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17.03.2017 23:14:45

UPDATE2/Piëch will bei Volkswagen aussteigen

   --Piëch verhandelt über Ausstieg bei der Porsche SE

   --Porsche: Nicht abzusehen, ob es zu einer Transaktion kommt

   --Piëch-Anteil hat Marktwert von gut 1,1 Milliarden Euro

   (NEU: weitere Details, Informant, Kontext)

   Von Bill Boston

   FRANKFURT (Dow Jones)--Volkswagen-Großaktionär Ferdinand Piëch plant offenbar seinen Ausstieg bei dem Autokonzern. Der 79-jährige Firmenpatriarch, der 14,7 Prozent an der Porsche Holding hält, verhandelt derzeit über einen Verkauf eines Großteils seiner Beteiligung an Mitglieder der Familien Porsche und Piëch. Der gesamte Anteil hatte am Freitag einen Marktwert von rund 1,14 Milliarden Euro. Die Porsche Holding verfügt über die Mehrheit der Stimmrechte am Volkswagen-Konzern und gilt daher als eigentliches Machtzentrum des weltweit größten Autoherstellers.

   Sollte der langjährige VW-Chef und Aufsichtsratsvorsitzende tatsächlich seinen Anteil verkaufen, wäre das eine einschneidende Zäsur. Piëch hat den Wolfsburger Konzern über viele Jahre maßgeblich geprägt und sich bis zu seinem Rücktritt als Aufsichtsratschef vor rund zwei Jahren immer wieder aktiv eingemischt. Ob es letztlich zu einer Transaktion kommt, sei aktuell nicht abzusehen, teilte die Porsche Holding am Freitag weiter mit.

Familien-Holding verfügt über 1,2 Milliarden Euro an Barmitteln Sollten sich die Familien zum Kauf des Anteils entscheiden, dürften sie das finanziell wohl ohne größere Probleme stemmen können. Die Familien-Holding verfüge über Barmittel von rund 1,2 Milliarden, die für den Erwerb des Anteils genutzt werden könnten, so ein Informant. Die beiden Familien besitzen ein Vorkaufsrecht für die Beteiligung.

   Konkrete Auswirkungen hätte ein Verkauf des Anteils auf Volkswagen oder die zahlreichen Tochterunternehmen wie Audi, Seat oder Skoda nicht. Es dürfte aber letztlich dazu führen, dass sich die Repräsentation der Familie bei dem Konzern ändert. Ende Mai wird der Aufsichtsrat der Porsche-Holding neu gewählt. Dabei treten die Arbeitnehmervertreter aus dem Gremium aus, dass dann entsprechend verkleinert wird.

   Zudem wird dann erwartet, dass Piëch bei diesem Treffen ebenfalls aus dem Kontrollgremium ausscheidet. Einer seiner Cousins, Hans-Peter Porsche, könnte dann ebenfalls aus dem Gremium austreten und den Posten an seinen Sohn Peter Daniell Porsche übergeben, so die informierte Person. "Diese Dinge werden derzeit diskutiert und könnten bald entschieden werden", so der Informant.

Machtwechsel im Porsche-Clan Der Machtwechsel innerhalb des Porsche-Clans bringt eine neue Generation hervor, die künftig Schlüsselpositionen innehaben werden. Im Gegensatz zu ihren Vätern ist aber niemand der jüngeren Familienmitglieder Ingenieur oder strebt eine aktive Rolle im Tagesgeschäft des VW-Managements an.

   Piëch war bis 2002 VW-Vorstandsvorsitzender und im Anschluss bis 2015 im Aufsichtsrat des Autokonzerns. Seinerzeit verlor er den Machtkampf mit dem damaligen Vorstandschef Martin Winterkorn und musste aus dem Kontrollgremium ausscheiden. Der Skandal um manipulierte Abgaswerte kostete wenig später Winterkorn das Amt. Seither gibt es Streit um die Frage, wer wann über was Bescheid gewusst hat. Piëch wirft Vorständen und Aufsichtsräten des Konzerns vor, von den Abgasmanipulationen weit früher als bisher eingestanden gewusst zu haben. Diese weisen das allerdings zurück.

   (Mitarbeit: Markus Klausen und Matthias Goldschmidt)

   Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

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   March 17, 2017 17:44 ET (21:44 GMT)

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