Dow Jones
03.04.2016 18:40:46
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WOCHENENDÜBERBLICK/2. und 3. April 2016
Wirtschaftsweisen-Chef Schmidt warnt EZB vor Finanzrisiken
Christoph Schmidt, Vorsitzender des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, hat die EZB vor Risiken für die Finanzstabilität des Euro-Raums durch ihre expansive Geldpolitik gewarnt. "Die derzeitigen expansiven geldpolitischen Maßnahmen sind nicht ohne Risiko für die Finanzstabilität im Euro-Raum", sagte Schmidt der "Rheinischen Post". "Dazu kommt, dass die expansiven Maßnahmen offenbar nur noch sehr begrenzt wirken."
Union fällt in der Wählergunst auf 33% - Niedrigster Wert seit 2012
In der Sonntagsumfrage von Emnid für Bild am Sonntag sinken CDU/CSU um 1 Prozentpunkt auf 33 Prozent, den niedrigsten Wert seit Juni 2012. Die AfD gewinnt einen Punkt auf 13 Prozent. SPD und Grüne liegen unverändert bei 22 Prozent bzw 13 Prozent. Die Linke verliert einen Prozentpunkt und kommt auf nur noch 8 Prozent. Die FDP erreicht erneut 6 Prozent, auf die sonstigen Parteien entfallen 5 Prozent (plus 1).
Banken leisten Widerstand gegen europäische Abgabe - Zeitung
Nach Informationen der Börsen-Zeitung mehr als 100 Banken Widerspruch gegen die Bescheide zur europäischen Bankenabgabe für das Jahr 2015 eingelegt. Eine Sprecherin der Bundesanstalt für Finanzmarktstabilisierung (FMSA), die die Beiträge berechnet und die Bescheide verschickt, bezeichnete die von der Börsen-Zeitung genannte Zahl der Widersprüche auf Anfrage von Dow Jones Newswires als deutlich zu hoch, tatsächlich seien es etwas über 40.
Deutsche Post baut 2.000 Elektroautos im Jahr
Die Deutsche Post wird zum Elektroautobauer. Nach dreijähriger Testphase soll der selbstentwickelte Transporter "Streetscooter" in Serie gehen. 2.000 Fahrzeuge sollen 2016 vom Band rollen, erfuhr das Nachrichtenmagazin Focus. Nach und nach werde das Unternehmen bis zu 30.000 Fahrzeuge seiner Zustell-Flotte durch den gelben Stromer ersetzen.
Volkswagen will angeschlagene Marke in den USA "neu definieren"
Volkswagen hat versucht, Abbitte bei den US-Fahrzeughändlern zu leisten, die hart von dem Abgasskandal um den Konzern getroffen wurden. Die Botschaft, die Herbert Diess, Markenvorstand von Volkswagen-Pkw, während einer jährlichen Konferenz mit VW-Händlern in Las Vegas vermittelte: Volkswagen will in den USA auf dem Massenmarkt mitmischen und ist bereit, die Verkaufszahlen auf Kosten der Exklusivität nach oben zu treiben. Der Markenvorstand gelobte, das angekratzte Ansehen des Unternehmens "neu zu definieren" und der Marke Volkswagen zu einem Neustart zu verhelfen.
Ultimatum abgelaufen: US-Anwalt bereitet Klagen gegen VW in Europa vor
Nach Verstreichen einer 14-tägigen Frist für Gespräche über eine gütliche Einigung steuert Volkswagen auf einen kostspieligen Rechtsstreit mit der US-Anwaltskanzlei Michael Hausfeld zu. VW habe die Chance vertan, "eine rasche Einigung mit vielen Kunden außerhalb der Gerichte zu erzielen", sagte der deutsche Hausfeld-Partner Christopher Rother der Süddeutschen Zeitung). "Für die Vorbereitung der ersten Klagen werden wir ein halbes Jahr brauchen. Im Oktober oder November könnte es so weit sein", zitiert die Zeitung Rother.
Studie: Jedem dritten mittelständischen Autozulieferer droht das Aus
Der Wandel in der Automobilindustrie bedroht einer Studie zufolge bis zu einem Drittel der kleinen und mittleren Zulieferunternehmen. "In den nächsten fünf bis acht Jahren wird sich die Spreu vom Weizen trennen, was einer Marktbereinigung von 20 bis 30 Prozent entspricht", sagte Willi Diez, Direktor des Instituts für Automobilwirtschaft (IFA) der Hochschule Nürtingen-Geislingen, der Automobilwoche.
