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17.03.2019 18:41:43

WOCHENENDÜBERBLICK/16. und 17. März 2019

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen aus dem Wochenendprogramm von Dow Jones Newswires.

Deutsche Bank und Commerzbank prüfen Zusammenschluss

Die beiden größten börsennotierten Banken Deutschlands wollen die Chancen für eine Fusion ausloten. Nachdem monatelang darüber spekuliert worden ist und der Druck aus Berlin offenbar zugenommen hat, bestätigten beide Geldhäuser am Sonntag entsprechende Gespräche. Allerdings ist völlig offen, ob ein Zusammenschluss gelingen wird. In der Mitteilung der Commerzbank ist von "ergebnisoffenen Gesprächen" die Rede. Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing schrieb an seine Mitarbeiter, sie könnten sicher sein, dass nur "ausschließlich wirtschaftlich sinnvolle" Optionen verfolgt würden. Es stehe "keineswegs fest", dass es zu einer Transaktion kommen werde.

Verdi lehnt Fusion von Frankfurter Großbanken ab

Die Gewerkschaft Verdi lehnt eine Fusion von Deutscher Bank und Commerzbank wegen der "Gefährdung von zehntausenden Arbeitsplätzen ab". Eine Fusion brächte den beiden Geldhäusern zusätzliche Probleme und Risiken, ohne dass zugleich ein Mehrwert erkennbar wäre - weder für die Banken selbst, noch für Verbraucher, die Wirtschaft "und schon gar nicht für die Beschäftigten", warnte der Verdi-Fachgruppenleiter für das Bankgewerbe, Jan Duscheck.

May könnte erneute Brexit-Abstimmung absagen

Die britische Premierministerin Theresa May könnte die bislang geplante dritte Abstimmung über den Brexit-Vertrag in der neuen Woche nach Angaben von Regierungsmitgliedern noch absagen. Die Regierung werde den Vertrag nur dann erneut zur Abstimmung stellen, wenn sich eine Zustimmung abzeichne, sagte Finanzminister Philip Hammond der BBC. May hatte angekündigt, bis zum EU-Gipfeltreffen am Donnerstag erneut über den zuvor vom Parlament zweimal abgelehnten Austrittsvertrag abstimmen zu lassen.

Maas hält Zustimmung zu Brexit-Aufschub nicht für ausgemacht

Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) hält eine Zustimmung aller EU-Mitgliedstaaten zu einem Aufschub des Brexit nicht für ausgemacht. "Viele befinden sich noch in der Entscheidungsphase. Die Diskussion ist noch nicht zu Ende", sagte Maas in einem Interview von Südwest Presse und Märkischer Oderzeitung. Für die Bundesregierung signalisierte Maas allerdings Zustimmung. "Einen ungeregelten Brexit kann niemand wollen. Lieber noch eine Ehrenrunde mit einer kurzen Verlängerung, bevor es einen ungeregelten Brexit gibt", sagte der Minister. "Eine Verlängerung ergibt allerdings nur Sinn, wenn die Briten sagen, was ihr Plan ist", mahnte Maas. Hierzu bedürfe es "konkreter Aussagen aus London".

Vestager rechnet sich Chancen für Spitzenposten in Brüssel aus

Im Rennen um die Nachfolge von Jean-Claude Juncker an der Spitze der EU-Kommission will Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager nicht vorzeitig aufgeben. "Solange ich kein schnelles Nein gehört habe, kann ich auf ein langsames Ja hoffen", sagte Vestager dem Tagesspiegel (Montagausgabe). Die dänische Regierung müsse sich erst Ende Juni oder im Juli festlegen, welche Kandidatin oder welchen Kandidaten sie für die Kommission nominiert, sagte sie. Vestager gilt als Alternative, sollte der CSU-Politiker Manfred Weber, der als Spitzenkandidat der EVP ins Rennen geht, nicht gewählt werden.

Daten vom Boeing-Absturz in Äthiopien ähneln Lion-Air-Fall "klar"

Der Absturz einer Ethiopian-Airlines-Maschine vor einer Woche mit 157 Toten hat wahrscheinlich die gleiche Ursache wie der Absturz eines Flugzeugs gleichen Typs im vergangenen Oktober in Indonesien. Daten des Flugschreibers der verunglückten Maschine vom Typ Boeing 737 MAX 8 zeigen nach einer ersten Einschätzung der Behörden in Addis Abeba klare Ähnlichkeiten mit denen der Lion-Air-Maschine. Damit steigt der Druck auf Boeing. "Es wurden deutliche Übereinstimmungen zwischen den Daten von Ethiopian-Air-Flug 302 und denen vom Lion-Air-Flug 610 festgestellt, die jetzt weiter untersucht werden", sagte Verkehrsministerin Dagmawit Moges. Sie kündigte einen abschließenden Bericht binnen 30 Tagen an.

Tarifparteien der Eisen- und Stahlbranche gelingt Abschluss

72.000 Beschäftigte der nordwestdeutschen Eisen- und Stahlindustrie sollen ab März 3,7 Prozent mehr Entgelt bekommen. Das sieht eine Einigung der Arbeitgeber mit der Gewerkschaft IG Metall vor, die am Sonntagmorgen erzeilt wurde. Der Abschluss, der eine Laufzeit von zwei Jahren hat, sieht für die Monate Januar und Februar eine Einmalzahlung von 100 Euro. Ab 2020 sollen überdies alle Beschäftigten eine zusätzliche tarifliche Vergütung von 1.000 Euro bekommen, die dauerhaft zum 31. Juli ausgezahlt werde oder in bis zu fünf arbeitsfreie Tage umgewandelt werden kann.

