WDH/ROUNDUP: Gesamtumschlag der niedersächsischen Seehäfen wächst leicht

(überflüssiges Wort im ersten Absatz gestrichen)

OLDENBURG (dpa-AFX) - Die niedersächsischen Seehäfen haben ihren Umschlag 2014 leicht gesteigert. Insgesamt gab es ein Plus von einem Prozent auf 46,4 Millionen Tonnen. Die Entwicklung in den einzelnen Häfen zwischen Cuxhaven und Emden war dabei unterschiedlich, einen Rückschlag gab es für den JadeWeserPort (JWP) in Wilhelmshaven.

Den größten Zuwachs habe der Hafen Brake an der Weser mit einem Plus von 11 Prozent auf 6,3 Millionen Tonnen erreicht, sagte die Geschäftsführerin der Seaports of Niedersachsen GmbH, Inke Onnen-Lübben, am Montag in Oldenburg. In Emden blieb der Gesamtumschlag mit 4,4 Millionen Tonnen stabil. Dort wurde aber ein neuer Rekord beim Umschlag von Autos erreicht. 1,31 Millionen Fahrzeuge bedeuteten ein Plus von 6 Prozent. Der größte niedersächsische Hafen in Wilhelmshaven schlug mit 24,2 Millionen Tonnen rund 2 Prozent weniger um als 2013. Dort gab es vor allem bei Kohle und Baustoffen ein Minus. Öl und Chemikalien legten dagegen zu.

Eine besondere Situation besteht weiterhin im 2012 eröffneten JadeWeserPort. "2014 war ein grausames Jahr", sagte der niedersächsische Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD). Nachdem 2013 nur 76 000 Standardcontainer (TEU) bewegt worden waren, ging die Zahl im vergangenen Jahr auf 67 000 TEU zurück. "Da hilft es nicht, das irgendwie schönzureden." Dennoch will Lies noch in diesem Jahr das Ergebnis einer Machbarkeitsstudie für die zweite Ausbaustufe des JWP vorstellen. Der Hafen ist bisher für 2,7 Millionen TEU ausgelegt.

Lies erwartet im laufenden Jahr eine deutliche Belebung im JWP. Drei Übersee- und vier Feederdienste (Zubringer) sollen den Hafen regelmäßig anlaufen. Auf eine erwartete Umschlagszahl für 2015 wollte der Minister sich aber nicht festlegen. Für einen Ausbau des JWP werde das Jahr 2025 ins Auge gefasst. "Wer sich heute im Hafen ansiedelt, will auch Perspektiven haben", sagte Lies. "Ich glaube, dass dieses Signal wichtig ist." Alle Prognosen gehen von einem deutlichen Wachstum des weltweiten Containerverkehrs aus. Die Schiffsgrößen sollen weiter zulegen.

2015 sollen insgesamt 80 Millionen Euro in die niedersächsischen Seehäfen investiert werden. Ein Schwerpunkt sind nach Angaben des Ministers neue Liegeplätze für den Autoumschlag in Cuxhaven und Emden.

Der Bau eines weiteren Schiffsliegeplatzes zwischen Emspier und Emskai im Emder Außenhafen mit einem Finanzvolumen von 55 Millionen Euro sei bereits in Planung, sagte Lies. Das ermögliche eine Ausweitung des Autoumschlags. Aktuell werde ein weiterer Liegeplatz an Dalben (Pfosten im Fluss) für 8,2 Millionen Euro gebaut, der es ermöglicht, Autos direkt von den großen Überseeschiffen auf kleine Frachter umzuladen.

Im Gespräch mit Oberbürgermeister Bernd Bornemann (SPD) und dem Vorsitzenden der Emder Kaufmannschaft, Claas Brons, kündigte Lies Planungen für Grundsanierung oder Neubau der großen Seeschleuse an. In 10 bis 15 Jahren sei hier eine Investition von geschätzt 300 bis 350 Millionen Euro nötig./moe/DP/he