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08.05.2016 12:30:48

Ärztepräsident fordert härtere Eingriffe bei Arzneipreisen

   MüNCHEN (AFP)--Ärztepräsident Frank Ulrich Montgomery hat härtere Eingriffe bei der Gestaltung der Arzneimittelpreise in Deutschland gefordert. Im Nachrichtenmagazin "Focus" sprach sich Montgomery dafür aus, die Preisfestlegung durch die Pharmaindustrie für neue Medikamente im ersten Jahr nach deren Markteinführung abzuschaffen. "Es geht nicht an, dass sich in einem sozial gebundenen System Firmen, die neue Medikamente entwickeln, über Gebühr bereichern", sagte Montgomery.

   Die Vorschläge von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) gehen ihm nicht weit genug. "Wir brauchen weitergehende Antworten", sagte der Ärztepräsident.

   Pharmahersteller in Deutschland können in den ersten zwölf Monaten nach der Zulassung eines neuen, innovativen Medikaments den Preis selbst festlegen. Erst danach werden die zwischen Kassen und Herstellern ausgehandelten günstigeren Erstattungsbeträge wirksam.

   Für diese teuren neuen Arzneien will Gröhe künftig eine Umsatzschwelle einführen, die nach seinen Vorstellungen deutlich unter 500 Millionen Euro liegen soll. Wird diese Schwelle bereits vor Ablauf der Jahresfrist überschritten, wird der günstigere Erstattungsbetrag wirksam. Die gesetzlichen Krankenkassen kritisieren seit langem die "Mondpreise" für neue Arzneimittelpreise und fordern, dass die ausgehandelten Erstattungsbeträge bereits vom ersten Tag der Zulassung an gelten sollten.

   DJG/DJN/hru

   (END) Dow Jones Newswires

   May 08, 2016 06:00 ET (10:00 GMT)- - 06 00 AM EDT 05-08-16

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