Warum Bitcoin als Wertspeicher in keinem diversifizierten Portfolio fehlen sollte. Jetzt lesen -w-
25.05.2018 18:23:42

MÄRKTE USA/Wall Street tritt vor langem Wochenende auf der Stelle

NEW YORK (Dow Jones)--Der Schreck über die Absage des Gipfeltreffens mit Nordkoreas Diktator Kim Jong Un durch US-Präsident Donald Trump scheint an der Wall Street halbwegs verdaut. Bereits am Vortag war zu erkennen, dass Anleger nur im ersten Moment die Luft anhielten - zumal das nordkoreanische Regime am Willen zu einem Gipfeltreffen festhielt -, sich dann aber schnell wieder anderen Themen widmeten. Inzwischen hat auch Trump Bereitschaft signalisiert, das Treffen doch stattfinden zu lassen.

Die Aufmerksamkeit gilt am Freitag der US-Konjunktur und da sieht es beim Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter nicht so rosig aus. Die Bestellungen fielen im April gegenüber dem Vormonat deutlicher als befürchtet. Auch der Uni-Michigan-Index für die Verbraucherstimmung verfehlte in zweiter Lesung die Erwartungen. Darüber hinaus äußern sich auch mehrere Vertreter der Federal Reserve. US-Notenbankgouverneur Jerome Powell hat sich derweil bereits zu Wort gemeldet, aber keine Aussagen zur unmittelbaren Geldpolitik gemacht.

Der Dow-Jones-Index verliert gegen Mittag (Ortszeit New York) 0,1 Prozent auf 24.789 Punkte. Der S&P-500 gibt 0,1 Prozent nach, während der Nasdaq-Composite den Dreh ins Plus geschafft hat und um 0,3 Prozent zulegt. Ein signifikantes Anspringen der Kauflaune ist nicht auszumachen, denn mit dem Feiertag am Montag wartet ein langes Wochenende auf die Anleger. Angesichts der zahlreichen Krisenherde - allen voran die protektionistische Politik von US-Präsident Trump und die stockenden Handelsgespräche mit China - dürfte die Neigung, mit zuviel Risiko in den Büchern ins lange Wochenende zu gehen, nicht sehr ausgeprägt sein, heißt es.

Spanien drückt Euro

Am Devisenmarkt neigt der Dollar zur Stärke, der ICE-Dollarindex klettert um 0,2 Prozent. Der Euro fällt dagegen auf neue Tiefs zu Dollar und Yen. Zum Schweizer Franken hängt er unmittelbar an den jüngsten Tiefs fest. Nach den Gerichtsurteilen in der Bestechungsaffäre der regierenden Volkspartei (PP) in Spanien haben die oppositionellen Sozialdemokraten ein Misstrauensvotum gegen die rechtskonservative Regierung von Mariano Rajoy angestrengt. Der Vorstoß wurde am Freitag im Parlament in Madrid eingebracht. Auch die liberale Oppositionspartei Ciudadanos fordert Neuwahlen. Daher werden einem Misstrauensvotum gegen die Regierung Rajoy gute Chancen eingeräumt. Der Euro fällt klar unter die Marke von 1,17 auf aktuell etwa 1,1670 Dollar. Im Tageshoch hatte die Gemeinschaftswährung noch bei 1,1734 Dollar notiert.

Wie sehr die Risikoscheu am US-Finanzmarkt gewachsen ist, lässt sich unter anderem am Rentenmarkt ablesen, wo die Notierungen erneut anziehen. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen fällt um weitere 5 Basispunkte auf 2,93 Prozent. Die Dreiprozentmarke gerät damit immer weiter außer Reichweite, nachdem die US-Benchmarkanleihen noch zu Wochenbeginn deutlich darüber rentiert hatten. Auch der vermeintlich sichere Hafen Gold bleibt gesucht. Der Preis hält sich seit ein paar Tagen wieder hartnäckig über der Marke von 1.300 Dollar je Feinunze. Aktuell verharrt der Preis auf Tagessicht bei 1.304 Dollar - etwas gebremst vom starken Greenback.

