20.05.2016 23:02:42
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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Niersbach
Bielefeld (ots) - Sportfunktionäre kleben an ihren Stühlen wie
einst die KP-Kader zu Zeiten des Kalten Krieges. Selbstreflexion gilt
in diesen Kreisen als Charakterschwäche. Motto: Ich bin mächtig,
alles andere interessiert mich nicht. Das aktuellste Beispiel für
Uneinsichtigkeit ist Wolfgang Niersbach. Der Ex-Chef von 6,7
Millionen deutschen Fußballern hat sich mit seinem Verhalten vor der
WM 2006 und bei der Aufarbeitung der Sommermärchenaffäre derart
dilettantisch und unaufrichtig verhalten, dass ein geordneter Rückzug
allein schon die eigene Selbstachtung nahegelegt hätte. Aber der
65-Jährige wollte und sollte für den DFB noch ein wenig die Sitze bei
Fifa und Uefa warmhalten. Das Funktionärswesen des Sports befindet
sich weltweit in einer gewaltigen Glaubwürdigkeitskrise. Die Zahl der
Klagen etwa, die gegen Entscheidungsträger der Fifa anhängig sind,
übersteigen die der Mitgliedsländer. Und seit dem Wechsel des
Fifa-Vorsitzes vom Schweizer Blatter zum Schweizer Infantino ist von
einer Reform nichts zu spüren. Und auch beim nationalen Verband
wartet man weiter gespannt auf eine geistig-moralischen Wende.
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Pressekontakt: Westfalen-Blatt Chef vom Dienst Nachrichten Andreas Kolesch Telefon: 0521 - 585261
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