Opel setzt "so lange wie möglich auf Verbrennungsmotoren"
Opel setzt vorerst weiter auf Verbrennungsmotoren statt auf Hybride. "Für Hybrid zahlt der Kunde nicht", sagte Opel-Chef Karl-Thomas Neumann der Automobilwoche. "Das ist sicher problematisch für kleinere Fahrzeuge. Wir werden wegen der Kosten so lange wie möglich auf Verbrennungsmotoren setzen, die wir vor allem mit Blick auf die Verbräuche und damit Emissionen weiter optimieren werden", so Neumann. Später würden mit der Einführung größerer SUVs und mehr Allradanteil mit Blick auf den Flottenverbrauch auch Hybride in Erwägung gezogen.
Tata forciert Rückzug aus Großbritannien
Tata Steel will wegen der hohen Produktionskosten in Großbritannien seine dortigen Stahlwerke möglichst schnell verkaufen und erhöht den Druck auf die britische Regierung, eine Lösung für die heimische Stahlindustrie zu finden. Am Sonntag sagte der britische Minister für Unternehmen, Sajid Javid, der BBC, dass die Regierung alles tun werde, was in ihren Möglichkeiten liege, um die Stahlproduktion in Port Talbot zu sichern und den dortigen Arbeitern zu helfen. Eine Verstaatlichung des Betriebs sei keine Antwort auf das Problem, die Regierung könne aber Anreize für potenzielle Käufer schaffen.
Flughafen Brüssel nimmt am Sonntag "teilweise" Betrieb wieder auf
Fast zwei Wochen nach den Anschlägen von Brüssel wird der Flughafen Zaventem am Sonntag "teilweise" wieder geöffnet. Das gab Flughafenchef Arnaud Feist nach einer Einigung mit Polizeigewerkschaften über zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen bekannt. Es werde am Sonntag drei Starts der Fluggesellschaft Brussels Airlines geben, sagte Feist.
Dritter Verdächtiger in Belgien wegen vereitelter Anschlagspläne in Frankreich
In Belgien ist ein dritter Verdächtiger einer Beteiligung an den vereitelten Anschlagsplänen in Frankreich beschuldigt worden. Dem 33-jährigen Belgier Y. A. werde die "Beteiligung an Handlungen einer terroristischen Gruppe" vorgeworfen, teilte die belgische Staatsanwaltschaft am Samstag mit. Nach Angaben des belgischen Senders RTBF war der Mann am Freitag im Zentrum von Brüssel festgenommen worden.
De Maiziere fordert Ende der "Privilegierung" von Flüchtlingen
Bundesinnenminister Thomas de Maiziere (CDU) hat die Einführung einer Integrationspflicht für Flüchtlinge gegen massive Kritik verteidigt. Auch für anerkannte Flüchtlinge sollten "wie für alle anderen Ausländer in etwa gleiche Rechte und Pflichten gelten", sagte der Minister dem Tagesspiegel am Sonntag. Wer keinen Sprachkurs besuche und sich nicht um Arbeit bemühe, der soll in Zukunft in Deutschland nicht dauerhaft bleiben können, wenn keine Fluchtgründe mehr bestehen.
Türkei will Montag bis zu 500 Flüchtlinge aus Griechenland zurücknehmen
Ungeachtet scharfer Kritik sind am Wochenende die Vorbereitungen für die ersten Massenabschiebungen aus Griechenland in die Türkei vorangetrieben worden. Bis zu 500 Flüchtlinge würden am Montag erwartet, sagte der türkische Innenminister Efkan Ala. Auf den Ägäis-Inseln trafen Beamte der EU-Grenzschutzagentur Frontex ein, die die Flüchtlinge auf die Schiffe bringen sollen. Viele Flüchtlinge versuchten durch Asylanträge, ihre Zwangsabschiebungen abzuwenden.
Österreich startet "massive" Grenzkontrollen mit Soldaten
Österreich will seine Grenze am Brenner künftig verstärkt mit Soldaten schützen. Österreichs Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil (SPÖ) sagte der "Welt": "Da die EU-Außengrenzen derzeit noch nicht effektiv geschützt werden, wird Österreich in Kürze strikte Grenzkontrollen hochziehen. Das bedeutet massive Grenzkontrollen am Brenner, auch mit Soldaten."
Italiens Opposition beantragt Misstrauensvotum gegen Regierungschef Renzi
Nach dem Rücktritt einer Ministerin aus der italienischen Regierung arbeiten die größten Oppositionsparteien nun auf einen Sturz von Regierungschef Matteo Renzi durch das Parlament hin. Die Mitte-rechts-Partei Forza Italia unter Führung des ehemaligen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi reichte am Samstag mit der rechtspopulistischen Lega Nord in beiden Parlamentskammern einen Misstrauensantrag ein. Medienberichten zufolge bereitete die Bewegung Fünf Sterne des Ex-Komikers Beppe Grillo ihren eigenen Misstrauensantrag gegen Renzi vor.
