01.02.2018 22:53:42
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Westfalenpost: Gleichgültigkeit und Ausgrenzung / Kommentar von Walter Bau zur Gewalt gegen Christen
Hagen (ots) - Die christlichen Kirchen in Deutschland beklagen
seit langem das Verschwinden des Glaubens aus dem Alltag. Angesichts
dieser Entwicklung klingt es beinahe seltsam, wenn von einer
steigenden Zahl von Fällen religiös motivierter Gewalt gegen Christen
in Deutschland zu berichten ist. Rund 100 Straftaten listet die
Statistik 2017 des BKA auf. Folgt der Gleichgültigkeit gegenüber dem
Glauben die Ausgrenzung von Gläubigen? Auch wenn jeder einzelne Fall
von religiös motivierter Gewalt ein Fall zu viel ist - die Zahlen
sind verschwindend gering verglichen mit denen in anderen Ländern.
Die Hilfsorganisation Open Doors listete kürzlich rund 50 Staaten
auf, in denen 200 Millionen Christen weltweit in hohem Maße verfolgt
werden. In einem gemeinsamen Bericht von katholischer und
evangelischer Kirche heißt es mahnend, dass gerade auch Konvertiten
dem Risiko ausgesetzt sind, Opfer religiös motivierter Gewalt zu
werden. Vielerorts werde deshalb gerade der Glaubenswechsel zur
"Nagelprobe der Religionsfreiheit". Und dieses Problem rückt auch in
Deutschland immer mehr in den Fokus. Hunderte zugewanderte
muslimische Flüchtlinge sind zum christlichen Glauben übergetreten.
So ziehen sich die Konvertiten den Zorn muslimischer Fundamentalisten
zu. Das kann lebensgefährlich werden. Katholische wie evangelische
Amtskirche in Deutschland haben dieses heikle Thema lange mit spitzen
Fingern angefasst. Anfeindungen und Übergriffe gegen christliche
Flüchtlinge werteten sie als Einzelfälle, nicht als systematisches
Problem. Die von Open Doors vorgelegten Zahlen sprechen da eine
andere Sprache. Sie sind als Warnung zu nehmen. Sollte ausgerechnet
unsere immer säkularer ausgerichtete Gesellschaft zum Schauplatz
zunehmender Gewalt durch religiöse Fanatiker werden, wäre das fatal.
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Pressekontakt: Westfalenpost Redaktion
Telefon: 02331/9174160
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