06.02.2009 16:12:00

Börse Frankfurt-News: Unternehmens-Anleihen feiern ihre Stunde

        FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 6. Februar 2009. Während die hohe Verschuldung der USA Sorgen bereitet und sich bei Länder-Bonds wenig tut, finden zahlreiche neu emittierte Unternehmensanleihen reißenden Absatz.

Die EZB hat den Leitzins bei der EZB-Ratssitrzung am Donnerstag unverändert bei 2 Prozent belassen, allerdings eine Zinssenkung für die nächste Sitzung in Aussicht gestellt. "Gleichwohl ließ EZB Präsident Trichet durchblicken, dass die Zentralbank nicht beabsichtigt, die Zinsen ähnlich stark zu senken wie die USA oder Großbritannien. Wir halten mit Blick auf die EZB-Sitzung im März eine Reduzierung des Leitzinses auf 1,5 Prozent für wahrscheinlich", kommentieren die Volkswirte von der Helaba die Zinsentscheidung.

Nach wie vor drehen sich die Sorgen der Marktteilnehmer um die zunehmende Staatsverschuldung in den USA. "Die Rettungspakete müssen über Anleihen finanziert werden und immer weniger wollen die Papiere kaufen", berichtet Daniel Förtsch von der Wertpapierhandelsgesellschaft Walter Ludwig. "Wir warten alle auf das große Platzen. Niemand weiß, wie das ausgehen wird."

Der Bund-Future notiert heute zur Mittagszeit bei 122,47 Prozent. Eine zehnjährige Bundesanleihe rentiert mit 3,5 Prozent, Unternehmensanleihen für Unternehmen mit einer A-Bewertung durchschnittlich bei 5,87 Prozent. Daimler z.B. trägt ein A3 Rating, ebenso wie Volkswagen.

Neuemissionen, Neuemissionen

Beinahe unisono berichten die Skontroführer von der Flut an Neuemissionen, die den Handel mit Rentenpapieren beleben. "Der Rentenmarkt boomt im Vergleich zu den Aktien. Die deutschen Unternehmen kommen mit großem Emissionen in für Privatanleger geeigneter Stückelung, mit überschaubarere Laufzeit und sehr interessanten Renditen", beschreibt Förtsch den Markt.

Auf große Nachfrage treffen die beiden neuen Papiere von VW, die seit gestern bzw. heute im Handel sind. Eine Anleihe läuft bis 2012 und ist mit 5,625 Prozent verzinst (WKN A0T6HS), die zweite wird im Februar 2016 fällig und trägt einen Kupon von 7 Prozent. "Beide Anleihen notieren noch unter 100 Prozent", meint Rainer Petz von der Close Brothers Seydler Bank. Einen guten Absatz fände auch ein Papier der Telekom Österreich (WKN A0T52X) mit einer Laufzeit bis 2016 und einer Verzinsung von 6,375 Prozent

"Bereits über 100 Prozent, genauer bei 104,6, aber mit einer Rendite von 6,7 Prozent, steht das Mitte Januar emittierte Papier von Daimler", berichten die Skontroführer der Hellwig Wertpapierhandelsbank. Es sei immer noch stark nachgefragt. Ebenfalls neu seit dieser Woche sei eine Anleihe der Commerzbank (WKN CB899M). Sie wird im Februar 2012 fällig und ist mit einem Kupon von 5 Prozent ausgestattet. "Allerdings ist dieses Papier nicht staatsgarantiert wie eine andere vom Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung (SoFFin) garantierte Benchmark-Anleihe der Commerzbank."

Ruhe bei Schwellenländer-Anleihen Anleihen aus den Schwellenländern bewegen sich derzeit nicht", meldet Förtsch Auch Währungen würden auf der Stelle treten. "Nachdem wir bei den Währungsanleihen Ende 2008 und noch im Januar weil Umsatz gesehen haben, ist nun die Liquidität deutlich zurückgefallen."

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© 6. Februar 2009/Dorothee Liebing

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

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