Fragile Binnenkonjunktur 05.09.2023 21:21:00

Darum rutscht der Euro auf den tiefsten Stand seit Mitte Juni

Darum rutscht der Euro auf den tiefsten Stand seit Mitte Juni

Im New Yorker Handel konnte die Gemeinschaftswährung Euro mit zuletzt 1,0722 US-Dollar ihre Verluste ein wenig eindämmen. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,0731 (Montag: 1,0801) Dollar festgesetzt und der Dollar damit 0,9318 (0,9258) Euro gekostet.

Auslöser der Spekulationen waren Aussagen des EZB-Chefvolkswirts Philip Lane. "Wir erwarten, dass die Kerninflation im Laufe des Herbstes zurückgeht", sagte er in einem Interview mit dem irischen Magazin "The Currency". Die Zweitrundeneffekte, die auf die Schockwelle folgen, werden ihm zufolge bereits in diesem Jahr ihren Höhepunkt erreichen. Der Euro, der grundsätzlich von steigenden Zinsen profitiert, rutschte in der Folge ab. Die EZB entscheidet am 14. September über ihre weitere Geldpolitik.

Untermauert wurde die Erwartung einer Zinspause von schwachen Konjunkturdaten aus der Eurozone. Die dortige Unternehmensstimmung hat sich im August weiter eingetrübt, wie der Einkaufsmanagerindex von S&P Global belegt. Die Kennzahl liegt aktuell so niedrig wie zuletzt im November 2020, während der Corona-Pandemie. Mit deutlich weniger als 50 Punkten signalisiert sie zudem eine wirtschaftliche Schrumpfung. Der EZB dürften die Daten ebenso wie die im Juli deutlich gesunkenen Erzeugerpreise Argumente gegen eine weitere Zinsanhebung liefern.

Der Dollar wurde dadurch im Gegenzug ebenso gestützt, wie durch schwache Daten aus anderen Volkswirtschaften. In China hatte sich die Stimmung im Dienstleistungssektor im August noch stärker eingetrübt als von Analysten erwartet, wie Daten des Wirtschaftsmagazins Caixin zeigten. Auftragsdaten zur US-Industrie fielen derweil besser als erwartet aus.

NEW YORK (dpa-AFX)

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