03.11.2013 17:09:30

Wie weit geht der geheime Cyberwar?

EMFIS.COM - Wird es demnächst vor einem deutschen Untersuchungsausschuss heißen: „Mein Name ist Snowden, Edward Snowden!“ Wenn ja, wird das jeden James Bond in den Schatten stellen und so einiges mehr auslösen als uns bisher bewusst ist. Der amerikanische Geheimnisträger Edward Snowden hat in den letzten Wochen so einiges an Tageslicht gebracht, was zuvor nicht denkbar schien, was die Amerikaner aber für normal halten, nämlich auch befreundete (?) westliche Partner bis ins kleinste Detail auszuspionieren und dies angeblich nur unter dem Vorwand der Terrorabwehr.


Möglicherweise will der  Whistleblower Snowden demnächst Asyl in Deutschland oder in Frankreich beantragen, was ein echter Hammer wäre und eine schwere diplomatische Belastung zu den USA führen könnte. Nicht nur Hans-Christian Ströbele von den Grünen, der durch seine Reise nach Moskau zu Snowden den Stein ins Rollen gebracht hat,   wäre dafür, wenn Snowden vor einem deutschen Untersuchungsausschuss aussagt. Es müsse nach Ströbele endlich die devote Haltung vor den USA abgelegt und Tacheles geredet werden. Tacheles reden ist aber nicht ganz ungefährlich in diesem Zusammenhang, da es einen Haftbefehlt  gegen Snowden seitens der USA wegen Geheimnisverrat  gibt. Snowden ist aber der Ansicht, dass die USA gegen Gesetze und gegen das Völkerrecht verstoßen habe, was nun auch vor einem Untersuchungsausschuss festzustellen wäre.

Nicht nur Angela Merkel, sondern Hunderte von europäischen Politikern wurden angeblich ausspioniert. Der NSA-Chef Keith Alexander geriet damit international unter Beschuss. Er wird sich offenbar ebenso wie sein Stellvertreter im Frühjahr 2014 zurückziehen. Die Geheimdienste gerieten offensichtlich außer Kontrolle, aber nicht nur in den USA, sondern auch in England und einigen anderen Ländern. Die Geheimdienste führen aber schon lange ein unkontrolliertes Eigenleben angeblich zum Wohl der eigenen Nation, was geändert werden muss, nicht nur in den USA.

Was den Geheimdiensten am meisten selbst zu schaffen macht, sind die Hackerangriffe von anderen Ländern, womit in der Tat auch Terrorgefahren einhergehen. So werden von der NSA auch Hackerangriffe aus dem Iran, Nord-Korea und China abgewehrt. Auch russische Hacker sind global im Netz unterwegs und können großen Schaden anrichten, auch in der Industrie. Nach dem Innenminister Hans-Peter Friedrich beläuft sich der Schaden der Industriespionage in Deutschland alleine auf 50 Mrd €. Sehr gut ausgebildet sind aber auch die Hacker von Al Kaida, die auch in geheimen Räumen tätig sind. Einer spioniert dabei den anderen aus oder greift ihn mit Malware oder Spyware an oder versucht diese Attacken abzuwehren.


Geheimdienste haben somit auch eine nutzbringende Funktion, aber sie sollten zumindest gegenüber dem Parlament auch transparent und kontrollierbar sein. Nur ist dies schwer zu bewerkstelligen, wenn Aktionen als „geheim“ tituliert werden oder wenn Sie von Botschaften ausgeführt werden, wobei die Mitarbeiter Immunitätsstatus haben. Wohlmöglich werden demnächst aber einige Diplomaten ausgewiesen, wenn Sie als Spione enttarnt wurden. Geheimdienste können aber auch Kriege provozieren. Die Geheimdienste sind heute überall technisch  gut ausgebildet. Auch im Iran, aber auch in Israel. Wo eigentlich nicht? Die jungen Akademiker kämpfen hier gegenseitig im globalen Krieg um Informationen. Der Cyberwar ist schon lange im Gange und macht auch so einiges möglich, was früher unmöglich erschien. Es gibt also auch Kehrseite bei der elektronischen Revolution „Internet“.  Klar ist nun (schon lange): big brother is watching you, aber wer ist noch im Bunde? Und wie weit geht der Cyberwar und wo endet er?

Dass die NSA auch Google und Facebook ausspioniert hat, könnte nun ein Eigentor werden. Google plant angeblich  nun als „Racheakt“ die beleibtesten Pornoseiten von Obama, die Passwörter vom NSA-Chef Keith Alexander  und die sexuellen Vorlieben einiger NSA-Mitarbeiter zu veröffentlichen. Damit gibt es keine Privatsphäre mehr und Tabus werden gebrochen. Der aufgebrachte Google-Chef Eric Schmidt gibt sich jedenfalls kämpferisch.  Aber wozu wird das alles führen, den auch dies wäre ein Form des Cyberwars von Unternehmen zu Regierungen. Google ist selbst schon eine kleine Weltmacht und fühlt sich nun durch die NSA hintergangen und betrogen. Auch Google ist der Auffassung, dass man Freunde nicht ausspionieren dürfe. Aber was macht Google selbst mit seien umfassenden Daten. „Big data“ wird auch ein globales Thema werden.

