14.08.2015 12:21:00
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Vor Einschnitten bei Air Berlin - Auslagerungen an Niki im Gespräch
Teile des Unternehmens wie etwa die Wartung oder administrative Funktionen könnten ausgegliedert werden, die billiger operierende österreichische Tochter Niki könnte nach dem Vorbild der Lufthansa-Tochter Eurowings mehr Strecken übernehmen, die sich für die Hauptmarke Air Berlin nicht mehr rentieren, heißt es in der "Süddeutschen Zeitung".
Auf der Kurzstrecke bläst vor allem Ryanair zum Angriff und auf der touristischen Langstrecke nimmt die Lufthansa mit der Billigtochter Eurowings den Konkurrenten Air Berlin ins Visier. Konzernchef Stefan Pichler wird, so meinen Insider, um eine Konfrontation mit der Belegschaft nicht umhinkommen: Gelingt es ihm nicht, ihr deutliche Zugeständnisse abzuringen, wird Pichler dem Beispiel der Lufthansa folgen müssen, schreibt die "Frankfurter Neue Presse": Nach dem Vorbild von Eurowings würde dann die deutlich billiger operierende Tochter Niki "in großem Umfang" Strecken von der Mutter übernehmen - vor allem abseits der Air-Berlin-Hubs Berlin und Düsseldorf.
Berichte über eine Bedrohung durch die neue Lufthansa-Tochter Eurowings wurden bei Air Berlin zuletzt nur als "Spekulation" bezeichnet.
Das Streckennetz dürfte jedenfalls deutlich ausgedünnt und umgebaut werden - eine interne Studie dazu ist nach Informationen aus Berlin seit einigen Wochen fertig. Die Folge: Air Berlin dürfte dann deutlich zu viele Mitarbeiter für das Restprogramm haben.
Einen Überhang bei den Piloten will Air Berlin einvernehmlich lösen. Zuletzt hatte es geheißen, bis zu 200 Piloten sollten zu Etihad wechseln. "Wir zwingen keinen Piloten, woanders hinzugehen", hieß es in der Quartalskonferenz am Donnerstag. Den überzähligen Flugzeugführern werde der Wechsel zu sieben verschiedenen Airlines angeboten. Insgesamt will sich Air Berlin auf sein Kerngeschäft konzentrieren: Touristik. "Alles andere kommt auf den Prüfstand", hieß es zu diesem Thema. Für die Luftfahrtsparte des Unternehmens werden laut "Berliner Morgenpost" Kooperationen geprüft.
Laut "Handelsblatt" steht fest, dass für Air Berlin die nächste Rettungsaktion bevorsteht - allem Anschein nach erneut durch Großaktionär Etihad. Die Airline aus Abu Dhabi, die seit 2011 knapp 30 Prozent an Air Berlin hält und der Gesellschaft seit Jahren mit Finanzspritzen den Flugbetrieb sichert, muss mit Liquidität aushelfen. Am 10. November wird für Air Berlin eine Anleihe über 195 Mio. Euro fällig, für die das eigene Geld kaum reicht. In der Konzernkasse befanden sich Ende Juni gerade einmal 219 Millionen Euro.
Die Anleihe könne trotzdem zurückgezahlt werden, beteuerte dazu der Vorstand, da man eine entsprechende "Kreditrahmenvereinbarung" mit Etihad besitzt.
(Schluss) rf/pro
ISIN GB00B128C026 WEB http://www.airberlin.com http://www.flyniki.com
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