Ratingagentur S&P erhöht Portugals Bewertung um eine Stufe

S&P Global Ratings hat ihr Länderrating für Portugal um eine Stufe angehoben. Die Langfristbewertung liegt jetzt bei BBB nach zuvor BBB-, die Kurzfristbewertung bei A-2 und nicht mehr bei A-3, wie die Ratingagentur mitteilte. Damit ist die Bonität portugiesischer Staatsanleihen nun schon zwei Stufen von einer Ramschbewertung entfernt. S&P erklärte, der stabile Ausblick reflektiere die Erwartung, dass die öffentliche Verschuldung im Vergleich zur Wirtschaftsleistung bis 2022 weiter sinken wird. S&P sieht dadurch das Risiko einer hohen, wenn auch rückläufigen privaten Auslandsverschuldung ausgeglichen.

Macron nach gewalttätigen "Gelbwesten"-Protesten unter Druck

Nach der massiven Gewalt bei den jüngsten "Gelbwesten"-Protesten in Paris steht Frankreichs Präsident Emmanuel Macron unter Druck. Die Opposition warf Macron Nachlässigkeit im Umgang mit den Demonstranten vor. Die sozialistische Bürgermeisterin von Paris, Anne Hidalgo, stellte die Frage, was zur Verhinderung derartiger Ausschreitungen künftig geplant sei. Am Samstag hatten Randalierer auf dem Prachtboulevard Champs-Elysées Geschäfte geplündert und in Brand gesetzt. In einer Bankfiliale breitete sich das Feuer auf das gesamte Gebäude aus, eine Frau und ihr Baby mussten aus dem brennenden Haus gerettet werden. Elf Menschen wurden bei den Ausschreitungen verletzt.

Bayer könnte mit Tiergesundheit 8 Milliarden erlösen - Bloomberg

Bayer könnte für sein zum Verkauf gestelltes Geschäft mit der Tiergesundheit bis zu 8 Milliarden Euro erlösen, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg und beruft sich dabei auf Aussagen von Personen, die mit dem Vorhaben vertraut sind. Die Beteiligungsgesellschaften KKR und CVC Capital Partners prüften demnach Gebote. Interesse könnten aber auch Advent, Blackstone, EQT und Permira haben, ebenso Wettbewerber aus der Branche. Auch eine Börsengang sei eine Option, sollten die Angebote zu gering ausfallen, sagten die Informanten. Bayer wollte sich nicht äußern.

VW droht Angeblich mit Austritt aus Branchenverband VDA - Zeitung

In der deutschen Autobranche droht laut einem Zeitungsbericht ein Grundsatzstreit zu eskalieren: Der Volkswagen-Konzern überlege, aus dem Verband der Deutschen Automobilindustrie (VDA) auszutreten, berichtet die Welt am Sonntag (WamS) aus Unternehmenskreisen. Die Wolfsburger fühlten sich vom VDA nicht richtig vertreten. Ein VW-Sprecher wollte sich dazu nicht äußern. Hauptkritikpunkt ist die vom VDA verfolgte Strategie der "Technologieoffenheit". VW-Chef Herbert Diess schrieb in einem Beitrag auf dem beruflichen Netzwerk LinkedIn, "in Politik und Verbänden darf nicht länger so getan werden, als gebe es gleichwertige Alternativen". Die E-Mobilität sei "die einzige Technologie", mit der der Autoverkehr bis 2050 CO2-frei werde.

Verkehrsminister Scheuer will Reisende automatisch entschädigen

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) will Bahn- und Flugreisende unbürokratischer entschädigen. Er sei für automatische Entschädigungen bei Verspätungen oder Ausfällen, sagte der Minister den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland. Er verwies auf laufende Gespräche mit dem Justizministerium. "Wir werden die Fahrgastrechte stärken müssen - bei der Bahn, aber auch im Luftverkehr. Das wäre ein Anreiz für mehr Pünktlichkeit", sagte Scheuer weiter. Vebraucherschützer fordern eine automatische Entschädigung schon länger.

Daimler will ab 2021 massenhaft Robotaxis bauen

Daimler will schon bald massenhaft selbstfahrende Autos fertigen. "Wir bereiten uns darauf vor, ab 2021 eine große Zahl an Robotaxis bereitzustellen", sagte der für automatisiertes Fahren bei Mercedes-Benz zuständige Manager Michael Hafner der Branchenzeitung Automobilwoche. Zunächst sollen die Fahrzeuge in den USA und Europa eingeführt werden, hier werde bereits mit diversen Städten verhandelt. Daimler wolle in einer ersten Welle mehr als 10.000 Einheiten produzieren, berichtet die Automobilwoche unter Berufung auf eine weitere Quelle. Entwickelt werden die Fahrzeuge zusammen mit Bosch.

Caputova gewinnt erste Runde der Präsidentschaftswahl in Slowakei

Die Bürgerrechtlerin und Rechtsanwältin Zuzana Caputova hat die erste Runde der Präsidentschaftswahlen in der Slowakei für sich entschieden. Wie das slowakische Statistikamt am Sonntag nach Auszählung nahezu aller Stimmen mitteilte, lag Caputova mit einem Anteil von 40,55 Prozent deutlich vorn. In der Stichwahl am 30. März tritt sie gegen EU-Vizekommissionspräsident Maros Sefcovic an, der 18,66 Prozent der Stimmen erhielt.

Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

DJG/DJN/AFP/rio

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March 17, 2019 13:42 ET (17:42 GMT)

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