15.08.2017 11:22:44

UPDATE/MÄRKTE ASIEN/Kim Jong Un als Kurstreiber - Chinesische Bankenaktien fest

   (NEU: Kursentwicklung in Hongkong nach Abwärtstendenz im Späthandel)

   Von Ese Erheriene

   TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Die am Montag eingeleitete Erholung an den Aktienmärkten in Ostasien hat sich am Dienstag fortgesetzt. Die Anleger agierten wieder mutiger angesichts des sich weiter entspannenden Konflikts zwischen den USA und Nordkorea und schlossen sich damit den Vorgaben aus den USA und Europa an. Nach Tagen der zunehmenden verbalen Eskalation ließ zudem Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un über die Staatsmedien verbreiten, dass er noch keine Entscheidung über den Abschuss von Raketen auf US-Gebiet getroffen habe und Washingtons Handlungen noch "etwas länger" beobachten wolle.

   Während der Aktienmarkt in Südkorea darauf zunächst nicht reagieren konnte, weil dort wegen eines Feiertags in beiden Koreas nicht gehandelt wurde, ging es an den anderen Börsenplätzen der Region nach oben: Am stärksten in Tokio mit 1,1 Prozent auf 19.753 Punkte. Zum einen kam hier zusätzlicher Rückenwind vom nachgebenden Yen, zum anderen hatte die Tokioter Börse am Montag als einzige deutliche Verluste eingefahren und insofern Nachholbedarf aufgebaut. In Schanghai legte der Index nur leicht zu, in Hongkong gingen Gewinne in der letzten halben Handelsstunde komplett verloren. Der HSI büßte am Ende sogar 0,3 Prozent ein. In Sydney stand am Ende ein Plus von einem halben Prozent.

   Die in der Vorwoche noch zu den Gewinnern zählenden sicheren Häfen wie Yen, Gold und Anleihen waren in dem stimmungsmäßig verbesserten Umfeld nicht gefragt. Der Dollar stieg auf zuletzt 110,34 Yen, das war rund 1 Yen mehr als zur gleichen Vortageszeit. Gestützt wurde die US-Währung auch von den Aussagen vom Präsidenten der New Yorker US-Notenbankfiliale, William Dudley. Er rechnet mit einer weiteren Zinserhöhung in diesem Jahr. Außerdem bezeichnete er in einem Interview Annahmen als angemessen, dass die US-Notenbank im September mit dem Abbau ihrer Bilanz beginnen werde.

   Die Feinunze Gold kostete in Asien 1.275 Dollar, ein halbes Prozent weniger als im US-Handel. Die Aussicht auf steigende US-Zinsen schwächte das Edelmetall ebenso wie der anziehende Dollar.

Vorschusslorbeeren für chinesische Bankenaktien Unter den Einzelwerten machten Aktien aus dem Ölsektor die Aufwärtsbewegung vielfach nicht mit angesichts gesunkener Ölpreise. Nach deutlicheren Verlusten am Vortag in den USA stabilisierten sich die Ölpreise etwas. Brentöl ging mit 50,77 Dollar um, 0,1 Prozent höher als in den USA. Wieder einmal war es das Überangebot gewesen, das die Ölpreise im US-Geschäft unter Druck gesetzt hatte. Nachdem in der vergangenen Woche sowohl die Opec als auch die Internationale Energieagentur (IEA) eine auf Monatssicht gestiegene Fördermenge der Opec-Mitglieder gemeldet hatten, prognostizierte die IEA am Montag in einem neuen Bericht für den kommenden Monat einen Anstieg der US-Schieferölförderung.

   In Sydney verloren Santos 2,1 und Oil Search 1,1 Prozent. Santos hatte eine Abschreibung über 690 Millionen Dollar auf ein Erdgasexportprojekt mitgeteilt. Nach Meinung von Macquarie kam diese zwar nicht überraschend, fiel aber etwas höher aus als gedacht.

   Zu den Tagesfavoriten in Hongkong gehörten Bankenaktien. Sie sorgten auch dafür, dass der Index der H-Aktien, also der in Hongkong notierten Aktien von Unternehmen aus Festlandchina, ein Plus von 0,3 Prozent aus dem Tag rettete.

   Die Bankenpapiere seien mit Spekulationen auf gute Quartalsausweise gekauft worden, sagte Michael Chang vom Broker CIMB. Chang zufolge kam ein stark positiver Impuls von der chinesischen Bankenaufsicht. Die habe am Montag mitgeteilt, dass sich das Nettogewinnwachstum in dem Sektor im zweiten Quartal auf 12 Prozent von 5 Prozent im ersten Quartal beschleunigt habe. CIMB erhöhte zudem im Zuge einer erhöhten Prognose für das chinesische Wirtschaftswachstum den Bankensektor auf "Overweight". Zum Kauf empfehlen die Analysten aber auch Technologieaktien sowie die Branchen Versicherungen und Telekommunikation, während sie bei Immobilienwerten eher skeptisch sind.

