Um sich den durch Umsatzrückgang und operative Verluste hervorgerufenen Herausforderungen zu stellen, hat sich AEG Power Solutions zu einer Fokussierung auf sein wettbewerbsstarkes Kerngeschäft, bestehend aus der Herstellung von leistungselektronischen Systemen und Lösungen für Infrastruktur, Industrie und kommerzielle Anwendung sowie hochentwickelte Lösungen für Erneuerbare Energien und die Energieversorgung der nächsten Generation, entschieden.
In diesem Zusammenhang richtet die Gruppe ihr Unternehmensprofil neu aus und hat entschieden, den Standort in Lannion, Frankreich in die Insolvenz zu führen, da dieser nicht länger finanziell unterstützt werden kann.
Die AEG PS Gruppe erfuhr einen Umsatzrückgang von annähernd 11% von 2011 auf 2012, und erwartet einen weiteren Rückgang um bis zu 25% im Jahr 2013, wie bereits im Q3 Zwischenbericht mitgeteilt wurde. Das EBITDA der Gruppe reduzierte sich vom Geschäftsjahr 2011 auf 2012 um 66%, und wie im Q3 Zwischenbericht angekündigt erwartet die Gesellschaft für das Geschäftsjahr 2013 weitere Verluste.
In diesem Zusammenhang haben das Board of Directors der 3W Power, die Holding Gesellschaft der AEG Power Solutions und ihr neuer Vorsitzender, Dr. Dirk Wolfertz, die Ernennung von Jeffrey Casper, Chief Financial Officer der Gesellschaft, als Chief Restructuring Officer und damit verantwortlich für die Leitung eines Restrukturierungsprogramms für die Gesellschaft, bekanntgegeben.
Um das eigene Geschäft zu sichern, muss AEG Power Solutions ihre Struktur so anpassen, dass diese sich im Rahmen ihrer finanziellen Möglichkeiten bewegt und ist deshalb gezwungen das Geschäft in Lannion, Frankreich, das strukturell Geld verlor, zu schließen.
Das Management des Lannioner Standorts hat heute Morgen seinem Betriebsrat die Absicht mitgeteilt, das Insolvenzverfahren zu eröffnen, um die Einheit zu sichern.
Die Gruppe kann die Verluste von Lannion weder unterstützen noch den erforderlichen Cashflow für die Fortführung des Standortes finanzieren, welcher in der ersten Jahreshälfte 2014 6 Millionen Euro betragen hätte.
Der kumulierte EBITDA-Verlust von Lannion über einen Zeitraum von über 5 Jahren hat 27 Millionen Euro erreicht, von denen 11,1 Millionen Euro in den vergangenen zwei Jahren angefallen sind. Bisher wurden diese Verluste komplett von der Gruppe gedeckt.
Es ist offensichtlich, dass AEG Power Solutions keine Maßnahmen die vom Insolvenzgericht vorgeschlagen werden, finanzieren kann. Das Unternehmen wird jedoch jede Möglichkeit wahrnehmen, Mitarbeiter aus Lannion in einer ihrer anderen Standorte zu übernehmen, sollten die Kompetenzen zum zukünftigen Bedarf passen.
Einen Verkauf aktivierter immaterielle Rechte, die im Zusammenhang mit dem Standort Lannion stehen, wird AEG PS zulassen. Weil der Firmenname AEG von Electrolux lizensiert ist kann dieser am Standort Lannion nicht weiter verwendet werden. Der Standort wird nunmehr unter der ursprünglichen Bezeichnung Harmer & Simmons geführt. Der Insolvenzantrag wird am 8. Januar 2014 am Handelsgericht Saint-Brieuc eingereicht.
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Quelle: fixed-income.org - Die Plattform für Investoren und Emittenten am Anleihenmarkt.