19.06.2022 17:30:39
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WOCHENEND-ÜBERBLICK Wirtschaft, Politik/18. und 19. Juni 2022
Die wichtigsten Meldungen zu Wirtschafts- und Politikthemen aus dem Wochenendprogramm von Dow Jones Newswires.
Habeck kündigt Maßnahmen zur Senkung des Gasverbrauchs an
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat neue, konkrete Maßnahmen zur Senkung des Gasverbrauchs in Deutschland angekündigt. "Wir werden den Gasverbrauch im Strombereich und der Industrie senken und die Befüllung der Speicher forcieren", teilte Habeck am Sonntag in Berlin mit. Bei der Stromproduktion würden dafür "Kohlekraftwerke stärker zum Einsatz kommen müssen".
FDP will Fracking zur Förderung deutscher Gasreserven ermöglichen
Die FDP spricht sich offen für eine Rücknahme des weitgehenden Verbots von Fracking zur Förderung deutscher Gasreserven aus. Seit 2017 ist in Deutschland die Ausbeutung von Gasvorkommen in Schiefer- und Kohleflözschichten verboten, weil dies als Gefährdung unter anderem für das Grundwasser gilt. Auch vor Erdbebeben wegen Frackings wird immer wieder gewarnt. Der Berufsverband Deutscher Geowissenschaftler (BDG) sprach nun dennoch dafür aus, Fracking in Deutschland "in Betracht zu ziehen". Deutschland könne so mittelfristig gar unabhängig von Erdgasimporten werden.
Koalitionsstreit um Haushalt 2023 spitzt sich zu
Der Streit in der Ampel-Koalition um den Haushalt für 2023 spitzt sich zu. Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) pochte in der "Welt am Sonntag" erneut auf die Einhaltung der Schuldenbremse und stellte staatliche Zuschüsse etwa für Elektroautos in Frage. "In Krisenzeiten ist Sparpolitik das falsche Instrument", erklärte dagegen der Grünen-Haushaltsexperte Sven-Christian Kindler.
Lindner erwartet bis zu 30 Milliarden Euro Zinskosten für 2023
Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) erwartet einen deutlichen Anstieg der staatlichen Zinskosten im nächsten Jahr. "Im letzten Jahr haben wir gut vier Milliarden Euro an Zinsen gezahlt", sagte Lindner der Zeitung Welt am Sonntag. "Es ist nicht ausgeschlossen, dass es kommendes Jahr bis zu 30 Milliarden Euro sein werden." Die steigenden Zinsen seien "ein Signal zur Umkehr, sagte Lindner. "Wir haben nicht nur eine sicherheitspolitische Zeitenwende, sondern auch eine ökonomische."
Bitcoin fällt unter 20.000 USD
Bitcoin ist am Samstag unter die Marke von 20.000 Dollar gefallen. Auf einer Handelsplattform wurde ein Kurs von 19.029 Dollar angezeigt, ein weiterer Rückgang um 8 Prozent. Noch im November hatte die Kryptowährung ein Allzeithoch von 68.924,78 Dollar markiert.
Fed-Gouverneur Waller will weiteren großen Zinsschritt im Juli
US-Notenbank-Gouverneur Christopher Waller hat sich für einen weiteren Zinschritt um 75 Basispunkte bereits auf der kommenden Sitzung im Juli ausgesprochen. Voraussetzung sei, dass sich die Wirtschaft weiter gemäß seinen Erwartungen entwickle.
Großbritannien vor größtem Bahnstreik seit 30 Jahren
Nach dem Scheitern von Tarifverhandlungen wird es in Großbritannien voraussichtlich den größten Bahnstreik seit 30 Jahren geben. Die Transportgewerkschaft RMT teilte mit, ihre wochenlangen Gespräche mit der Infrastrukturgesellschaft Network Rail, den Bahnunternehmen und der Londoner U-Bahn seien ohne "tragbare Lösung" zu Ende gegangen. RMT-Generalsekretär Mike Lynch kündigte landesweite Streiks für den kommenden Dienstag, Donnerstag und Samstag an.
Unternehmensgründungen auf Rekordtief
Das Interesse an Unternehmensgründungen ist in Deutschland laut einem Zeitungsbericht auf einen historischen Tiefstand gesunken. Vor allem in klassischen Gründer-Branchen wie der Gastronomie und dem Einzelhandel entschieden sich immer weniger Menschen für den Schritt in die Selbstständigkeit. Demnach sank die Zahl potenzieller Gründerinnen und Gründer, die sich bei den Industrie- und Handelskammern (IHKs) in persönlichen Gesprächen über eine Existenzgründung informierten, um zehn Prozent auf 159.682. Dies sei der tiefste Stand seit dem Beginn der Statistik 2002. Bei den IHK-Gründungsberatungen, denen zumeist bereits ein ausformuliertes Geschäftskonzept zugrunde liege, habe der Rückgang sogar 13 Prozent betragen.
Zukunftsfonds: 10 Bio nötig statt 10 Mrd - für Innovationen
Der 2021 gestartete "Zukunftsfonds" der Bundesregierung zur Finanzierung von Start-Ups muss in den nächsten 20 bis 30 Jahren von zehn Milliarden auf zehn Billionen Euro wachsen, wie der Chef-Innovator der Bundesregierung, Rafael Laguna sagte. Nur so könne Deutschland die Energiewende meistern, die Kriegsfolgen abfangen und verhindern, bei Innovationen noch weiter zurückzufallen.
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
DJG/DJN/AFP/hru
(END) Dow Jones Newswires
June 19, 2022 11:30 ET (15:30 GMT)
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