   ICBC schlossen 3,1 Prozent im Plus, China Construction Bank 1,7 und Bank of China 1,8 Prozent. "Die Banken haben mindestens noch 20 Prozent Wachstumspotenzial und werden immer noch auf relativ niedrigen Niveaus gehandelt", sagte Jacky Zhang, Analyst bei BOC International.

Tencent-Rekordjagd stockt vor Quartalszahlen Kursgewinne verzeichneten auch Technologieaktien. Das Schwergewicht Tencent kam auf dem erreichten Rekordniveau nach zunächst größeren Aufschlägen aber nicht weiter voran und verlor am Ende sogar 0,9 Prozent. Im unmittelbaren Vorfeld der Geschäftszahlen am Mittwoch agierten die Anleger hier etwas vorsichtiger, hieß es. Auch der chinesische Internetriese Alibaba wird am Mittwoch seine Zahlen präsentieren. Die Aktie ist allerdings in den USA notiert. Sunny Optical setzten ihre Rekordjagd fort und verteuerten sich um 1,8 Prozent, nachdem sie zwischenzeitlich deutlich stärker im Plus gelegen hatten.

   Für WH Group ging es um 4,7 Prozent nordwärts. Der Fleischproduzent, dessen Aktie als Aufstiegskandidat in den Hang-Seng-Index gilt, hatte Zweitquartalszahlen vorgelegt, die den Analysten von Daiwa zufolge gut ausgefallen waren. Daiwa hob darauf das Kursziel leicht an und rät weiter zum Kauf der Aktie.

   Gute Quartalszahlen und eine mögliche Börsennotierung auch an der Schanghaier Börse trieben China Suntien um über 8 Prozent nach oben. Das Unternehmen, das in die Erzeugung sauberer Energie investiert, hatte den Nettogewinn um 70 Prozent gesteigert und die Erwartung damit übertroffen.

   Fujifilm schossen in Tokio um 7,7 Prozent nach oben, angetrieben von unerwartet gut ausgefallenen Erstquartalszahlen.

   In Sydney legten ANZ um 1,3 Prozent zu, nachdem die Bank einen Rückgang notleidender Kredite mitgeteilt und weniger Abschreibungen vorgenommen hatte als befürchtet. Challenger gaben um 3,9 Prozent nach. Das Beteiligungsunternehmen hatte im Zuge der Geschäftszahlen auch mitgeteilt, in Japan expandieren zu wollen, zugleich aber eine Minderheitsbeteiligung am japanischen Versicherer MS&AD zu verkaufen. Jene Aktie legte in Tokio dennoch um 1,9 Prozent zu.

=== Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende S&P/ASX 200 (Sydney) 5.757,50 +0,47% +1,02% 08:00 Nikkei-225 (Tokio) 19.753,31 +1,11% +3,34% 08:00 Kospi (Seoul) Feiertagsbedingt kein Handel Schanghai-Comp. (Schanghai) 3.251,64 +0,44% +4,77% 09:00 Hang-Seng-Index (Hongkong) 27.225,89 -0,28% +23,88% 10:00 Taiex (Taiwan) 10.311,16 +0,84% +11,43% 07:30 Straits-Times (Singapur) 3.294,90 -0,42% +14,38% 11:00 KLCI (Malaysia) 1.773,00 +0,11% +8,00% 11:00

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Mo, 9:25 % YTD EUR/USD 1,1739 -0,3% 1,1776 1,1824 +11,6% EUR/JPY 129,63 +0,4% 129,09 129,49 +5,4% EUR/GBP 0,9066 -0,2% 0,9086 0,9090 +6,4% GBP/USD 1,2948 -0,1% 1,2961 1,3007 +4,9% USD/JPY 110,43 +0,7% 109,62 109,52 -5,5% USD/KRW 1136,14 -0,3% 1139,50 1138,84 -5,9% USD/CNY 6,6781 +0,1% 6,6712 6,6608 -3,8% USD/CNH 6,6926 +0,0% 6,6902 6,6790 -4,1% USD/HKD 7,8216 +0,0% 7,8210 7,8214 +0,9% AUD/USD 0,7835 -0,2% 0,7852 0,7891 +8,6%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 47,56 47,59 -0,1% -0,03 -16,6% Brent/ICE 50,74 50,73 +0,0% 0,01 -13,6%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.274,15 1.281,30 -0,6% -7,15 +10,7% Silber (Spot) 16,87 17,08 -1,2% -0,20 +5,9% Platin (Spot) 961,75 970,00 -0,9% -8,25 +6,4% Kupfer-Future 2,91 2,90 +0,1% +0,00 +15,3% === Mitarbeit: Steffen Gosenheimer

   Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/gos/smh

   (END) Dow Jones Newswires

   August 15, 2017 04:52 ET (08:52 GMT)

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Alibaba 81,40 0,00% Alibaba
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Santos Ltd. 3,98 -0,65% Santos Ltd.
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