29.12.2013 09:00:00
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10 Jahre Lkw-Maut - Kassandrarufer wurden eines Besseren belehrt
Im Gegensatz zum deutschen Mautmodell funktionierte das heimische System von der ersten Stunde an nahezu klaglos. Österreich hatte auf die bewährte Mikrowellentechnik gesetzt, während die Deutschen die Satellitenüberwachung präferierten. Letzteres galt zwar als moderner und flexibler, hatte aber Kinderkrankheiten. Die Zahl der Mautpreller bewegte sich vom Start weg bei unter zwei Prozent und ist über die Jahre stabil geblieben.
Ein Rückgang beim Schwerverkehr konnte nicht festgestellt werden, ganz im Gegenteil. Für einen Einbruch beim Lkw-Transit sorgte nicht die Maut, sondern die Wirtschaftskrise ab dem Jahr 2008 (Stichwort Lehman-Pleite). Mittlerweile bewegt sich das Transportvolumen wiederum fast auf dem Vorkrisenniveau.
Für den Zustand des hochrangigen Straßennetzes (Autobahnen und Schnellstraßen) war die Maut für Schwerfahrzeuge über 3,5 Tonnen Gesamtgewicht (gilt auch für Busse) ein Segen. Die staatliche Autobahnholding Asfinag finanziert sich ausschließlich über Mauteinnahmen, aus der Lkw-Maut kamen im Vorjahr 1,103 Mrd. Euro, aus der Pkw-Maut (Sondermautstrecken und Vignette) lukrierte die Asfinag im Vorjahr 519 Mio. Euro.
Mit dem Start der Lkw-Maut am 1. Jänner 2004 lief auch der Transitvertrag mit der EU aus, der die Zahl der Lkw reglementiert hatte. Zuvor gab es massive Proteste gegen das Ende, Autobahnblockaden von Transitgegnern inklusive. Mittlerweile ist das Thema Transit aus der Tagespolitik verschwunden, durch eine europaweit niedrige Mineralölsteuer holt sich Österreich sogar den Tanktourismus ins eigene Land.
(Schluss) stf/snu
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