Athen verärgert über Inhalt von geleaktem Telefonprotokoll des IWF
Die Online-Enthüllungsplattform Wikileaks hat mit der Veröffentlichung eines Protokolls einer internen Debatte des Internationalen Währungsfonds (IWF) zu Griechenland Verärgerung in Athen ausgelöst. Die griechische Regierung verlangte "Erklärungen" vom IWF. Das Telefonprotokoll, dessen Herkunft und Authentizität zunächst nicht klar waren, macht das Misstrauen des IWF gegenüber Athen und EU deutlich.
Aserbaidschan ruft einseitige Waffenruhe aus
Nach den heftigen Gefechten mit dem Nachbarland Armenien an der Frontlinie zum umstrittenen Grenzgebiet Berg-Karabach hat Aserbaidschan am Sonntag eine einseitige Waffenruhe ausgerufen. Als "Zeichen guten Willens" sei die Feuerpause beschlossen worden, teilte das Verteidigungsministerium in Baku mit. Allerdings würden alle von den armenischen Truppen besetzten Gebiete "befreit", sollte das armenische Militär seine "Provokationen" nicht stoppen.
Türkei sichert Aserbaidschan im Konflikt um Berg-Karabach Unterstützung zu
Im Konflikt um das umstrittene Grenzgebiet Berg-Karabach im Südkaukasus hat die türkische Regierung Aserbaidschan ihre Unterstützung zugesichert. Präsident Recep Tayyip Erdogan sagte: "Wir werden Aserbaidschan bis zum Ende unterstützen." An der Frontlinie zu dem Gebiet Berg-Karabach hatte es seit der Nacht zum Samstag schwere Gefechte mit Toten auf aserbaidschanischer und auf armenischer Seite gegeben.
Iran exportiert mehr als zwei Millionen Barrel Öl pro Tag
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
April 03, 2016 12:09 ET (16:09 GMT)
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-2 of 2- 03 Apr 2016 16:09:00 UTC DJ WOCHENENDÜBERBLICK/2. und 3. April 2016 -2-
Der Iran steigert seine Ölexporte trotz Preisverfalls auf dem Weltmarkt weiter. Die Exporte überschritten die Marke von zwei Millionen Barrel (1 Barrel = 159 Liter) pro Tag, wie Ölminister Bidschan Sanganeh sagte. Anfang März habe das Land noch 225.000 Barrel pro Tag exportiert. Forderungen Saudi-Arabiens nach einer Begrenzung der iranischen Ölförderung wies der Minister zurück. Damit scheint fraglich, ob sich die Ölförderländer überhaupt auf eine Mengenbegrenzung einigen werden, um eine Erholung der drastisch gesunkenen Ölpreise zu ermöglichen.
Staatsmedien: Syrische Armee erobert IS-Hochburg in Provinz Homs
Eine Woche nach der Einnahme von Palmyra hat die syrische Armee nach Angaben der Staatsmedien eine weitere Ortschaft von der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) zurückerobert. Die Regierungstruppen und verbündete Milizen vertrieben die IS-Kämpfer aus der Stadt al-Karjatain in der Provinz Homs, wie das syrische Fernsehen berichtete. Die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte sagte hingegen, die Armee kontrolliere erst die Hälfte der Ortschaft.
Sicherheitschef Quang ist neuer Präsident von Vietnam
Neuer Präsident von Vietnam ist der bisherige Minister für Öffentliche Sicherheit, Tran Dai Quang. Das Parlament wählte den Polizeigeneral am Samstag mit 91,5 Prozent der Stimmen zum neuen Staatschef. Die Bestätigung des Einkammerparlaments galt aber nur noch als Formsache. Die Personalie war bereits beim Kongress der Kommunistischen Partei im Januar beschlossen worden.
Erdbeben der Stärke 6,2 erschüttert Alaska
Der Süden von Alaska ist am Freitagabend (Ortszeit) von einem Erdbeben der Stärke 6,2 erschüttert worden. Die US-Erdbebenwarte USGS erklärte dazu, das Beben habe sich in einer dünn besiedelten Region rund 650 Kilometer südwestlich von Anchorage und hundert Kilometer nordöstlich der Chignik-Lagune ereignet. Die Behörden gaben keine Tsunami-Warnung heraus.
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
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April 03, 2016 12:09 ET (16:09 GMT)
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