24.06.2016 19:00:00
|
APA - N A C H R I C H T E N Ü B E R B L I C K - 19.00 Uhr
Brüssel - Der Sieg der Austrittsgegner beim Referendum in Großbritannien hat in der EU ein politisches Erdbeben ausgelöst. Die EU-Spitze zeigte sich geschockt, drängte aber in ihrer Enttäuschung auf rasche Austrittsverhandlungen. Premier David Cameron hatte bereits am Vormittag seinen Rücktritt für Oktober angekündigt. Bei dem Referendum sprachen sich 51,9 Prozent der Briten für den Austritt aus der Europäischen Union aus.
Merkel sieht "Einschnitt für europäischen Einigungsprozess"
Berlin - Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel sieht mit der Entscheidung Großbritanniens zum Ausstieg aus der EU weitreichende Folgen für den Staatenbund. "Es gibt nichts drumherum zu reden: Der heutige Tag ist ein Einschnitt für Europa, er ist ein Einschnitt für den europäischen Einigungsprozess", sagte Merkel in Berlin. Frankreichs Präsident Francois Hollande forderte ein Aufbäumen Europas.
Jubel von Rechtsaußen und Rufe nach "Frexit" und "Nexit"
London/Europa-weit - Rechtspopulisten und Rechtsextreme überall in Europa feiern das Nein der Briten zur EU. "Sieg der Freiheit", sagte Frankreichs rechtsextreme Parteichefin Marine Le Pen, der niederländische Rechtspopulist Geert Wilders twitterte ein "Hurra auf die Briten" und die FPÖ forderte den Rücktritt von EU-Spitzen. Viele wollen nun Volksabstimmungen über einen Verbleib in der Europäischen Union auch in ihren Ländern.
Tausende Londoner fordern Unabhängigkeit der Stadt
London - Nach dem Votum für einen Brexit fordern jetzt Zehntausende Londoner einen Verbleib ihrer Stadt in der EU: Über 46.000 Menschen unterzeichneten bis Freitagabend eine Petition auf der Online-Plattform change.org, in der Bürgermeister Sadiq Khan aufgefordert wird, die Hauptstadt für unabhängig zu erklären und ihren EU-Beitritt zu beantragen. Andere Brexit-Gegner wehrten sich im Netz mit den Hashtag #ScotLond gegen den Austritt aus der EU. Schotten und Bewohner der britischen Hauptstadt hatten mehrheitlich gegen den Austritt aus der EU gestimmt.
Heinisch-Hosek als SPÖ-Frauenvorsitzende wiedergewählt
Wien - SPÖ-Frauenvorsitzende Gabriele Heinisch-Hosek ist am Freitag bei der Bundesfrauenkonferenz in der Messe Wien mit 73,68 Prozent der Delegiertenstimmen wiedergewählt worden. Das ist ein ordentliches Minus gegenüber dem letzten Ergebnis der ehemaligen Frauenministerin und nunmehrigen Nationalratsabgeordneten. In einer kurzen SPÖ-Aussendung bedankte sich Heinisch-Hosek dennoch und betonte, sie "nehme das Ergebnis mit Respekt entgegen".
Kletterer aus Salzburg in St. Gilgen tödlich verunglückt
St. Gilgen/Werfen - Ein Kletterer aus der Stadt Salzburg ist am Freitag bei der Falkensteinwand in St. Gilgen (Flachgau) laut Polizei rund 40 Meter abgestürzt. Für ihn gab es keine Rettung mehr, er hatte offenbar einen Genickbruch erlitten. Zu dem tödlichen Unfall kam es beim Abseilen in der Route "Steinbeißer". Bei einem weiteren Kletterunfall in Werfen (Pongau) erlitt ein Pongauer ein schweres Schädelhirntrauma. Der etwa 60-Jährige stürzte rund 100 Meter über unwegsames Gelände ab.
33. Wiener Donauinselfest begann mit Hitze und Häupl
Wien - Die 33. Ausgabe des Wiener Donauinselfestes hat begonnen. Am Freitagnachmittag strömten die ersten Besucher auf das Gelände. Sie trafen dort unter anderem auf den Chef: Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) - der auch Obmann des Veranstalters Wiener SPÖ ist - unternahm einen ersten Rundgang. Dabei war rasch eines klar: So heiß war selten ein Inselparty-Auftakt. Seiler & Speer, Bob Geldof mit den Boomtown Rats, Madsen, Frittenbude und die US-Band Nada Surf gehören zu den Headlinern.
Freitag war der bisher heißeste Tag des Jahres
Wien/Innsbruck - Der Freitag war der bisher heißeste Tag des Jahres. Den österreichweiten Spitzenwert registrierte die ZAMG (Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik) mit 35,4 Grad in Innsbruck. Dann folgten die Wiener City und Hohenau an der March mit jeweils 34,6 Grad. Heiß war es am Freitag in ganz Österreich. An 185 von 265 ZAMG-Messstationen wurde am Nachmittag die 30-Grad-Marke erreicht oder überschritten. Sogar am Pitztaler Gletscher wurden 13,4 Grad gemessen.
Wiener Börse schließt wegen Brexit tiefrot
Wien - Die Wiener Börse hat am Freitag nach dem britischen EU-Austrittsvotum tiefrot geschlossen. Der ATX brach um 7,04 Prozent auf 2.084,22 Punkte ein. Die Anleger hatten sich herb verspekuliert, nachdem die Börsen in Europa zuvor fünf Tage in Folge zugelegt hatten. Infolge gerieten vor allem Banken und Versicherungen unter Druck, in Wien rutschten Erste um 12 Prozent und Raiffeisen um 7,5 Prozent ab.
(Schluss) jw/emu/rst
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!