01.06.2018 23:03:44
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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu den US-Strafzöllen
Bielefeld (ots) - Noch ist es zu früh, von einem Handelskrieg zu
sprechen. Aber die Messer werden bereits gewetzt. Derzeit sprechen
alle Anzeichen für eine weitere Eskalation des Streits zwischen den
USA und Europa. Die Spirale aus Zöllen und Vergeltungszöllen
beginnt sich seit Freitag zu drehen. Es ist ein Dilemma - vor allem,
weil es in diesem Konflikt nur Verlierer geben kann. Was sich in
den vergangenen Wochen zwischen den USA und Europa abgespielt hat,
ist ein Rückfall in längst überwunden geglaubte Handelsstrukturen,
als jeder Staat allein in bilateralen Abkommen versuchte, das
Optimum für sich herauszuholen, und seine eigenen Märkte durch hohe
Zölle abschottete. Nun erleben wir eine Rückkehr zu diesem
unsäglichen Protektionismus. Der Konflikt kommt für Europa zur
Unzeit, hat doch die Staatengemeinschaft genug damit zu tun,
ihren Zusammenhalt zu sichern. In immer mehr Ländern gelangen
EU-kritische Politiker an die Macht, gewählt von frustrierten Bürgern
so wie jetzt in Italien - die sich von Brüssel gegängelt sehen und sich daher von der Gemeinschaftsidee abwenden. Tatsächlich ist die EU in ihrer Existenz mehr denn je bedroht. Außenminister Heiko Maas (SPD) klingt fast hilflos, wenn er erklärt: »Unsere Antwort auf 'America First' kann nur heißen: 'Europe united'.« Europa will kämpfen, zieht aber lädiert in diese schmutzige Schlacht mit US-Präsident Donald Trump. Mit Vergeltungszöllen auf US-Produkte wie Whiskey, Erdnussbutter und Motorräder will die EU Trump unter Druck setzen - doch um welchen Preis? Harley Davidson hat seinen Sitz in Wisconsin - jenem Bundesstaat, aus dem Paul Ryan, der Sprecher des Repräsentantenhauses, stammt. Ungewollt schließen die Europäer die Reihen hinter dem US-Präsidenten so nur noch fester. Die EU will nicht als der Dumme dastehen und lässt ihre nicht gerade ausgeprägten Muskeln spielen. Doch ist diese Strategie wirklich klug? Wird Trump, der Unberechenbare, nicht noch mehr gereizt? Es wäre gut, die Nerven zu bewahren und cool zu bleiben. Die Zölle auf Stahl und Aluminium sind ungerecht. Sie verstoßen gegen geltendes Recht. Aber sie sind verschmerzbar. Ein Handelskrieg, wenn er sich denn auf die Autoindustrie ausweiten würde, wäre es nicht.
so wie jetzt in Italien - die sich von Brüssel gegängelt sehen und sich daher von der Gemeinschaftsidee abwenden. Tatsächlich ist die EU in ihrer Existenz mehr denn je bedroht. Außenminister Heiko Maas (SPD) klingt fast hilflos, wenn er erklärt: »Unsere Antwort auf 'America First' kann nur heißen: 'Europe united'.« Europa will kämpfen, zieht aber lädiert in diese schmutzige Schlacht mit US-Präsident Donald Trump. Mit Vergeltungszöllen auf US-Produkte wie Whiskey, Erdnussbutter und Motorräder will die EU Trump unter Druck setzen - doch um welchen Preis? Harley Davidson hat seinen Sitz in Wisconsin - jenem Bundesstaat, aus dem Paul Ryan, der Sprecher des Repräsentantenhauses, stammt. Ungewollt schließen die Europäer die Reihen hinter dem US-Präsidenten so nur noch fester. Die EU will nicht als der Dumme dastehen und lässt ihre nicht gerade ausgeprägten Muskeln spielen. Doch ist diese Strategie wirklich klug? Wird Trump, der Unberechenbare, nicht noch mehr gereizt? Es wäre gut, die Nerven zu bewahren und cool zu bleiben. Die Zölle auf Stahl und Aluminium sind ungerecht. Sie verstoßen gegen geltendes Recht. Aber sie sind verschmerzbar. Ein Handelskrieg, wenn er sich denn auf die Autoindustrie ausweiten würde, wäre es nicht.
OTS: Westfalen-Blatt newsroom: http://www.presseportal.de/nr/66306 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_66306.rss2
Pressekontakt: Westfalen-Blatt Chef vom Dienst Nachrichten Andreas Kolesch Telefon: 0521 - 585261
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