01.09.2009 15:20:19
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APA ots news: "Financial Education in CEE - Vertrauen in der Krise" - BILD
mit - Erhard Busek, Präsident Forum Alpbach - und Markus Weigl, Geschäftsführer Superfund Consulting GmbH
Wirtschaftskrise ist primär eine Vertrauenskrise
Die Wirtschaftskrise findet zeitgleich in 6,5 Milliarden Köpfen statt, schrieb vor kurzem der Spiegel. Der Vertrauensverlust bei Politik, Anlegern und Medien ist groß - und das zu Recht. Zu hohe Risiken, Entkoppelung zur Realwirtschaft und die Suche nach der "goldenen Gans" haben zu einer großen Blase geführt, die nun geplatzt ist. Dabei steht nicht nur Westeuropa im Fokus, sondern vor allem Mittel- und Osteuropa. Das Geldvermögen der privaten Haushalte in Mittel- und Osteuropa verzeichnete jahrelang ein zweistelliges Wachstum (über 10 %). Dem stand jedoch eine stärkere Zunahme der Verschuldung privater Haushalte in der gesamten Region gegenüber (zwischen 30 % bis maximal 80 % des BIP), wobei die Fremdwährungskredite zur Achilles-Ferse wurden. Beim Verfall des ungarischen Forint schossen so die Euro- und Schweizer-Franken-Kredite im Rückzahlungswert in die Höhe und verschärften das Ausfallrisiko. Darunter leidet massiv der private Konsum. Doch die Märkte in Mittel- und Osteuropa werden auch in der Zukunft der Wachstumsmotor Europas mit einem deutlich höheren Wachstumspotenzial sein.
"Wichtig ist deshalb, dass dieser Motor auf Touren gehalten wird und das Vertrauen in die Region wiederhergestellt wird. Jetzt heißt es, der Region treu bleiben und bei der Stabilisierung des Marktes unterstützen. Banken und Unternehmen, die in vergangenen Finanzkrisen der Region treu geblieben sind, konnten in den Jahren des Aufschwungs ihre Marktstellung ausbauen. Eine Unterstützung der Region ist auch deshalb notwendig, da wir längst in einer integrierten und verflochtenen Wirtschaft leben, in der eine Seite nicht ohne die andere wachsen und gedeihen kann", erklärt Erhard Busek, Präsident des Forums Alpbach.
Vertrauen braucht klare Regeln
Zur nachhaltigen Krisenbewältigung braucht es klare Regeln: eine angemessene und vernünftige Finanzmarkt-Regulierung ist notwendig. Die Reformen auf den Finanzmärkten dürfen deshalb weder global, auf europäischer Ebene oder national an Geschwindigkeit bzw. Durchsetzungskraft verlieren. Eine derartige Kreditkrise darf nicht noch einmal passieren. Aber es müssen auch Regeln für Fonds bzw. Manager alternativer Investmentklassen gefunden werden. Die Bemühungen der Europäischen Kommission sind in diesem Sinne zu unterstützen, nach der Devise "Ursache und Wirkung bei den wahren Verursachern suchen", stellt Erhard Busek fest.
Financial Education als Weg aus der Vertrauenskrise
Das fehlende Finanzwissen ist ein wichtiger Faktor der derzeitigen Krise und vor allem für die schnelle Ausweitung dieser mitverantwortlich. Nur wenn das Vertrauen in die Finanzmärkte wieder steigt, wird auch wieder investiert werden. Und nur wenn die Finanzmärkte und ihre Produkte auch tatsächlich verstanden werden, kann wieder Vertrauen entstehen. "Finanzwissen ist daher der Schlüssel zum nachhaltigen Ausweg aus der Krise bzw. zur Verhinderung der nächsten Blase", bekräftigt Erhard Busek.
Die Europäische Kommission setzt auf öffentliches und privates Engagement
Im Jahr 2005 forderte die OECD ihre Mitgliedsstaaten dazu auf, sich stärker um das Finanzwissen ihrer Bürger zu kümmern. Zur Überwindung der Krise wird diese politische Absicht nun noch ernster genommen, denn auch wenn die Finanzmärkte im Moment "verrückt spielen", so bleiben sie die wichtigste Finanzierungsform für Unternehmen und Haushalte.
Für die EU-Kommission ist ein Zusammenwirken von Staat und dem privaten Sektor notwendig, um das Vertrauen zwischen den Akteuren auf den Finanzmärkten wiederherzustellen.
