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17.03.2017 20:54:41

UPDATE/Merkel und Trump demonstrieren Harmonie

   --Erstes persönliches Treffen

   --Kanzlerin wirbt für TTIP

   --BMW-Chef lädt Präsident zu Jubiläum ein

   (NEU: durchgehend mehr Details)

   Von Stefan Lange

   WASHINGTON/BERLIN (Dow Jones)--US-Präsident Donald Trump und Kanzlerin Angela Merkel haben bei ihrem ersten persönlichen Treffen demonstrativ auf Einigkeit gesetzt. Nach den verbalen Attacken Trumps auf die Kanzlerin bemühten sich beide Politiker in Washington um einen harmonischen Auftritt. Kontroverse Themen wurden auf einer Pressekonferenz am Freitag nicht angesprochen. Trump hatte etwa Merkels Flüchtlingspolitik in der Vergangenheit mehrfach scharf kritisiert. Die Kanzlerin warb immerhin um die Wiederaufnahme der TTIP-Verhandlungen.

   Sie würde sich freuen, wenn es zu TTIP-Verhandlungen kommen würde, sagte Merkel und wies darauf hin, dass ja nicht Deutschland alleine, sondern die EU-Kommission Handelsabkommen verhandele. Deutschland habe dabei aber die Erfahrung gemacht, dass jedes bisherige Abkommen mehr Arbeitsplätze nach Deutschland und die EU insgesamt gebracht habe. Es sei dabei mehr als fair, wenn beide Seiten "einen Gewinn" aus solch einem Abkommen ziehen wollten.

Trump fordert Fairness für die USA Trump nahm zu TTIP konkret keine Stellung, betonte aber, dass er für freien Handel eintrete. Dieser Handel müsse aber fair für die USA sein, sagte der US-Präsident. Die USA seien in der Vergangenheit diesbezüglich von anderen Staaten unfair behandelt worden und das werde jetzt ein Ende haben.

   Trump betonte, dass es "eine große Ehre" sei, Merkel im Weißen Haus willkommen zu heißen. Deutschland und Amerika hätten viel gemeinsam, betonte er. Nach einem Gespräch mit Wirtschaftsvertretern beider Seiten lobte Trump, Deutschland habe "einen unglaublichen Job" bei der Ausbildung von Arbeitskräften in den USA gemacht.

Unterstützung für Frauen und Nato Trump versprach zudem, das "volle Potenzial der Frauen in unserer Wirtschaft zu ehren und zu achten". Möglicherweise reagierte der Präsident damit auf Äußerungen von Merkel im vorherigen Gespräch. Merkel hat die Frauenförderung zu einem Schwerpunkt der deutschen G20-Präsidentschaft in diesem Jahr gemacht.

   Trump bekräftigte außerdem, dass er Merkel seine Unterstützung für die Nato zugesagt habe. Der Präsident erneuerte aber auch seine Kritik, dass nicht alle Nato-Staaten gleichermaßen in die Kasse einzahlten. Mit Blick auf das Abkommen von Minsk sagte Trump, er schätze die Führungsrolle von Merkel und Hollande bei der Lösung des Ukraine-Konflikts.

Kanzlerin dankt Amerika Merkel würdigte Amerikas Rolle beim Wiederaufbau Deutschlands. "Wir, die Deutschen, haben den USA sehr viel zu verdanken", sagte die Kanzlerin. Der wirtschaftliche Aufstieg Deutschlands sei durch Marshallplan erst möglich geworden.

   Für sie sei es wichtig gewesen, dass sie mit Trump über den Militäreinsatz in Afghanistan habe sprechen können, sagte Merkel und versprach, dass Deutschland sein Engagement am Hindukusch fortsetzen und mit den USA dabei "Hand in Hand" zusammenarbeiten werde. Die gelte auch für den Kampf gegen den islamistischen Terror und das Bemühen um eine politische Lösung für Syrien und Libyen. Insgesamt habe sie einen "sehr guten, offenen ersten Austausch" mit Trump gehabt, sagte Merkel.

Die Tochter ist mit dabei Merkel und Trump hatten sich nach der offiziellen Begrüßung zunächst zu einem kurzen Vier-Augen-Gespräch zurückgezogen. Dann kam US-Vizepräsident Mike Pence hinzu und schließlich gab es ein Treffen mit Wirtschaftsvertretern. Merkel hatte dazu Siemens-Chef Joe Kaeser, BMW-Chef Harald Krüger und Schaeffler-Boss Klaus Rosenfeld mit auf die Reise genommen.

   An dem Treffen mit Unternehmenschefs, Auszubildenden und Praktikanten nahm auch Trumps Tochter Ivanka teil. Eine offizielle Funktion in der US-Administration hat diese nicht. Die Modedesignerin war in der Runde der Wirtschaftsvertreter direkt neben Kanzlerin Merkel platziert worden.

   BMW-Chef Krüger sagte, man sei stolz darauf, in den USA zu produzieren. Er kündigte an, weitere 5 Millionen Dollar in die bereits bestehende Ausbildungsinitiative seines Unternehmens zu investieren. Krüger lud Trump zum 25. Jubiläum von BMW USA im Juni ein. Trump erklärte, er werde kommen, wenn sein Terminkalender dies zulasse.

   Kontakt zum Autor: stefan.lange@wsj.com

   DJG/stl/jhe

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   March 17, 2017 15:24 ET (19:24 GMT)

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