Der lachende Dritte könnte Putin werden, der mit Snowden nun eine Trumpfkarte ausspielen kann. Böse Zungen behaupten, er  will  durch die Aussagen von Snowden einen Keil zwischen Europa und den USA treiben, um selbst machtpoltisch nach vorne zu kommen. Russland macht jetzt auch neue Abkommen mit Japan, China und einigen Ländern in Südamerika. Jetzt wird von deutscher Seite gefordert, dass Snowden vor einen Untersuchungsausschuss kommt, was geopolitisch- und -strategisch sehr pikant und brisant wäre.  Damit könnte aber in der Tat das Verhältnis zu den USA empfindlich gestört werden. Möglicherweise wird dieser Ausschuss dann in Moskau tagen, wogegen Putin nichts hätte, Snowden aus eigenen Sicherheitsaspekten jedoch schon. Möglicherweise wird jetzt gerade der größte Krimi in der Geheimdienstgeschichte geschrieben, der alle James Bonds in den Schatten stellt. Die eigentlichen Gefahren lauern dabei im eigenen Schatten wie es im letzten James Bond so schön heißt. Haben Sie eigentlich schon ein Krypto-Telefon? Wenn nein, wird es höchste Zeit!

Für die Weltbörsen ist der NSA-Skandal bisher noch kein Thema, er könnte aber  in 2014 werden, wenn auch Obama unter Beschuss im eigenen Land  gerät. Insbesondere wenn Snowden tatsächlich im nächsten Jahr vor einen Untersuchungsausschuss in Deutschland geladen und noch so einige Details aufgedeckt werden, könnte dies noch ungeahnte Folgen haben.

Die Börsen behandeln den NSA-Skandal noch als non-event. So behauptete der Dax am Freitag die 9000-er Marke und der Dow Jones Industrial Index die 15.600-er Marke, was nahe der Allzeit-Hochs aus dem Oktober ist. Auch die Börsen aus Zentral-und Osteuropa konnten in den letzten 3 Monaten stark zulegen, die Moskauer Börse allein um etwa 20%. Viel Freude macht aber auch die Warschauer Börse, wobei das von mir im EAST STOCK TRENDS empfohlene MIDWIG-Zertifikat für polnische Small und Midcaps schon um 33% zulegen konnte. Auch die Börse Sofia stieg schon um 30%. So gibt es selektiv  auch immer wieder gute Trading- und Outperformancechancen in Osteuropa, wo die Geheimdienste bekannt auch sehr gut ausgebildet sind…

Einige Aktien im Muster-Depot des EAST STOCK TRENDS wie Magnit (>1200%) und Bank of Georgia (>1500%) konnten sich sogar seit Erstempfehlung in 2009  mehr als verzehnfachen. Aussichtsreich sind jetzt auch russische Stahl- und Goldaktien als Turnaround-Kandidaten.

Welche Erholungschancen Sie in Russland und Osteuropa haben und welche Auswirkungen die temporäre US-Pleite  auf die Börsen haben wird, können Sie  im monatlich erscheinenden Börsenbrief EAST STOCK TRENDS (Probe-Abo mit 3 Ausgaben für nur 15 €, siehe www.eaststock.de) nachlesen, der schon nächste Woche erscheint – mit so einigen neuen „Geheimtipps“, die die NSA noch nicht kennt. Beachten Sie bitte auch die dort angegebenen kritischen Chartgrenzen im EST.

TV+Radio-Hinweis: Ich habe einen neuen, eigenen EastStockTV-Channel bei www.youtube.de eingerichtet. Sie brauchen nur bei der Suchfunktion bei www.youtube.com „EastStockTV“ eingeben. Sie können dort auch den TV-Kanal abonnieren. Die aktuelle Sendung befasst sich mit dem Thema „Cyberwar“, aber auch welche neuen Investmentchancen sich in Osteuropa nun ergeben. EastStockTV, Folge 5 können Sie jetzt unter  http://www.youtube.com/watch?v=tyjOC3bC1WE   abrufen.


Wenn Sie hier bestimmte Themen besprochen möchten, dann schreiben Sie es mir. Ich werde dann auch versuchen, Klartext wie immer zu  reden. In einem Radio-Interview bei Börsenradio Networks AG (www.brn-ag.de) gebe ich zudem Auskunft darüber, welche Märkte in Osteuropa jetzt besonders interessant sind. Sie können sich das Interview jetzt bei www.eaststock.de, dort unter der Rubrik „Interviews“ runterladen. Das nächste TV-Interview im DAF (www.daf.fm) über die Ostbörsen wird am 14. November 2013 in Frankfurt/M stattfinden.


Seminar-Hinweis: Das nächste ESI-Ostbörsen-Seminar „Go East – In der Krise liegt die Chance!“ findet am 13. November 2013 um 17.30 Uhr in Frankfurt/M gleich nach dem Eigenkapital-Forum statt. Info und Anmeldung unter www.eaststock.de, dort unter Seminar oder telefonisch unter 040/6570883 bei der ESI GmbH.

Eine wesentlich ausführlichere   Analyse  des russischen Aktienmarktes und der Entwicklungen an den Welt- und Ostbörsen   können  Sie  sich runterladen, wenn Sie jetzt  den kostenlosen Newsletter von Andreas Männicke unter www.andreas-maennicke.de bestellen. Dort gibt es auch ein Archiv von allen vorherigen Kolumnen, die  abrufbar sind. Nutzen Sie diese kostenlosen Infos jetzt!

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