 hatte damals der Mutterkonzern Fiat über diesen Schritt nachgedacht." Bei der derzeitigen Börsenstimmung mache eine solche Abspaltung Sinn. Die Prestige- und Traditionsmarke dürfte sofort mit ordentlichen Aufschlägen gehandelt werden und viele langfristig orientierte Ferraristi anlocken: "Ein spannendes Thema und für mich eine Bereicherung der Börsenlandschaft."
Zusätzliche Fantasie brachte Aktienhändler Markus Huber vom Londoner Broker Peregrine & Black in das Thema. Aus seiner Sicht wird eine Übernahme von Fiat durch einen Konkurrenten wahrscheinlicher. Denn mit der Abspaltung habe Fiat mehr Kapital zur Verfügung unter anderem für neue Modelle und neue Technologieentwicklungen. Das mache den italienisch-amerikanischen Autobauer attraktiver./fat/he
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