10.11.2014 20:27:59

Weser-Kurier: Zum ADAC-Postbus schreibt Andreas Holling:

Bremen (ots) - Bis zum Wochenende noch gefeierter Gewinner des Lokführerstreiks, holte die wirtschaftliche Realität den Fernbusmarkt gestern bereits wieder ein. Mit DeinFernbus.de meldete zunächst ein Pionier der Branche Insolvenz an, dann erklärte der ADAC das Ende seines Engagements. Nicht einmal 13 Monate lang rollten die gelben Busse des Joint Ventures mit der Deutschen Post AG über die Straßen der Republik. Der Fernbusmarkt sei ein "wirtschaftlich ein vielversprechendes Geschäftsfeld", hatte ADAC-Präsident Peter Meyer noch zum Start des Linienbetriebs am 1. November 2013 frohlockt. Nun scheint Ernüchterung eingetreten zu sein. Das finanzielle Risiko in dem hart umkämpften Markt ist den Süddeutschen zu groß. Man wolle sich lieber auf sein Kerngeschäft konzentrieren, heißt es aus München. Eine gute Entscheidung, denn der gefeierten Boombranche droht eine harte Landung. Zwar nimmt die Zahl der Linien stetig zu. Die Marktbereinigung ist jedoch in vollem Gange - ausgetragen nicht zuletzt über den Ticketpreis. Fast 80 Prozent der Fahrgäste reisen heute mit einem der drei großen Anbieter. Als Nummer vier will die Deutsche Post nun ohne den ADAC weitermachen. Ob dies angesichts der niedrigen Fahrpreise und der geringen Gewinnmargen jedoch Erfolg haben kann, ist mehr als fraglich.

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