07.05.2015 12:43:45
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Adidas-Chef sieht Unternehmen nach Tief wieder im Angriffsmodus
Von Natali Schwab
FRANKFURT (Dow Jones)--Der Vorstandsvorsitzende des Sportartikelkonzerns Adidas, Herbert Hainer, hat sich nach dem Tief 2014 überzeugt gezeigt, dass die Entwicklung in diesem Jahr wieder Fahrt aufnimmt. Für das Missfallen der Investoren über die Misserfolge im vergangenen Jahr zeigte er Verständnis. Er sei genauso enttäuscht über das Verfehlen der finanziellen Ziele "wie Sie als Aktionäre", sagte er auf der Hauptversammlung laut Redetext. "Dennoch war das vergangene Jahr bei Weitem nicht so schlecht", wie es zum Teil in der Öffentlichkeit dargestellt worden sei.
adidas sei "kein Sprinter, dem nach 100 Metern die Puste ausgeht", sagte er weiter. Sondern "ein Marathonläufer, der nicht auf jedem Kilometer der Schnellste sein muss, der aber die Kraft und die Ausdauer hat, auch nach einem langsameren Streckenabschnitt wieder zu beschleunigen", nutzte der Manager ein sportliches Bild. So seien die Marken adidas und Reebok gewachsen; das Fußballgeschäft habe dank der Fußballweltmeisterschaft in Brasilien neue Rekorde erzielt. Zudem verfüge Adidas über eine starke Bilanz.
Adidas hatte jedoch im vergangenen Jahr mit einer Gewinnwarnung die Investoren aufgescheucht, einige verlangten sogar den Rücktritt von Hainer. So entwickelte sich das Golfgeschäft schlechter als geplant. Das Unternehmen brachte zuviele Produkte auf den Markt und verschärfte den Verdrängungswettbewerb zusätzlich, wie Hainer einräumte.
Der Verfall des russischen Rubels belastete das hochprofitable Geschäft in dem Land. Adidas drosselte daraufhin die Expansion erheblich. Dennoch blieb das Unternehmen dort profitabel - und will es auch in diesem Jahr weiter bleiben. "Ich bin vom langfristigen Potenzial des russischen Marktes absolut überzeugt", betonte Hainer, der ankündigte, in Russland weiter zu investieren. "Gerade die bevorstehende Fußballweltmeisterschaft 2018 bietet uns eine hervorragende Plattform für die Marke adidas."
Zu guter letzt verlor Adidas in Nordamerika an Boden, da das Unternehmen in den vergangenen Jahren zuwenig in diesen Markt investiert hatte. Hier will das Unternehmen mit neuem Management und neuer Strategie verlorenes Terrain aufholen.
"Wir haben auf unsere Formschwäche 2014 reagiert wie echte Sportler", so Hainer. Stärken und Schwächen seien analysiert worden. "Und mit all dem haben wir schon 2014 die Grundlage dafür gelegt, dass wir das Tempo wieder erhöhen können."
So verzeichnete Adidas ein starkes Geschäft zum Jahresauftakt. Zweistellige Wachstumsraten bei Umsatz und Betriebsergebnis, den Gewinn deutlich gesteigert, die Entwicklung der Marken adidas und Reebok positiv.
Ende März hatte Adidas ehrgeizige Mittelfristziele sowie ein groß Angelegtes Strategieprogramm vorgelegt. Der Konzernumsatz soll bis 2020 währungsbereinigt durchschnittlich im hohen einstelligen Prozentbereich steigen, was zu den aktuellen Wechselkursen einen Umsatz von mindestens 22 Milliarden Euro bedeuten würde. Der Konzerngewinn soll durchschnittlich um etwa 15 Prozent jährlich steigen.
Dabei setzt Adidas auf den Ausbau des eigenen Einzelhandels und des E-Commerce. Die Investitionen sollen sich auf die Regionen Nord- und Südamerika, Westeuropa und China konzentrieren. Dabei stehen die großen Metropolen im Mittelpunkt, in denen Adidas die Präsenz besonders erhöhen will.
Die Adidas-Aktie hat sich seit dem Kurseinbruch im vergangenen Jahr mit einem Tief von knapp 53 Euro im Oktober seit Beginn des Jahres wieder deutlich erholt. Auch wenn sie mit 72 Euro noch ein gutes Stück von ihrem Rekordwert von 93 Euro Anfang 2014 entfernt ist.
Kontakt zum Autor: natali.schwab@wsj.com
DJG/nas/kla
(END) Dow Jones Newswires
May 07, 2015 06:13 ET (10:13 GMT)
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