26.01.2014 20:39:59
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Weser-Kurier: Über Schulsozialarbeit in Niedersachsen schreibt der "Weser-Kurier" (Bremen) in seiner Ausgabe vom 27. Januar 2014:
Bremen (ots) - Sozialarbeit an Schulen ist wichtiger denn je.
Keine Frage. Kinder und Jugendliche verbringen einen Großteil ihrer
Zeit in der Schule. Wo, wenn nicht dort, können die Probleme, die zu
Hause nicht verstanden werden, gelöst werden? Ob Schule es will oder
nicht, sie muss soziale Aufgaben übernehmen. Da hilft die Kritik an
Eltern, die die Erziehung den Lehrern überlassen, wenig. Natürlich
dürfen Mütter und Väter nicht aus der Verantwortung entlassen werden.
Dennoch darf niemand die Augen vor dem verschließen, was Alltag an
Schulen ist: Da wird gemobbt und geschlagen, da werden Drogen
konsumiert und Schulversager produziert. Da prallen Welten
unterschiedlichster Herkunft aufeinander. Da versuchen sich
diejenigen zu profilieren, die sonst keine Beachtung finden - im
Unterricht, daheim oder in der Gesellschaft. Da braucht es Menschen,
die das Sozialverhalten trainieren. Nicht nur mit schwierigen Kindern
aus armen Verhältnissen, sondern auch mit materiell verwöhnten, aber
emotional vernachlässigten Kindern aus ganz normalen gutbürgerlichen
Familien. Anti-Gewalt-Projekte wie "Faustlos" oder die zahlreichen
Streitschlichter-Programme zeigen, dass sich soziales Engagement an
Schulen lohnt. Schulsozialarbeiter sind aus diesem Alltag einfach
nicht mehr wegzudenken. Warum also streiten Politiker über
Zuständigkeiten, wenn die Bedeutung der Aufgabe doch außer Frage
steht? Richtig ist, dass der Bund die Finanzierung der
Schulsozialarbeiter nur für einen begrenzten Zeitraum übernommen hat,
weil Schule in Deutschland nun einmal Ländersache ist. Richtig ist
auch, dass der Bund den Kommunen als Sozialhilfeträger mehr Geld zur
Verfügung stellt - Milliarden. Ein Teil dieses Geldes muss fest für
die Schulsozialarbeit eingeplant werden. Schließlich geht es um
Prävention, die sich auszahlen wird, durch weniger Schulverweigerer
und mehr Abiturienten, vor allem aber durch mehr soziale Kompetenz in
einer durch und durch individualisierten Gesellschaft. Die
Sozialpädagogen an den Schulen aber können nur dann Erfolge erzielen,
wenn sie eine Chance haben, kontinuierlich zu arbeiten. Denn ihre
Arbeit lebt von Vertrauen.
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