Erdöl unter Druck

Mit Erdöl steht ein anderer Rohstoff derzeit nicht sehr hoch im Kurs. Wichtige Lieferländer wie Russland und Saudi-Arabien haben ihre Bereitschaft zu Gesprächen signalisiert mit dem Ziel, den Markt wieder vermehrt mit Rohöl zu versorgen. Nordseeöl der Sorte Brent gibt um 3,1 Prozent auf 76,32 US-Dollar je Barrel nach. In New York zeigt sich der Terminkontrakt auf die in Nordamerika übliche Sorte WTI 4,0 Prozent schwächer und erreicht 67,90 Dollar je Barrel. Der saudische Ölminister Khalid Al-Falih hat laut Berichten für Juni Gespräche mit Opec-Mitgliedern über eine Aufweichung der geltenden Fördergrenzen angekündigt.

Nutznießer der fallenden Ölpreise sind die Aktien der Fluggesellschaften. American Airlines verteuern sich um 4,2 Prozent und Alaska Air um 4,6 Prozent. Unter den Einzelaktien stürzen Gap um 13 Prozent ab. Der Umsatz des Bekleidungseinzelhändlers im ersten Quartal übertraf zwar die Markterwartungen, jedoch blieb der Gewinn je Aktie klar hinter den Schätzungen zurück. Die Autodesk-Aktie fällt um fast 5 Prozent. Das Software-Unternehmen übertraf mit den Ergebnissen für das erste Quartal zwar die Erwartungen, doch enttäuschte der Ausblick auf das Gesamtjahr.

Mit einem Plus von 0,7 Prozent zeigt sich die Apple-Aktie. Mitbewerber Samsung hat in einem Patentstreit mit dem US-Konzern eine Niederlage eingefahren und muss wegen der Verletzung von Patenten im Zusammenhang mit dem Design des iPhone 539 Millionen US-Dollar zahlen, so das Urteil einer Jury vor dem US-Bundesgericht im kalifornischen San Jose.

Herbalife verbilligen sich um 10 Prozent, nachdem Großaktionär Carl Icahn bekanntgegeben hat, dass er seine Beteiligung drastisch reduzieren wird. Aktien von Foot Locker schnellen um 13,2 Prozent empor. Zuvor hatte der Sportartikeleinzelhändler für das erste Quartal einen Umsatz und Gewinn oberhalb der Erwartungen vorgelegt. Die Titel des Restaurantkettenbetreibers Zoe's Kitchen brechen dagegen um 24 Prozent ein. Die Verluste in den ersten drei Monaten fielen schlimmer als ohnehin befürchtet aus.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 24.789,17 -0,09 -22,59 0,28

S&P-500 2.724,10 -0,13 -3,66 1,89

Nasdaq-Comp. 7.447,64 0,31 23,21 7,88

Nasdaq-100 6.976,32 0,38 26,62 9,07

US-Anleihen

Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD

2 Jahre 2,47 -5,2 2,52 127,0

5 Jahre 2,76 -5,7 2,82 83,9

7 Jahre 2,88 -4,9 2,93 63,6

10 Jahre 2,93 -4,8 2,98 48,4

30 Jahre 3,09 -3,5 3,12 2,1

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:34 Do, 17:19 % YTD

EUR/USD 1,1669 -0,43% 1,1705 1,1727 -2,9%

EUR/JPY 127,60 -0,34% 128,07 128,01 -5,7%

EUR/CHF 1,1563 -0,46% 1,1607 1,1623 -1,3%

EUR/GBP 0,8761 +0,02% 0,8759 1,1406 -1,5%

USD/JPY 109,36 +0,14% 109,43 109,16 -2,9%

GBP/USD 1,3320 -0,49% 1,3362 1,3375 -1,4%

Bitcoin

BTC/USD 7.508,62 -0,3% 7.638,16 7.558,32 -45,0%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 67,90 70,71 -4,0% -2,81 +13,6%

Brent/ICE 76,32 78,79 -3,1% -2,47 +17,0%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.304,00 1.304,58 -0,0% -0,58 +0,1%

Silber (Spot) 16,54 16,66 -0,7% -0,12 -2,3%

Platin (Spot) 901,30 911,50 -1,1% -10,20 -3,0%

Kupfer-Future 3,09 3,10 -0,3% -0,01 -7,3%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/cln/flf

(END) Dow Jones Newswires

May 25, 2018 12:24 ET (16:24 GMT)

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