Die kanadische Ratingagentur DBRS hat am Freitagabend für Österreich die Bestnote eines Triple-A mit stabilem Ausblick bestätigt. Finanzminister Michael Spindelegger (ÖVP) sieht sich dadurch in seinem Budgetkurs bestärkt. "Das AAA-Rating ist ein weiterer Vertrauensbeweis in Österreich", erklärte der Vizekanzler in einem Statement.

Über das geplante Hypo-Sondergesetz, mit dem Gläubiger von nachrangigen Anleihen der verstaatlichen Krisenbank enteignet werden sollen, verlieren die Kanadier kein Wort. DBRS weist lediglich daraufhin, dass durch den Abbau der Hypo Alpe Adria die Staatsverschuldung heuer um 5 Prozentpunkte auf ungefähr 80 Prozent des BIP steigen werde. Die US-Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) hatte zuvor Anfang der Woche vier Bundesländern und sieben heimischen Großbanken mit einer Abstufung gedroht. S&P plant die Ratings zu senken, sollte Österreich das Land Kärnten und die Anleihengläubiger am Abbau zwangsbeteiligen.

DBRS lobt die hohe Produktivität in Österreich und die niedrigste Arbeitslosigkeit innerhalb der Europäischen Union. Besonders freut Spindelegger, dass DBRS der Bundesregierung eine "stabile und vorhersagbare Wirtschaftspolitik" bescheinigt. Daran hat S&P wegen des Hypo-Sondergesetzes Zweifel geäußert.

Sollte die Regierung von ihrem Konsolidierungskurs stark abweichen, könnte Druck auf die "AAA"-Bestnote entstehen, mahnen die Bonitätswächter von DBRS. Risiken für Kreditwürdigkeit von Österreich gebe es aber auch wegen der Banken, die in Osteuropa massiv expandiert haben. Einer weiteren Eskalation der Spannungen zwischen Russland und der Ukraine seien Österreichs Banken mit 19,8 Mrd. Euro ausgesetzt, das seien 6,3 Prozent der gesamten Wirtschaftsleistung, erinnert DBRS. Mittelfristig könnte der finanzielle Druck auch wegen der alternden Gesellschaft - Stichwort: Höhere Ausgaben für Pensionen und das Gesundheitssystem - steigen.

Österreichs Kreditwürdigkeit wird von insgesamt vier Ratingagenturen unter die Lupe genommen. Fitch und Moody's vergeben so wie DBRS die Bestnote. Bei Standard & Poor's hat Österreich allerdings 2012 sein Triple A verloren. Bei einer "ausgeprägten Verbesserung" des Staatshaushaltes stellt S&P aber wieder die Spitzenbonität in Aussicht.

(Schluss) pro/has