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12.04.2017 23:21:56

Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu dem Anschlag in Dortmund

Bielefeld (ots) - Die beste Nachricht unter all den schlechten ist, dass es den beiden Verletzten, dem Polizisten und dem BVB-Spieler Marc Bartra, etwas besser geht. Auch die Solidarität, die Besonnenheit der Fußballfans beider Vereine, aber auch das umsichtige Verhalten der BVB-Verantwortlichen und der Polizei tun gut und sind wichtig angesichts der ernsten Nachrichtenlage. Kurz vor Ostern können wir nur erleichtert sein, dass nicht noch Schlimmeres in Dortmund passiert ist. Auch dieser Anschlag zeigt, dass Terror zu allem fähig ist. So ist die harte Wirklichkeit. Wenn man sich nur überlegt, dass die Sprengsätze mit Metallstücken ausgestattet waren und einen Wirkungsradius von etwa 100 Metern hatten, dann wird deutlich, dass die BVB-Spieler am Dienstagabend nur knapp einer Katastrophe entkommen sind. Offenbar hatten die Täter nur ein Ziel: eine Tat zu begehen von größtmöglicher Öffentlichkeitswirkung mit Opfern der Dortmunder Mannschaft - einem Bundesliga-Team aus der Champions League, das in ganz Deutschland und darüber hinaus zu den beliebtesten zählt. Wir werden uns leider mit Anschlägen noch Jahre beschäftigen müssen. Das Schlimmste ist diesmal zum Glück nicht passiert. Aber erneut stellen wir uns die Frage nach dem Warum. Auch wenn es nun Hinweise gibt, dass es sich offenbar um einen islamistischen Anschlag handelt, hilft das nicht wirklich weiter. Vielmehr wird uns dadurch abermals bitter vor Augen geführt, was wir leider schon seit Jahren wissen. 1. Es gibt keine absolute Sicherheit. 2. Es kann immer und überall passieren. 3. Die Täter sind zu allem bereit. Aber richtig ist auch, dass wir uns dem Terror nicht beugen werden, auch nicht nach der Tat von Dortmund. Diese Form von Gewalt wird eine Gesellschaft niemals besiegen können. Dass die Fußballfans am Dienstag wütend waren, als sie von der Absage erfuhren, ist verständlich. Dass sie gestern das Fußballspiel nicht so unbeschwert genießen konnten, wie das sonst der Fall ist, auch das ist nachzuvollziehen. Aber am Ende stehen diese Dinge in keinem Verhältnis dazu, was alles hätte passieren können. Auch wenn es für die Beteiligten - allen voran für die Spieler - sicher nicht leicht war: Es ist richtig, dass die Begegnung bereits gestern nachgeholt wurde, trotz des 2:3. Wenn die Tat wirklich auf das Konto von Islamisten gehen sollte, muss die Frage nach dem Umgang mit eben diesen gewaltbereiten Fanatikern dringender denn je auf die politische Tagesordnung, auch und gerade vor der Wahl in Nordrhein-Westfalen. Den Behörden sind etwa 200 islamistische Gefährder in Deutschland bekannt. Es muss das Ziel sein, diese tickenden Zeitbomben zu überwachen und - wenn möglich - festzusetzen und zu überführen.

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Pressekontakt: Westfalen-Blatt Chef vom Dienst Nachrichten Andreas Kolesch Telefon: 0521 - 585261

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