15.11.2013 19:49:39
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WAZ: Rot-schwarzer Frust, grüne Lust - Kommentar von Ulrich Reitz
Weshalb soll, könnte sich der gemeine Genosse fragen, was 2017 möglich sein kann, 2013 unmöglich sein? Und wenn denn selbst die Funktionäre auf einem Parteitag ihre Führung derart abstrafen, weshalb sollten dann sie, die in keiner gewählten Mitverantwortung stehen, staatstragender sein als ihre eigenen Abgesandten? Dies alles auch darum, weil seit den Verhandlungen eine Große Koalition aus Genossensicht auch nicht unbedingt attraktiver geworden ist.
Nun sitzt der Frust nicht nur bei den Genossen tief und fest. Auch der normale Christdemokrat hat nullkommanull Grund zur Freude. Schon vor der Wahl wusste er nicht mehr, was die CDU ist, außer AM. Seitdem ist er auch nicht schlauer geworden. Vielmehr sieht er nach dem fast grandiosen Wahlerfolg seiner Partei nun tagtäglich den Berlinern dabei zu, wie ein Wahlverlierer mit einem Wahlgewinner umgeht, als habe der Sieger krachend verloren.
Und grübelnd fragt er sich, was denn von seiner Partei übrig bleibt, falls SIE in vier Jahren weg sein sollte. Eine Antwort findet er nicht, weil Merkel schon vor der Wahl die Schwarzen rot gefärbt hat und nach der Wahl nur noch verhindern will (Steuererhöhungen, Mindestlöhne, Doppelpässe, usw.) und nichts zu gestalten weiß.
Schon jetzt wird diese Elefantenhochzeit von den Elefanten als Verlust mindestens mal ihrer Stoßzähne wahrgenommen. Ob aus so viel Frust jemals Freude wächst? Zum Beispiel daran, Europas erfolgreichstes Land erfolgreich in der Spur zu halten?
In seinem herbstlichen Busch sitzt lauernd so mancher Grüne. Und macht sich seine Gedanken. Falls die Genossen am Ende Nein sagen, könnte man ja, was die SPD mit der Union ausgehandelt hat, der CDU hinhalten und sagen, auf dieser Basis ginge es auch mit ihnen, den Grünen. Plus natürlich ein bisschen was gegen den Klimawandel und für Multikulti. Könnte gehen.
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