Netflix - Kann die Eroberung Europas gelingen?
Im Jahr 1997 wurde Netflix in Los Gatos rund um die IT Hochburg Silicon Valley, Kalifornien, gegründet und agierte zunächst als Online-Videothek. Seit 2007 ist Netflix auch im Video-on-Demand (Streaming) Geschäft tätig und ermöglicht es seinen Abonnenten Filme im Internet auf Nachfrage abzurufen. Das Streaming Geschäft wird unterteilt in den heimischen US-Markt (Domestic Streaming) und internationale Märkte (International Streaming). Zum 31. März 2014 zählte das Unternehmen weltweit mehr als 48 Millionen Abonnenten im Streaming Segment. Ferner nutzen rund 6 Millionen Nutzer innerhalb der USA den Service der Online-Videothek von Netflix. In 2013 startete das Unternehmen mit der Eigenproduktion und veröffentlichte die TV-Serie "House of Cards". Im ersten Quartal konnte der Videodienstleister den Umsatz auf Jahresbasis um rund 24% auf insgesamt 1,27 Mrd. US-Dollar steigern. Im selben Zeitraum konnte die Abonnentenbasis im Streaming Segment von 36,31 Millionen auf 48,35 Millionen ausgebaut werden, was einem Anstieg von 33,15% gleichkommt. Zum ersten Mal in seiner Geschichte konnte das Unternehmen im Streaming Segment für ein Quartal die Eine-Milliarde-USD-Marke beim Umsatz überschreiten. Während das DVD-Geschäft im heimischen Markt rückläufig sein könnte, ist das Unternehmen dabei seine Internationalisierung im Streaming Segment weiter auszubauen. Bereits in 2010 hat Netflix seine Expansion auf dem amerikanischen Kontinent vorangetrieben und ist seit 2012 auch in Europa aktiv. Die ersten Anlaufstellen in Europa waren Großbritannien, Irland und Skandinavien, worauf die Niederlande in 2013 folgte. In diesem Jahr noch möchte das Unternehmen laut eigener Aussage in den strategisch wichtigen Märkten Deutschland und Frankreich Fuß fassen. Der deutsche Markt könnte für das US-Unternehmen von besonderer Bedeutung sein, da die Breitband-Strukturen weitläufig vorhanden sind. Deutschlandweit gibt es in 2013 nach Schätzungen von SNL Kagan rund 29,1 Millionen Breitband-Internetzugänge. Da beim Abrufen von Filmen aus dem Internet hohe Datenmengen übertragen werden, könnten sich Länder mit einer entsprechenden Internet-Infrastruktur besonders anbieten. Des Weiteren sollen in Europa die Märkte Österreich, Schweiz, Belgien und Luxemburg folgen. Aufgrund der hohen anfänglichen Investitionskosten schreibt das Unternehmen im internationalen Streaming Segment auch im ersten Quartal 2014 rote Zahlen. Allerdings fiel der Verlust mit 35 Millionen US-Dollar knapp um die Hälfte niedriger aus als im selben Zeitraum in 2013. Derzeit werden knapp ein Viertel des Gesamtumsatzes im Ausland erzielt. Auf lange Sicht rechnet das Unternehmen damit, im Ausland mehr zu verdienen als im Inland. Im Streaming Segment auf dem heimischen Markt konnte Netflix während des ersten Quartals einen Gewinn in Höhe von 201 Millionen US-Dollar erwirtschaften. Unterm Strich erwirtschaftet Netflix im Streaming Segment ein Überschuss in Höhe von 166 Millionen US-Dollar. Zu diesem Zeitpunkt bleibt offen, inwiefern sich Netflix gegenüber der Konkurrenz in Deutschland oder auch Frankreich durchsetzen kann. Beispielsweise trifft der Videodienstleister im deutschen Markt auf namenhafte Konkurrenten wie Amazon (Prime Instant Video), Sky (Sky Snap) oder auch ProSiebenSat.1 (Maxdome). In Frankreich wird das Unternehmen unter anderem mit Vivendi's Canal Plus konkurrieren. Ob es dem amerikanischen Marktführer gelingen wird, in Zukunft profitabler in Europa zu werden als im heimischen Markt, werden die kommenden Quartalszahlen zeigen. Für das zweite Quartal 2014 rechnet die Konzernspitze mit einem Umsatzanstieg von 1,07 Mrd. US-Dollar auf 1,14 Mrd. US-Dollar im Streaming Segment und einem Quartalsüberschuss auf Konzernebene in Höhe von 69 Millionen US-Dollar (Q1 2014: 53 Millionen US-Dollar). Die Analystenbewertungen bei Bloomberg zur Netflix-Aktie (Aktueller Kurs: 398,81 USD) sehen wie folgt aus: Kaufen: 15 Halten: 22 Verkaufen: 5 12-Monats-Kursziel: 406,31 USD Anleger sollten beachten, dass die Entwicklung des Aktienkurses der Netflix Inc. von vielen unternehmerischen, konjunkturellen und ökonomischen Einflussfaktoren abhängig ist, die bei der Bildung einer entsprechenden Marktmeinung berücksichtigt werden sollten. Der Aktienkurs kann sich immer auch anders entwickeln als Anleger es erwarten, wodurch Verluste entstehen können. Weiterhin sind vergangene Wertentwicklungen und Analystenmeinungen kein hinreichender Indikator für künftige Wertentwicklungen. Long Mini Future auf Netflix Inc.
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Bonus Cap-Zertifikat auf Netflix Inc.
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