Wiener Rentenmarkt im Späthandel mit Abschlägen

Am Nachmittag war eine Reihe von US-Konjunkturdaten veröffentlicht wurden, darunter das Konjunkturbarometer der Einkaufsmanager aus dem Großraum Chicago, das im September überraschend auf den höchsten Stand seit Jahresbeginn geklettert ist. Der an den Märkten viel beachtete Index stieg von 48,7 auf 56,2 Punkte. Volkswirte hatten lediglich einen leichten Anstieg auf 49,0 Punkte vorausgesagt.

Der Konsum hat in den USA dagegen im September so langsam zulegt wie seit acht Monaten nicht mehr. Die Ausgaben für den privaten Verbrauch stiegen überraschend nur um 0,1 Prozent zum Vormonat, im August hatte es noch ein Plus von 0,4 Prozent gegeben. "Die Konsumzahlen fallen weniger robust aus als im Vormonat und zeigen, dass das Bruttoinlandsprodukt von der Binnennachfrage weniger stark unterstützt wird", sagte Helaba-Analyst Ulrich Wortberg. Zudem wuchsen die privaten Einkommen nach Angaben des Ministeriums im September ebenfalls nur um 0,1 Prozent - dies ist das geringste Plus seit März.

Die kommende Woche hält datenseitig in den USA einige Highlights parat. Den Auftakt macht am Montag der ISM-Index für das Verarbeitende Gewerbe für Oktober, am Mittwoch folgt jener für das Nicht-Verarbeitende Gewerbe. Datenhöhepunkt dürfte allerdings der US-Arbeitsmarktbericht am Freitag sein, der Hinweise auf die Zinsentwicklung in den USA liefern könnte. "Ein guter Arbeitsmarktbericht kommenden Freitag (von dem wir ausgehen) würde eine Anhebung im Dezember weiterhin im Rennen lassen", meinen die Analysten von Raiffeisen Research in ihrem Marktausblick.

In der Eurozone werden kommende Woche noch einige Einkaufsmanagerindizes veröffentlicht. Von Interesse dürften auch Auftragseingang und Produktion der deutschen Industrie sein. Zahlen dazu werden am Donnerstag bzw. Freitag gemeldet.

Um 16:30 Uhr notierte die Leitemission am europäischen Rentenmarkt, der deutsche Euro-Bund Future mit Dezember-Termin, mit 157,07 um 6 Basispunkte unter dem Schluss-Stand vom Vortag (157,13). Heute Früh notierte der Rentenfuture mit 157,41. Das Tageshoch lag bisher bei 157,56, das Tagestief bei 157,03, die Tagesbandbreite umfasst damit bisher 53 Basispunkte. In Frankfurt wurden bisher etwa 485.247 Dezember-Kontrakte gehandelt.

Die Rendite der 30-jährigen heimischen Bundesanleihe lag am Nachmittag bei 1,52 (zuletzt: 1,50) Prozent, die der zehnjährigen Benchmark-Anleihe bei 0,79 (0,74)Prozent, jene der fünfjährigen bei -0,02 (-0,05) Prozent und die Rendite der zweijährigen Emission betrug -0,27 (-0,28) Prozent.

Der Rendite-Spread zur vergleichbaren deutschen Benchmark-Anleihe betrug für die 30-jährige Bundesanleihe am Nachmittag 31 (zuletzt: 31) Basispunkte. Die zehnjährige Referenz-Bundesanleihe lag 26 (29) Basispunkte über der deutschen Zinskurve. Für die fünfjährige errechnet sich ein Rendite-Abstand von 11 (11) Basispunkten und für die zweijährige ein Aufschlag von 5 (5) Punkten gegenüber der vergleichbaren deutschen Anleihe.

Börsenkurse und Interbankhandel-Taxen von ausgewählten Benchmark-Anleihen:

Emission LZ Kupon Handel --- Rendite Kurs Börse --- -- --- Geld Brief heute zuletzt Bund 44/06 30 3,15 137,58 137,65 1,52 137,57 139,95 Bund 25/10 10 1,20 103,83 103,98 0,79 103,85 104,75 Bund 20/07 5 3,90 118,40 118,42 -0,02 118,48 118,83 Bund 17/09 2 4,30 108,51 108,55 -0,27 108,58 108,67

(Schluss) kat/mik