EMFIS.COM - EM Stocks Review: Asien geht freundlich ins Wochenende

EMFIS.COM - Hongkong 06.02.2009 In Asien konnte man heute auf die erneut guten Vorgaben von der Wallstreet aufbauen. Die Anleger setzten weiter auf einen positiven Einfluss der Konjunkturprogramme rund um den Erdball. Speziell für die USA rechnete man auch mit der baldigen Etablierung einer „Bad Bank“, was dann den fortwährenden Schreckensmeldungen aus dem angeschlagenen Finanzsektor ein Ende setzen würde. Auch in Asien waren es heute vorwiegend zyklische und konjunkturabhängige Titel, die gesucht waren. Insbesondere Stahl- und Technologieaktien standen auf den Kauflisten.

In Japan verbesserte sich der Nikkei 225 um 1,6 Prozent auf 8077 Punkte, und hat sich damit im gesamten Wochenverlauf um rund 1 Prozent erholt. Der breitere Topix legte 0,6 Prozent auf 790 Stellen zu. Die Anleger fassten unter anderem für die Exportwerte wieder Mut. Hier zogen etwa Canon um 4,9 Prozent und  Sharp um 4,5 Prozent an, Sony verbesserten sich um 2,3 Prozent. Zuvor war der Yen gegenüber dem Dollar nach unten gegangen. Im Autosektor gewannen Toyota 1,6 Prozent hinzu, obwohl Moody´s zuvor ihr Rating für den Autokonzern herabgesetzt hatten. Honda  stiegen um 3,9 Prozent und Mazda um 5,0 Prozent. Dagegen gaben Nissan Motor 1,1 Prozent ab. Der Konzern soll Pressemeldungen zufolge die japanische Regierung um günstige Kredite gefragt haben. Gemieden wurden heute auch die Immobilienwerte. Mitsubishi Estate verloren 1,3 Prozent und Mitsui Fudosan 2,6 Prozent. Beide Gesellschaften hatten zuvor ihre Gewinnprognosen gestutzt.

In Korea legte der Kospi heute weitere 2,75 Prozent auf 1210 Punkte zu und schloss damit auf dem höchsten Niveau seit Anfang Januar. Händler begrüßten insbesondere die Tatsache, dass es dem koreanischen Leitindex gelungen ist, oberhalb der psychologisch bedeutsamen 1200-Punkte-Linie zu schließen. Gleichzeitig hielt bereits den achten Handelstag in Folge der Zustrom ausländischer Anlegergelder an. Für Auslands-Investoren ist der koreanische Aktienmarkt derzeit offenbar insbesondere angesichts des sehr niedrigen Won wieder attraktiv. Im Focus standen unter anderem die Stahlwerte. Hier waren die Befürchtungen zurückgegangen, dass die USA für ihre geplanten Infrastrukturmaßnahmen nur auf Stahl heimischer Produzenten zurückgreifen werden. Posco zogen angesichts dessen um 5,0 Prozent an; Hyundai Steel stiegen um 2,6 Prozent an. Im Elektronikbereich gewannen Samsung Electronics 4,6 Prozent hinzu; Hynix legten 0,3 Prozent zu, obwohl der Halbleiterproduzent gestern einen Quartalsverlust in Höhe von über 960 Millionen Dollar berichtet hatte. Unter den Autowerten verbesserten sich Hyundai Motor um 3,3 Prozent und Kia Motors um 3,2 Prozent, nachdem der Insolvenzantrag des Konkurrenten Ssangyong von der koreanischen Justiz akzeptiert worden ist. Ssangyong blieben vom Handel ausgesetzt und können erst ab Montag wieder gehandelt werden. Die Korea Exchange hatte heute allerdings gewarnt, dass die Aktie demnächst vom Kurszettel gestrichen werden könnte. 

Auch in Taiwan zog der Markt heute deutlich an. Der TAIEX legte 2,48 Prozent auf 4471 Zähler zu, was dem höchsten Schlussstand seit Mitte Januar entsprach. Getragen wurde der Anstieg einmal mehr von den Halbleiterwerten. Im Speicherchip-Bereich sprangen Powerchip Semiconductor um die in Taipei maximal möglichen 7 Prozent nach oben; Nanya Technology zogen um 4,5 Prozent an. Die Regierung hatte zuvor erklärt, für die Unterstützung der DRAM-Produzenten Finanzmittel in Höhe von 70 Milliarden NT$ zur Verfügung zu stellen, und auch über den Einstieg in bestimmte Unternehmen nachzudenken. ProMOS verloren allerdings 4,2 Prozent, nachdem eine Zeitung gemeldet hatte, dass die Regierung nicht bereit sei, für die Verbindlichkeiten des angeschlagenen Unternehmens geradezustehen. Im übrigen Chip-Sektor gewannen Taiwan Semiconductor 5,4 Prozent hinzu, United Microelectronics stiegen um 2,6 Prozent. Die Aktie des Chip-Designers MediaTek stieg im Vorfeld der Investoren-Konferenz des Unternehmens um 3,9 Prozent.

In Hongkong gewann der Hang Seng Index heute 3,6 Prozent auf 13.655 Stellen hinzu, und konnte damit den dritten Handelstag in Folge zulegen. Einmal mehr wurde der Markt durch Kursgewinne an den chinesischen Inlandsbörsen und durch den Blick auf vergleichsweise positive Wirtschaftsdaten aus der Volksrepublik stimuliert. Weiterhin gesucht waren die chinesischen Finanztitel, nachdem Statistiken Mitte der Woche gezeigt hatten, dass sich die Kreditvergabe der chinesischen Banken im Januar weiter robust entwickelt hatte. ICBC stiegen um weitere 4,6 Prozent, China Life legten 4,0 Prozent zu. Daneben wurden heute auch die Immobilienwerte, die sich zuletzt unterdurchschnittlich entwickelt hatten, mit nach oben gezogen. China Overseas Land verbesserten sich um 6 Prozent, Guangzhou R&F stiegen sogar um 14,2 Prozent. Die Aktie des PC-Riesen Lenovo erholte sich von der Abschlägen der vergangenen Tage mit einem Kurssprung von 11 Prozent, nachdem der Konzern gestern eine umfangreiche Restrukturierung angekündigt hatte. Esprit Holdings stiegen trotz des zuletzt gemeldeten Gewinnrückgangs um 11,7 Prozent. Dagegen kamen Hutchison Whampoa heute nur um 0,7 Prozent voran. Husky Energy, die kanadische Öltochter des Hongkonger Mischkonzerns, hatte gestern einen Gewinnrückgang um 79 Prozent gemeldet.  

In China legte der Shanghai Composite Index 1,95 Prozent auf 2138 Stellen zu.