12.05.2022 17:50:00

Wiener Börse (Schluss) 2 - Versorgeraktien unter Druck

Die Wiener Börse hat am Donnerstag in einem negativen europäischen Umfeld mit klaren Abschlägen den Handel geschlossen. Der heimische Leitindex ATX gab um 1,58 Prozent auf 3.033,10 Einheiten ab. Im Späthandel ließ eine aufgehellte Stimmung an der US-Technologiebörse Nasdaq nach den jüngsten Verlusten auch in Europa die Rückgänge etwas eindämmen.

Nach zwei Erholungstagen setzte der ATX damit aber seinen Abwärtsschub wieder fort. Vor den zwei Gewinntagen hatte der Index bereits vier deutliche Minussitzungen in Folge absolviert. Die hohen Inflationszahlen aus den USA vom Vortag wirkten europaweit am Berichtstag belastend. Die Anleger sorgen sich nun vor einer Reihe an aggressiven Leitzinserhöhungen von der Fed um die Preisentwicklung einzudämmen und dies könnte die Wirtschaftsentwicklung einbremsen, hieß es von Experten. In der Eurozone deutet sich ein Zinsschritt nach oben im Juli an.

In Wien zogen die Aktien von Verbund und Wienerberger mit satten Kursabschlägen von 8,4 bzw. 5,3 Prozent die Aufmerksamkeit auf sich. Beide Konzerne hatten vor Handelsauftakt Ergebnisse präsentiert, kursbelastend wirkte aber wohl die schwache Anlegerstimmung.

Der weltgrößte Ziegelkonzern Wienerberger hat im ersten Quartal 2022 von der hohen Nachfrage am Bau profitiert und einen kräftigen Gewinnsprung hingelegt. Laut Analysten der Erste Group wurden die bereits im April vorgelegten vorläufigen Kennzahlen bestätigt.

Der Stromkonzern Verbund ist vor allem dank der höheren Strom-Großhandelspreise mit einem kräftigen Gewinnanstieg ins neue Jahr gestartet und ist im Ausblick auf 2022 etwas optimistischer als bisher. Hier bewertete die Erste Group die Ergebnisse als leicht über den eigenen Erwartungen.

Die Papiere des Branchenkollegen EVN sackten um 4,4 Prozent ab. Deutlich tiefer gingen auch Semperit (minus 4,7 Prozent), Pierer Mobility (minus 4,3 Prozent) und Rosenbauer (minus 3,9 Prozent) aus dem Handelstag.

Unter den schwergewichteten Banken konnte die Aktie der Raiffeisen Bank International ein klares Plus von 3,3 Prozent verbuchen. Bawag zeigten sich mit minus 0,1 Prozent nur wenig verändert und Erste Group verbilligten sich leicht um 0,3 Prozent.

Palfinger bauten ein Plus von 1,1 Prozent. Der Salzburger Kranhersteller übernimmt den 35-prozentigen Minderheitenanteils an Guima Palfinger S.A.S., wodurch der französische Hakengerätehersteller nun komplett im Besitz von Palfinger ist.

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