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07.03.2017 23:07:56

Weser-Kurier: Kea Müttel über den Frauentag

Bremen (ots) - Jedes Jahr am 8. März fangen die Diskussionen wieder an, ob ein Internationaler Frauentag überhaupt notwendig ist.  Häufig wird aber nur über und nicht mit den betroffenen Frauen geredet. Die sexuellen Übergriffe in der Silvesternacht vor zwei Jahren in Köln nutzten vor allem Rechtspopulisten, um sich vordergründig für Frauen einzusetzen. In Wirklichkeit richteten sich ihre Attacken aber gegen Geflüchtete. Dass gerade die Rechtspopulisten ein rückwärts gewandtes Frauenbild propagieren und keine gleichberechtigte Gesellschaft wollen, wurde allerdings kaum thematisiert. Auch bei dem Gina-Lisa-Prozess wurde die Debatte darüber, was eine Vergewaltigung ist, emotional geführt. Das Gesetz wurde verschärft, der Slogan "Nein heißt Nein" weit über feministische Uni-Gruppen hinaus bekannt. Aber es gab auch eine Gegenseite. In Kommentarspalten wurde zu Vergewaltigungen aufgerufen. Die Debatte ließ all die emporkommen, die allein die Diskussionen über Gleichberechtigung schon als Angriff auf sich selbst werten. Sie fanden die Debatte überflüssig. Und sie finden mit Sicherheit auch den Frauentag überflüssig. Dass Frauen noch immer weniger verdienen, häufiger von häuslicher Gewalt und sexuellen Übergriffen betroffen sind, interessiert sie nicht. Dagegen gilt es, zu kämpfen, Männer und Frauen zusammen. Wenn der 8. März nur einige Menschen zum Nachdenken anregt, verdeutlicht das einmal mehr seine Notwendigkeit! Auch im Jahr 2017. Leider.

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