23.06.2016 18:17:48
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XETRA-SCHLUSS/DAX steigt am Tag des britischen Referendums
Von Manuel Priego Thimmel
FRANKFURT (Dow Jones)--In Erwartung eines Verbleibs Großbritanniens in der EU hat der deutsche Aktienmarkt am Donnerstag mit Gewinnen geschlossen. Die Umfragen und Buchmacher-Quoten indizieren immer mehr, dass sich die Briten für einen Verbleib in der EU aussprechen werden. Der Wettanbieter Betfair beziffert die Wahrscheinlichkeit eines "Remain" mittlerweile mit 85 Prozent. Die Wahllokale bleiben bis 22 Uhr britischer Zeit geöffnet. Das offizielle Endergebnis könnte bereits vor Eröffnung der europäischen Börsen am Freitagmorgen vorliegen. Der Dax gewann 1,9 Prozent auf 10.257 Punkte.
RWE profitieren von "Remain"-Zuversicht RWE stiegen kräftig um 3,1 Prozent. "RWE hatten immer unter ihrem Briten-Exposure gelitten und profitieren nun umgekehrt am meisten von der Hoffnung auf ein Bremain", sagte ein Händler. Die einem Briten-Ausstieg folgende Abwertung des Pfunds würde RWE am stärksten treffen, da RWE dort unter anderem mit Npower zu den großen Energieanbietern gehöre. Das Unternehmen liefert rund 10 Prozent der Stromerzeugung von Großbritannien. EON gewannen 2,3 Prozent. Barclays hatte zudem beide Aktien hochgestuft. adidas verloren dagegen 0,2 Prozent - nach der Rally empfahl die DZ-Bank Gewinnmitnahmen und senkte das Papier auf Halten.
Das von UBS thematisierte "Turnaround-Potenzial" des europäischen Stahlsektors ließ die Kurse von thyssenkrupp und Salzgitter kräftig zulegen. Positiv sind die Analysten vor allem für rostfreien Stahl gestimmt. Dieser dürfte davon profitieren, dass der Nickelpreis mittlerweile eher eine Unterstützung als eine Belastung für die Produktion rostfreier Stähle sei. In den vergangenen zwei Jahren hat sich der Nickelpreis mehr als halbiert. Rostfreie Stähle werden neben Chrom auch mit Nickel legiert. Thyssenkrupp gewannen 5,1 Prozent und Salzgitter 4,7 Prozent.
Neue Allianz im Kalisektor? K+S waren Hauptgewinner im MDAX und legten 5,9 Prozent zu. Als Kurstreiber machten Händler Berichte aus, wonach Weißrussland einer neuen Allianz der Kaliproduzenten positiv gegenübersteht. Die Aussagen sollen im Zusammenhang mit der geplanten Exportstrategie von Präsident Lukaschenko auf dem Fünften Weißrussischen Volkskongress getätigt worden seien, heißt es. "Da hofft man zwar nicht auf eine Rückkehr der alten Kartell-Zustände, aber jede Form von Zusammenarbeit wäre besser als der Zustand jetzt", sagte ein Händler.
Drillisch verloren 1,6 Prozent. Händler führten dies auf Analystenkommentare zurück, die die Fantasie einer Übernahme durch United Internet eher kritisch sehen. Sie hatte die vergangenen vier Tage für Kursgewinne gesorgt. So sehen die Analysten von Warburg Research das Gerücht auf kurze Sicht eher skeptisch. Zwar passten die Unternehmen zusammen, aber neben anderen Faktoren habe United Internet im Jahresbericht 2015 klargemacht, dass das Unternehmen kein Gebot für Drillisch beabsichtige.
Umgesetzt wurden im Xetra-Handel bei den DAX-Werten rund 110,2 (Vortag: 80,5) Millionen Aktien im Wert von rund 3,65 (Vortag: 2,65) Milliarden Euro. Es gab 29 Kursgewinner und einen -verlierer.
INDEX zuletzt +/- % +/- % YTD DAX 10.257,03 +1,85% -4,52% DAX-Future 10.243,00 +1,12% -5,50% XDAX 10.252,47 +2,07% -4,19% MDAX 20.771,74 +1,35% -0,01% TecDAX 1.641,62 +0,93% -10,33% SDAX 9.141,22 +0,72% +0,47% zuletzt +/- Ticks Bund-Future 163,82 -75 Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
DJG/mpt/cln
(END) Dow Jones Newswires
June 23, 2016 11:47 ET (15:47 GMT)
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Aktien in diesem Artikel
1&1 AG (ex 1&1 Drillisch) | 11,80 | -0,51% | |
adidas ADRs | 110,00 | 1,85% | |
E.ON sp. ADRs | 11,90 | -1,65% | |
K+S AG (spons. ADRs) | 5,35 | -1,83% | |
RWE AG (spons. ADRs) | 31,40 | 0,00% | |
Salzgitter | 16,44 | -1,38% | |
thyssenkrupp AG | 3,87 | -0,34% | |
United Internet AG | 15,67 | -0,38% |