Das umfasst nicht nur Bankenrettungspakete, Konjunkturprogramme oder Kapitalmarkt-stärkungsgesetze. Das betrifft auch eine weitere Stärkung der Vermögensbildung der privaten Haushalte.
"Financial Education ist dabei mehr als nur Information und Ratschläge", erklärt Markus Weigl, Geschäftsführer der Superfund Consulting GmbH. "Es geht um Wissen, Verstehen und Bewusstseinsbildung". Konkret um:
- Eine Stärkung des Wissens über Finanzprodukte, Veranlagungsstrategien und Risikostreuung. - Gesteigertes Bewusstsein und Vertrauen in Finanzprodukte und Finanzunternehmen durch Vermittlung von Finanzwissen. - Erhöhung des Risikobewusstseins der Verbraucher. - Schaffung eines gestärkten Finanzverständnisses, welches bei Entscheidungen in der Produktauswahl hilft. - Das Wissen, an wen man sich um Hilfe wenden kann (z.B. Führung eines Bankkontos, Kredit- und Schuldenmanagement). - Steigerung des finanziellen Wohlbefindens bzw. Vermögensbildung und einer richtigen Haushalts- und Budgetplanung."Financial Education kann und soll eine angemessene und vernünftige Finanzmarkt-Regulierung nicht ersetzen, ist aber eine wichtige Ergänzung", bekräftigt Markus Weigl.
In einer Zeit, in der
- die zunehmende Globalisierung und Verflechtung der Finanzmärkte einen komplexeren Markt und Finanzprodukte, wie z.B. strukturierte Finanz-instrumente, zur Folge hat, - eine immer älter werdende Gesellschaft neue Formen der Pensionsfinanzierung, wie z.B. die Eigenvorsorge notwendig macht, - gleichzeitig jedoch in der Krise die Privatanleger und Kleinsparer, die ihre Altersvorsorge mittels verschiedener Anlagen in Aktien- und Immobilienfonds vorgenommen haben, mehr als drei Viertel ihrer angesparten Beträge verloren haben, - neue Formen der Entlohnung, wie z.B. Mitarbeiterbeteiligungsmodelle ein anderes Finanzverständnis der Bevölkerung benötigen, - gleichzeitig das Finanz- und Wirtschaftswissen der Verbraucher relativ gering istwird Financial Education
- wichtig für Krisenbewältigung und Prävention, - eine tragende Säule der Finanzmarktstabilität und - eine notwendige Grundfertigkeit für alle Haushalte.
Bildungsoffensive eines Privatanbieters
Die Superfund Gruppe von Investmentunternehmen ist auf das Management und den Vertrieb von Managed Futures-Fonds spezialisiert und besteht aus mehreren, selbstständig agierenden Gesellschaften.
"Superfund übernimmt selbst Verantwortung und hat seit Beginn ihrer Geschäftstätigkeit auf eine umfassende Information und Beratung ihrer Anleger gesetzt und damit die Philosophie der europäischen Richtlinie zum Anlegerschutz (MiFID) schon seit langem in der Praxis umgesetzt", stellt Markus Weigl fest.
Mit jahrelangem Engagement und dem Werben in Brüssel für Transparenz und Vermittlung von Finanzverständnis konnte Superfund die Europäische Kommission überzeugen und ist als einziger österreichischer Vertreter in die Expertengruppe für "Financial Education" eingeladen worden. Superfund Manager Markus Weigl erarbeitet in dieser Gruppe mit Experten aus ganz Europa Richtlinien, die bei der Förderung von Finanzwissen in Zukunft angewendet werden sollen.
Am 22. August 2009 startete das Unternehmen Superfund eine Geld-Erlebniswelt, die mit Einsatz von High-Tech die Finanzwelt einfach zu erklären versucht. Eine interaktive Ausstellung mit überraschenden Einblicken in das komplexe System der Finanzmärkte tourt bis Ende des Jahres durch Österreich und Deutschland. Ist das Konzept erfolgreich, wird es im nächsten Jahr auch in anderen europäischen Ländern fortgesetzt.
Bild(er) zu dieser Aussendung finden Sie im AOM/Original Bild Service, sowie im OTS Bildarchiv unter http://bild.ots.at
Rückfragehinweis:
Mag. Wolfgang Gattringer Mitglied der Geschäftsführung PLEON Publico Neulinggasse 37 1030 Wien E-Mail: wolfgang.gattringer@pleon-publico.at Telefon: (01) 717 86-104 Mobil: 0676 83 786 104
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OTS0248 2009-09-01/14:42
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